Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
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nden, der der beſchreibung nach . wiewohl ganz ſchwari, inwendig aber weiß und ſchoͤn ausgeſehen. Man hat ſie Flinken genennet. Der Patron des orts aber hats einem Juden um 6 Rthl. berkauft. Und ein Bauer bei Belau hat eine berkittete Buchſe mit Muͤnze beim pfu­gen entdekket, aber ebenfalls einem Juden um 16 Gr. abgelaſſen. Nicht beſſer iſts ers gangen mit einem Kruglein voll Münze, welches. 1712 in Ruͤtzenhagen Schieelb. Inſp. auf der ſtraſſe bei wegrauͤmung eines hakofens gefunden worden. In das kruͤg­lein iſt etwa ein ſtof gegangen. Die Muͤnze iſt klein und theils von feinem, theils von ſchlechtem Silber, etliche wie groſchen, etli­che auch mit greifen bezeichnet geweſen. Alle dieſe Münze iſt gegen 20 Rthlr. verſetze worden: und was ſie ferner für ein ſchikſal gehabt, iſt unbekannt. Es wurde auch dem anſehnlichen vorraht alter Silbermuͤnze nicht beſſer ergangen ſein, welcher 1741, da der alte Dom zu Berlin abgeweiſſet wurde, einem Maurer, der zum geruͤſte ein loch in Die mauer einhauen wollen, entgegen gefal­len: wann nicht das von der zerſtreuung herruͤhrende gerauͤſch den ſchatz verrahten hätte; wodurch dann noch vieles gerettet und dem ſchmelztiegel entzogen worden. Es war von der Anhaltiſchen Markgrafen zeiten, und wird deſſen am andern ort nochmahls ge­dacht werden. Derjenige Bauermann aus

dem Amt Storkow, der ſo viel geld mit ſei­

nem pflug entdekket, daß er ſeine Soͤhne hat koͤnnen ſtudiren laſſen, wie deſſen oben im XI. K. 5. V.ſ. 269. gedacht worden, hat zwar in ſo weit kluͤglich gehandelt, daß er feinen fund zum allgemeinen beſten angewandt: den wiſ­ſenſchafften aber iſt doch der nutzen eben wie bei dem vorigen entgangen; indem das ge­praͤge doch unbekannt geblieben. Etwas ge­ſcheuter hat ein Knecht des Predigers zu Gliezen in der Neumark gehandelt, welcher ebenfalls einen topf mit Silbermuͤnze aus­gepfluͤget, und ſolche noch andern gezeiget:

vb wohl im uͤbrigen dabon auch nichts mehr

bekannt worden, als daß auf derſelben ein Komtorkreuz geſtanden; welches dann ver­muhten laͤſſet, daß dieſes geld vom Teutſchen Orden geſchlagen, und etwa zu oder nach der zeit beigeſetzet worden, da die Neumark noch dem Teutſchen Orden gehoͤret. Dergleichen Münze auch in einem toͤpfgen befindlich ge­weſen, welches hei Friedeberg im Stathruch auf dem ſo genannten Eichwerder von den Kindern beim ſpiel iſt ausgepuddelt worden. Darin ſein 32. kleine Silberpfennige und

Zweiter Theil, von den Alterthuͤmern der Mark. Il. Kap. 434

dieſe auf beiden ſeiten tief, auf der einen ein Kreuz, auf der andern eine Roſe gepraͤget ges weſen. Daß aber in angefuͤhrten beiſpielen fo viel beieinander geweſen rühret daher, daß es übliche Landmunze iſt, welche haͤufiger zu ſein pfleget, als die welche als eine ſeltenheit nur verwahret, und als eine ſolche den ſter­benden mitgegeben worden. Solche hat hier oder da iemand als ſeinen nohtpfennig in be­draͤngten zeiten beigelegt und vergraben, um ſolchen den rauͤberiſchen handen oder ander­weitigem mißlichen ſchikſal zu entreiſſen, und iſt druͤber geſtorben.

Verſchiedene Münzen fein aber doch noch in gute haͤnde gerahten, die ſolche heſſer zu nutzen gewußt, und deren vorſichtigkeit man noch dasjenige zu danken hat, was der un­wiſſenheit entriſſen worden, und hier noch wird vorſtellig gemachet werden..

Guldene Münzen fein zwar uͤberaus ſel­ten: doch haben ſich einige ſtuͤkke gefunden. Der 20. ſtuͤt Dukaten von neueren zeiten, nicht zu gedenken, welche A. 1711. bei Toͤ­plitz Neuſt. Brandb. Inſp. in einem beutel ge­funden, und an Se. Königl. Maj. Friedrich l. zwar geſchikket, dem Finder aber geſchenket worden; und von welchen man muhtmaſſete, daß fie von Churf. Friedr. Wilhelms bor­nemen Hofbedienten auf der jagt müßten fein verlohren worden; fo hat ſich zu Schar­lottenburg in den Luͤtzowiſchen gaͤrten ein mit dem bildnuͤß eines Roͤmiſchen Kai­ſers in einem Todtentopf finden laſſen, wel­ches aber der damahlige Domprobſt, Hr. von Bredow an ſich gekauft, und iſt unge­wiß, wo es hingekommen. Vom gepraͤge fol zwar nachricht vorhanden fein: man hat derſelben aber nicht Fönnen theilhaftig wer­den. Vor etwa 20 jahren fand ein Bauers­mann in der Altmark ein toͤpfgen mit go ſtůͤtk Guͤldener Münze, worin aber nicht mehr, als nur 3 ahrten vom gepraͤge geweſen. Der Jin­der ſoll nicht eben gluͤklich dabei geweſen ſein: zum gluͤk hat der Koͤnigl. Geh. Naht, Herr von Froben, der aͤltere, noch von iedem ſchlag ein{tüf, iedes ſtuͤk mit einem Dukaten geret­tet. Von ſelbigen ſtellet das eine von nicht eben allzufeinem Golde ein bildnuͤß in einer corona radiata vor mit der umſchrift: MP. AUkELIANUS AUG. auf der andern ſeite zwei kriegsleute mit ſpieſſen, mit der um­ſchrift: RESTITUTOR EXERCITUS: unten ſtehet: XXL Wie alle Süldene Münze bom Aurelian ſelten fein, fo iſt es dieſer vor andern; dann der gelehrte Benedictiner Banduri hat ihn nicht einmahl unter ſeinen guͤldenen 7. 1 ſ. 366. und hält nicht allein

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