Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
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399 welcher hei Dalmin in der ſpo genannten Sandſcheling bei den Urnen gefunden, aber beſſer in ehren gehalten worden, als der Güldene Ring, welchen ein Bauer bei Van­deln in der Prignitz mit einem irdenen topf ausgepflüͤget, und ſelbigen ſamt dem gefaͤß ei­nem Juden in Havelberg verkauft. Wel­ches ſchikſal auch ein paar Gildene Ohr.

ringe und ein ſtut wie ein Tintefaß von un­

bekannten Metall gehabt. Dann wie ſel­bige ſtuͤkke von den arbeitsleuten bei Kladow

Potsdam. Inſp. in einem topfe gefunden worden, ſo haben ſie ſelbige auch den naͤh­

ſten Liebhabern um ein ſehr billiges uͤberlaſ­

Eine andere dieſer ahrt Alterthuͤmer iſt,

fo ſich bei dem Staͤtlein Kremmen vor eini­

ger zeit hervorgethan, wovon der hinfuͤhro

mehr anzufuͤhrende Burgermeiſter, Johann

Gruͤbel, in feiner Kremmiſchen Schaubühne

in der. Vorſtellung alſo ſchreibet: Es waͤre

A. 1684. ein bemittelter Bürger Andreas

Buſſe ausgefahren zu ſeinem kellerbau Steine

aafzuſuchen, und nachdem er ſich eine zeit­

lang damit vergebens bemuͤhet, ſo waͤre er

auf dem dortigen ſo genannten Kienberge

etlicher Steine gewahr worden, ſo aus dem

ſande herborgeraget, zu welchen er ſich denn hinangemacht, und ſie aufgeladen. Es haͤt­

ten ſich aber bald mehr eraͤuget, und als er

dieſe auch aufladen laſſen, waͤren ſo viel Feld­

ſteine zum borſchein gekommen, daß er viel fuder nach hauſe ſchilken konnen; endlich aber hätte ſich ein Metallenes gefäß gefunden,

welches auswendig gruͤnlicht, inwendig als

er den rand zerbrochen, nicht roht als Ku­

pfer, auch nicht gelbe wie Meßing geweſen:

der diameter oben wäre von ungefehr 4 zoll,

unten bon dreien geweſen: die laͤnge der zeit

und ſchaͤrfe des ſandes hätte den boden vom

rande abgefreſſen, doch ſaͤſſe der ſtiel, dar­

auf ohne zweifel ein hoͤlzerner handgrif gewe­

ſen, noch am boden. Er haͤtte es dem

Churfuͤrſt. Naht Hrn. Martin Friedrich

Seideln gezeiget, welcher geurtheilet, daß

es ein Rauchfaß geweſen, welches mit wohl­

riechenden ſachen angefuͤllet, und bei der

beſtaͤtigung eines vornehmen Herren ange­

zündet, alſo auf feiner Aſche niedergeſetzet,

mit Steinen bedelket, und alſo ein Grab­

mahl ihm aufgerichtet waͤre worden. Ich

will dieſer meinung nicht ſchlechterdinges

wiederſprechen, weil ich den boden nicht ge­

ſehen, nachdem ich aber die noch vorhandene

ſtůlken(amt dem ſtiel N. XIV. xv. bon dem jetzi­

gen Hrn. Burgermeiſter Gruͤbel, des vorigen

Sohn, ſelbſt bekommen, ſo halte fuͤr das

Zweiter Theil, von den Alterthümern der Mart. I Kap. Po

wahrſcheinlichſte, daß es ein ſtuͤkke von ei­nem Panzer geweſen, ſo an dem ſchulterblat

. kann auch wuhl ein ſtül bon einem

ring geweſen fein, dergleichen auf der N. Tab. x. 1. borgeſtellet iſt.; ö Von ihren waffen und ruͤſtzeug haben die Alte Teutſchen uns auch einige proben hin­terlaſſen dergleichen 1. die ſogenannte Don­nerkeile verſchiedener ahrten, wie ſie Dom Gemeinen Mann genennet werden. Von Feinerſtein haben wit oben§. VI. ſ. 72. welche auf einem Grabhuͤgel angetroffen, ingl. oben ſ. 395. drei von Metall. Auf dem Zichauiſchen Sr. Exc. dem Geh. Etats und Kriegsmini­ſter Hrn. von Arnim zuſtaͤndigen felde in de Ukermark, hat man nicht zwar in einem Grab­mahl, ſondern auf dem akker, auch 2. von Feldſtein gefunden, davon der eine an dem einen ende ganz ſpitz, am andern breit, und in der mitte mit einem loch, der andere aber mit einer wie eine art in die laͤnge herunter­gehenden ſchaͤrfe oder runden ſchneide verſe­hen geweſen. Wie dieſe ohne zweifel ein uͤber­reſt und beweiß von einem daſelbſt gehalte­nen ſcharmuͤtzel ſein: alſo zeugen und beſtz­tigen die andere, daß man den verſtorbenen auch ihre wafen mit ins Grab gegeben. Dann daß dieſe ſtuͤlken ein waffenzeug gewe­fen} welches entweder auf eine ſtange oder ſtoͤkken befeſtiget zum ſchlagen, oder an ei­nem ſtarken faden gebunden zum werfen, oder auch bloß in den handen zum einhauen gedie­net, lehret die geſtalt ſelbſt. S. Arnkiel ſi 66. 5. 11. und ſ. zo7. 5. 9. und Anh. Hiſt. L Th. V. Kap. Ill. Tab. it. Stieffens Epiſt. cit. ſ. 28. in dem Cimbr. Holſt. Antiquit.

ſ. 318. 334. 335. und was vor wenig jahren

zum vorſchein gekommen, J. H. Schminkens Abhandlung de Numis ſepuleralibus& ar­mis lapideis veterum Caitorum in HHaſſi inferiori ad vicum Madenſem erutis. vergl J. Herm. Nunnings Abhandlung de Urnis NMimigardicis in Meſtphalia cum Cohaufii Spicilegio. Sollten nicht auch einige auf den ſtoͤkken, wie heut zu tage unſere kruͤlken, fein gebrauchet worden? die handfaͤllige ge­ſtalt der einen ſeite laßt es zum wenigſten bei. wohl zu.. 2. Verſchiedene ahrt Spieſſe. Obge­dachter Hr. Rohte hat bei 2 in dem mit Feldſteinen ausgeſezten Huͤgel einen Spieß von Kupfer 5 zoll lang angetroffen/ welcher dem von Chifletio in Anaftafı Chil­

derici ſ.a 18. und in Rudbeks Atlante Il. Th

ſ. 350. angeführten Spieſſe ziemlich bei kommt. In dem holen ſchaft deſſel ben hat noch der hölzerne(offen geſtelket, der noch

. niemlic