Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
441
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. Zweiter Theil, von den Alterthümern der Mark. I. Kap.

Suetonius die vollsiehung dieſes Tem­enden Caligula beileget. Calig. XXI. Dieſer denarius zeiget alſo, daß dieſer Tem­

el baufaͤllig worden, und daß Antoninus ihn wieder hergeſtellet

ſogenannten Schweineſteig fein in einem Hů­gel drei Urnen, und in ieder Urne eine Sil­derne Münze gefunden worden, welche alle drei Antonini bildnuͤß und namen gefuͤhret. Ob es aber Antonini Pii, oder Antonini Philoſophi bildnuͤß oder namen ſei, hat ſich aus den unvernemlichen zuͤgen nicht entſchei­den laſſen.|

11. Ein Frauensbild mit der umſchrift: DIVA FAUSLTINA. Auf dem revers eine mit einer ſtola gekleidete Veſtaliſche Jungfrau, welche die rechte hand ausſtre­ket, und in der linken eine Fakel haͤlt mit dem beiwort: C ONSECRALIO. Unter Occonis auf Fauſtina tod geſchlagenen Ge­daͤchtnuͤßpfennigen findet ſich dieſer nicht: iſt inzwiſchen doch einer von denen, durch welche Antoninus Philoſophus der Gemahlin und ſeine ehre bei der Nachwelt zu retten geſucht. Sie ift bei Seben mit. 8. gefunden wor­den von mehrbelobten Hrn. Pred. Roht: und iſt eine von denen, ſo ein merkmahl vom feuer haben. Ich beſitze eine von gleicher ahrt, welche unweit Reutwen gefunden wor­den auf dem alker; aber die Frauensperſon, welche ſitzet, hat in der rechten hand keine FJakkel, ſondern lehnet ſich nur auf mit der umſchrift: AUGUSTA, dergleichen unter Occonis Pfennigen keiner auch heſindlich iſt. Auch nicht in Beyers Theſaur. contin.(669, 675. woſelbſt beide des Antonini und Au­reli Gemahlinnen dieſes namens vorgeſtellet worden. vergl. Graeyii Theſ. T. Vll. 1883.

12. Ein denarius mit Severi Haupt und umſchrift iſt bei Paren auf dem akker mit dem pflug entdelket worden. Das hildnuͤß it ſchon ziemlich vergangen, und alſo unge­wiß ob es Septimius, oder Alexander Seve­nus. oder der lezten einer fein ſolle unter den Abendlaͤndiſchen Kaiſern. ö.

13. Ein denarius vom Macrinus iſt mit N. 6. hei Ragow gefunden worden mit der umſchrift: MARC. OPEL SEU MA­CRINUS, Dieſes ſtuͤk iſt ſehr verſehrt Jeweſen. Dann vom rehers hat man nichts entſcheiden knnen: und vorn muͤßte noch

C. am ende AUG. ſtehen, wie auf

Occo ſ. 393 ſonſt z ſtehen pfleget.

ul Theil der Mark, q iſt.

namen des Muͤnzmeiſters.

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14. Ein Voluſianus iſt in der bei Kem­nitz unweit Potſtam 1728. ausgegrabenen Urne, deren bald wird gedacht werden, be: findlich geweſen: und iſt wie der vorige un­

ter die ſeltene Münzen zuzahlen. 10. Bei Pauſin, Spand. Inſp. bei dem

15. Der zeitor dnung nach würde der oben ſ. 434. gedachte Aurelianus folgen, welcher aber unter die Guͤldene gehöret,

DN. CONSTANTIUS P. F. A auf dem revers: VM IIS XXX. MUL. T1 XXX. iſt ebenfalls gefunden worden, und

16. Ein Kaiſerkoyf mit der umſchrift: 6G

in des Hrn. Geh. R bon Frohen Sammlung

befindlich. Es iſt einer von den Numis votivis, oder ſolchen Pfennigen, auf und mit welchen den Kaiſern damahliger zeiten alle 5 jahr bei öffentlichen feierlichkeiten wegen gluͤklicher regierung pflegte glu gewuͤnſchet zu werden, if einer won den lezten, die zu dieſes Kaiſers Gonſtanti Il. zeiten geſchla­gen worden, und kommt in Banduri Numis­matibus Il. Band ſ. 377. vor, woſelbſt der­gleichen Numi votivi bon Silber, wie f, 369. 372. 372. von Gold in mehrer anzahl ans gefuͤhret werden..

17. Entzelt führet am angeführten ort noch eine Münze an aus den alten zeiten, die ihm auch gebracht worden, und auf wel­cher eine Kuh zu ſchen geweſen mit groſſem Eiter, daran ein Windhund gefreſſen: auf der andern ſeite aber nichts dann Lilien und Feldblumen geſtanden. Sollte wohl dieſe

Muͤnze abgerieben, und der Roͤmiſche Wolf

fuͤr eine Kuh, des einen Zwillingshaupt fuͤr ein Eiter, und der andere Zwilling fuͤr einen Hund; oder das in der Familia Hofıdia vorkommende Wildſchwein welches ein Hund in die Lenden faſſet, für eine Kuh ſein ange­ſehen worden? doch die Blumen und Lilien muͤſſen wohl in einer naͤhern zeit geſuchet werden: wo es nicht auch uͤberbleibſel hom roſt ſein. Wie aber die Münzen mit einem Rindvieh gemeiniglich die Kolonien der Rö­mer anzeigen; alſo lieſſe ſich dieſes ſtuͤk viel­leicht von Dyrrachium erklaͤren. Dann die muͤnze dieſer Stat und Kolonie der Ruoͤ­mer hat auf der einen feite eine Kuh mit ei­nem ſaügenden Kalbe ausgedrukt, mit der um ſchrift: ME NIS Ko Sz oder einem andern Auf der andern ſeite zwei Gartenfelder im laͤnglichen vierck hei einander mit der umſchrift: AYP G] M. Die von den 2 Gartenfeldern ausgegriffene figuren mögen leicht als Blumen und Lilien

Ff. aus­

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