Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
435
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2 X 8 = 28

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den Silbernen ſchlag ſ. 370, ſondern auch die Eherne von dieſem gepraͤge fuͤr ſehr ſel­ten ſ. z81. und iſt der meinung, daß dieſe Muͤnze auf den ſieg uͤber die Markmaͤnner geſchlagen worden, da dieſe vorher viel ver­wuͤſtung in der gegend von Mailand ange­richtet. ſ. 370.,

Das andere ſtuͤk iſt ein Dukaten, der auf der einen ſeite einen Heiligen, vieleicht den Bartholomaͤus, vorſtellet mit der um­ſchrift: MONETA NO. FRANCFUR. auf der andern der Reichsapfel in einer drei­blaͤtterigen roſenfigur mit der umſchrift: AL BERRTIUS ROM. NOkUM REX, alles in Muͤnchſchrift; und iſt ein Dukaten, welchen die Stat Frankfurt ſchlagen laſſen.

Das dritte ſtük hat auf der einen ſeite einen Geiſtlichen mit der Biſchofsmuͤtze und Biſchofsſtab, die rechte hand und von der­ſelben 2 finger, den mittel⸗ und zeigerſinger

wit dem daum in die hoͤhe haltend mit der

umſchrift: CONkADI ARC. PI. MaA. d. Archiepiſcopi Maguntini. Auf der an­dern ſeite das Mainziſche Rad in einer drei­blaͤtterigen roſenfigur mit der umſchrift: MONETA NOVA ALRkEA HOS.

Es ſcheint alſo ein Mainziſcher Dukaten zu­ſein von den zeiten des Erzbiſchofs Conradi, der zwiſchen 1417. und 1434. regieret. Was

aber Hos bedeute, iſt zweifelhaft. Es koͤnn­te heiſſen Homhurgenſis, und die den Gra­fen von Sayn zuſtaͤndige Stat Homburg be­deuten. Nur dieſe Stat hat allein Silberne Muͤnzen ſchlagen duͤrfen: und muͤßte alſo ein ander Homburg ſein. Es iſt aber un­gewiß, ob ſelbige das ius monetae und zwar aurege gehabt haben. Es kann auch heiſ­fen Hns(dann der mitlere buchſtabe iſt nicht recht zu leſen.) und die Stat Hamburg be­deuten: und koͤnnte fein, daß dieſe Stat ſolche dukaten im jahr 1435. geſchlagen, da ſie das recht in Gold zu muͤnzen erhalten, und das Mainziſche wapen drauf waͤre geſetzet worden anſtat des Kaiſerlichen; weil eben da­mahls der Erzb. bon Mainz Conradus das Vi­cariat im Teutſchen Reiche gefuͤhret, welches der Kaiſer Sigmund, da er mit dem Hußi­tenkrieg beſchaͤftiget war, demſelben aufge­tragen; ſelbiger Erzbiſchof auch vieleicht zu dieſem vorrecht das meiſte beigetragen. Wann auch dieſer im jahr 1434. ſchon ſoll geſtorben ſein: ſo koͤnnen die Geſchichtſchrei­ber darin geirret haben; und dieſer Dukaten wurde zeigen, daß er erſt 1435. mußte ge­ſtorben fein, Das auf der erſten ſeite be­findliche Ma. kann auch, wie es oͤfters alſo geleſen werden muß, Magdeburgen ſis heiſ­

Zweiter Theil, von den Alterthumern der Mark. Il. Kap.

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ſen. Und wir haben zwei Erz biſchfe von Magdeburg dieſes namens. Einer hat ge­

lebet zwiſchen 1134. und ü 142: der ander

zwiſchen 1267. und 1277. Und weil die. ſer lezte aus Boͤmen war; in dem vor dem Biſchof hier ſtehenden ſchilde auch der Bö­miſche Löwe beſindlich zu fein: ſcheinet: ſo wurde ſolches um ſo viel wahrſcheinlicher fal­len. Aber wie kaͤme das Mainziſche wapen auf einen im Erzbißthum Magdeburg ge­prägten dukaten? Sonſt ſollen in dem Amt Lebuß ie und zuweilen dergleichen Guͤldene Münzen beim pflůgen und anderswo ſein an­getroffen worden. Silber Münze iſt oͤſter vorgekommen, und zwar entweder in ziemlicher anzahl bei einander, wie wir oben geſehen haben, wel­chem noch aus ganz neuerlicher zeit beizu­fügen, daß im September abgewichenen 1750 jahr zu Alt⸗Langerwiſch unterm Amt Saar­mund eines Bauern Sohn, Chriſtian Ber­gemann, da er ſelb dritte in ſeines Vaters hauſe einen keller aufgegraben, einen Schatz von 6 Pfund 6 Loht guter alter großen: theils aber zerbrochener Silberner Scheide­muͤnze gefunden. Sie hat die groͤſſe eines Dreiers oder kleinen Sechſers gehabt, und iſt Muͤnze aus den mitlern zeiten der Anhal­tiſchen Markgrafen geweſen. Zwanzig ſtuͤlke davon, welche gut und unverſehrt geweſen, ſein noch in gute haͤnde gerahten, das uͤhrige iſt als Bruch⸗Silber in die Königk Münze gebracht, und der wahre innere wehrt 133rthl. 6 gr. auf Koͤnigl. befehl den Finder ausgezahlet worden. Und wird der zwanzig zuruͤk gebliebe­nen ſtuͤkken am andern ort umſtaͤndlicher ge­dacht werden. Andere Silber Muͤnze hat man hier und dar einzeln, die meiſte in oder neben den Todtentoöͤpfen und auf den aͤkfern angetrof­fen, und dieſe ruͤhren her von den Leichbeſtat­tungen oder Begraͤbnuͤſſen der uralten Ein­wohner, und fein durchgaͤngig ſtarke pfennige numi ſolidi und denarii in der gröſſe unſerer 6 pfennigſtuͤlke oder groſchen, bisweilen, aber ſelten, groͤſſer, und zwar alte Roͤmiſche Muͤnze. Die Griechiſche iſt ſeltſam; und wann bei Gardelegen Muͤnzen ſollen ſein ge­funden worden, auf welchen Runiſche, auf einigen Roͤmiſche, auch gar Aethiopi­ſche buchſtahen geſtanden: ſo durften ſolche den Liebhabern der Alterthuͤmer und Muͤnz­wiſſenſchafft nicht wenig zu ſchaffen machen. Fragt man aber, wie die Roͤmiſche Mun­ze in dieſe gegenden gerahten, ſo iſt ganz wahrſcheinlich, daß ſolche theils durch die in Italien und zu Rom geweſene Teutſche, theils durch die Roͤmiſche Kriegs heere, 1 au

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