Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
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451
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451 Zweiter Theil, von den Alterthumern der Mark. II. Kap. 42

Dieſes mag auch die urſach ſein, daß die von Pozlow und Koͤnigsberg einen Ro­land von Holz gehabt: davon jene, da­mit es ihnen nicht bei andern zum vor­wurf gereichen moͤchte, oder im ſcherz den vorwurf abzulehnen, vorgegeben: es ſeie der ſteinerne Roland von der benachbarten Stat eutwendet, und ſie genoͤhtiget worden, einen hoͤlzernen zu ſetzen. Inzwiſchen iſt doch zu verwundern, daß von dieſer merk­wuͤrdigen Sauͤle hei den Rahthauͤslichen urkunden ſich ſo gar keine nachricht findet,

auch keine tradition vorhanden, woraus

deſſen urſprung heurtheilet werden koͤnte. So wiel iſt gewiß, daß den Vorfahren doch viel daran muß ſein gelegen geweſen: weil ſie ſelbige iederzeit in ehren gehalten, und auf die erhaltung derſelben ſo ſehr geſehen, und wann ſie wandelbahr geworden, wieder ausgebeſſert. Welches von einigen Staͤten zwar bisher noch geſchehen, wie mir in der beſchreibung von Brandenburg, Potzlow und Zeden ſehen werden: von andern aber nicht allein unterlaſſen, ſondern bon einigen zwar beibehalten, aber entweder auf die ſeite gebracht, und den haͤnden muhtwilliger ju­gend uͤberlaſſen, oder gar begraben worden. Der zu Zie ſar ſtehet ganz zerſtuͤmmelt ange­lehnet am Rahthauſe, und uͤbel zugerichtet, und dem zu Buch iſts nicht beſſer ergangen. Das leztere iſt dem hon Gardelegen nnd Prenzlow wiederfahren; jener fiel 1727. den 18 April in der nacht nieder, und zer­brach in viele ſtuͤkke, dieſer wurde 1737. 21

Janhar bom ſturm niedergeworfen, und die

ſtuͤkken an der ſtelle wo er geſtanden, hegra= ben, bis auf dem rumpf, aus welchem eine faule verfertiget, und in ſelbige deſſen(hit: ſal in einer kurzen aufſchrift eingehauen worden. S. Beſch. von Prenzl. Xl kap.

VI. Hin und wieder ſowohl in den Sta ten, als auf dem Lande trifft man ſteinerne Kreuze an, von welchen die Einwohner der gegenden gemeiniglich allerhand abendteuer­

liche dinge zu erzehlen wiſſen. Doch iſt die

gemeinſte und wahrſcheinlichſte ſage dieſe, daß dergleichen zum andenken eines an den orten erſchlagenen Menſchens aufgerichtet worden. Dieſes beſtaͤtiget unter andern das ſogenannte Barnimskreuz, welches noch zu Micraeli zeiten in der UFermundifchen heide geſtanden, und an der ſtelle von holz aufge­richtet worden, da Herzog Barnim im jahr 1295. erſtochen worden: und noch A. 1741. hat die Gemeine aus Gr. Schauen, Stort. Infp. an dem ort ein ſolches Kreuz aufgerich­richtet, wo ein Schaͤfer hon einem ausreiſ­ſenden Soldaten iſt erſchoſſen worden. Dergleichen werden wir ſehen zu Berlin, zu Prenzlow, auf dem Kremmerdamm, in Bismark, zu Borſtel, auf der Hoͤwiſchen Feldmark, unweit Berkau, Gardeleg. Infp. bei Kleinau, und vor Trebbin, ingleichen auf dem Ellingiſchen felde in der Ukermark, auf welchem leztern noch ein zirkel und in dem­ſelhen eine flache hand ausgehauen ſtehet.

Ende des zweiten Theils.

DOrtttet

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