Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
443
Einzelbild herunterladen

ER 8 D828

ausgeſehen haben; und dieſes eben ein ſolcher Pfennig geweſen fein, der bei gelegenheit ei­ner dahin geſchikten Kolonie geſchlagen wor­den. S. Begers Theſ. Brand. ſ. 455. ꝛc.

8. Bei Wuſterwitz hat man in einem Todtentopf zwar auch zwei ſtůl, und zu Sqar­mund beim graben im garten einige entdek­ket: jene aber fein ſchwarz und unkennhar geweſen, und auf dieſen hat ſich auch wenig entſcheiden laſſen. Zu Predikow hat 1726. der Todtengraͤber beim Grahmahl 4 Todten­töpfe und bei denſelben etliche ſtükke Röͤ­

miſcher Muͤnze heraus gegraben. Dieſe

können wohl von den erſten Chriſten herruͤh­ren, wie fie angefangen ſich zu Kirchhöͤfen zu halten; aber die vorige Begraͤbnüͤß noch bei; behalten.|

In der Altmark nahe an den Magdebur­giſchen graͤnzen ſoll eine Münze fein gefun­den worden, worauf ein Abgott geſtanden,

der in der einen hand Pfeile, in der andern

Früchte gehabt. Dieſes wuͤrde kein anderer Gͤtze fein, als die Foſta oder Veſta, und der alten Teutſchen ihre Herta, welche beim Arn­kiel Cimbr. Heiden⸗Relig. XII. kap. ſ Ho. abgezeichnet ſtehet. Wie aber dieſer Götze auf eine Münze kaͤme, würde ſchwer zu ers rahten ſein: oder es müßte: aus neuern zei­ten ſein. Vielleicht iſts die Fortuna mit dem Horn des uͤberfluſſes, oder eine Veſtaliſche Jungfrau geweſen, welche wohl allerhand in den haͤnden zu führen pflegen. Bei Heili­genſee, 2 meilen von Berlin, haben ſich öfters am ufer des Sees, ſonderlich nach vorher­gegangenem ſtarken ſturmwind, ſo den grund deſſelben beweget, kleine Silberne Muͤnzen finden laſſen, welche entweder aus dem grun­de oder am ufer ausgewaſchen und ins bloße geſetzet worden. Man hat aber von ſelhi­gen eben ſo wenig etwas zu geſichte bekommen koͤnnen, als bon der Münze, welche unweit Mittenwalde auf und an einem gewiſſen am Statbuſch gelegenen Huͤgel zuweilen ſich gefunden, welcher Hügel daher den namen Pfennigberg bekommen.

Aus den mitlern zeiten, von den Anhal­tiſchen und andern Regenten in und auſ­ſerhalb der Mark haben ſich auſſer obgedach­ten auch theils ſolidi, theils Bracteati num­wi, Blechmuͤnzen, und von dieſen auch bila­terales gefunden. Von lezteren fuͤhret Ent­zelt ebenfalls am angefuͤhrten orte ſchon welche

unter dem namen der Flitterpfennige an

ohne umſchrift, die hin und wieder auf dem felde, auf alten Dorfſtellen gefunden, und alte Heldenpfennige genennet wurden: wie­

5 Zweiter Theil, von den Alterthümern der Mark. II. Kap. 444

wohl dieſe benennung nicht ſowohl dieſen, alz vielmehr den bisher beſchriebenen dikken dena. riis zukommt, als welche allein bon den alten Teutſchen Begraͤbnuͤſen herkommen konnen, da man von Bracteatis noch nichts gewußt. Die von ihm angeführte fein 1) Imago viri dextra arcum tenentis, den er fuͤr den Apollo hält; Roſa in altera facie. 2) Lres aqui­lae, ſeu corvi, ſeu milvi ſtantes in lapide quaſi triangulo. Haͤtte der Erfinder von Remus Grab dieſen Pfennig gehabt, ſo wuͤrde er ſich ſelbigen ohne zweifel zu nutze gemacht haben. 3) Imago viri utraque manu tenentis parmam. Auf der andern ſeite tres gladii{eu pugiones, ſeu qualecun. que ſignum. Davon dann der 1. und z. Bracteati bilaterales fein, Dergleichen haben 4) auch in den Huͤgeln bei Seben in der Altm. auch ſonſt hin und wieder in den dk kern gelegen. Auſſer dieſen aher hat man 5) zu Golitz, Stift Brandenb. Inſp. bei grundlegung eines hauſes dergleichen gefun­den, bon deren gepraͤge und ſchikſal man aber nichts weiter in erfahrung bringen können. 6) Zu Schluhen aber unweit Arneburg auf der ſogenannten Gelhreite laͤſſet ſich dann und wann Muͤnze ſinden eines Pfennigs groß von feinem Silber, und nur auf einer ſeite gepraͤget. Auf derſelben ſtehet ein Mann mit einem ſtok, hund und ſchaf, davon die umſchrift aber unleſerlich iſt. Jedoch es wird auch von dieſen allen an ſeinem ort ein mehres folgen.

Der Lehns⸗ oder Annehmungspfennig der Herren von Schulenhurg, deſſen Goclenius Philobibl. Sacr.. 211. gedenket, gehört nicht als eine Münze, ſondern als ein fit aus dem Alterthum des namens wegen hier­her. Es iſt eigentlich eine kupferne platte in der groͤſſe eines drittelthalers, welche die Herren von Schulenburg ums jahr 1300. wegen entſtandener vermiſchung der Unter­thanen verfertigen, und einem jeden Bauer fo zum Unterthanen angenommen worden reichen laſſen; nachdem deſſen namen dar­auf geſtochen worden. Waß auf der andern ſeite geſtanden meldet er nicht, und verſprichl­dabon in der heraus zugebenden Schulenbur­giſchen Genealogie weitlauͤftiger zu handeln; welchen loͤblichen vorſatz aber der tod unter­brochen.

lil. Unweit Potſtam bei Gr. Kreuz oder der flia Kemn z iſt A. 1728. eine Urne von ungefehr ausgegraben worden, deren oben im il. kap. ſ. 6. gedacht worden. I n den ſelben fand ſich auſſer anderen Alterthümern auch ein meßingenes gegoſſenes bild ih,