Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
463
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163 Dritter Cheil, Naturgeſchichte der Mark Brandenburg. 1. Kap. 464

das ende um 11 uhr 52 min. 30 ſekund. die ganze waͤhrung? ſt. 37 min. o ſekund. das iſt zwei und eine halbe ſtunde und noch eine halbe viertel ſtunde. Zu Berlin hat ſie der Hofraht und Archivarius Hr. Chuno be:

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ſch noch ſtritten; Tycho de Brahe aber ſelbſt ſich nicht getrauet, ihn für einen neuen Stern anzugeben. Einige haben ihn gar für den den Weiſen im Morgenlande erſchienenen Stern

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gehalten. Nach Leutingers bericht ſoll Elias Gamerarius in Frankfurt ſelbigen mit Va­lentin Engelharts ſeherohr von 7 fuß be­trachtet, und beobachtet haben, daß es we­der ein Firſtern noch Planet, ſondern ein he­fonderer in der luft über den dunſtkrais ſich aufhaltender Stern, aber nur zwei mahl kleiner als die erde geweſen ſei. Bei wel­chen beobachtungen unſere Herren Aſtro­nomi wohl was wuͤrden zuthun bekommen. Daß es aber ein Fixſtern geweſen, iſt daher abzunehmen, weil er keine parallaxe gehabt. A. 1742. iſt unweit dem Polarſtern ein fremder Stern hemerket worden; welcher aber weder die bewegung, noch den ſchein eines Kometen gehabt, als welcher nur einem nordlicht gleich bald klein, bald groß und in beſtaͤndiger bewegung geweſen; wie ſolches der Prediger aus Kalbe Hr. Gocle­nius bermittelſt eines ſeherohrs von 30 fuß, auch von 9 fuß, und einem Quadranten von 3 fuß im ſemidiameter mit einer accuraten penduluhr beobachtet: wiewohl der Herr Semler in ſeiner Aſtronogſie ihn wuͤrklich für einen Kometen haͤlt. Hiermit kann verglichen werden was in dem Aſtronomiſchen Kalender bon 1748. N 3. b. von dieſem Kometen angemerket wird, da er mit einem ſchweif von 10 grad erſcheinet, auch andere Kometen angefuͤhret werden, welche hier und anderswo, ſonderlich in dieſem jahrhundert geſehen worden. V. Bei der Sonne kommen zutzorderſt vor die groſſe und ſehr ſeltene Sonnenfſinſternuſ­ſen, fo A. 1699. den 13. 23 Septembr. und A. 1706. den 12 Mai geſchehen, welche nicht allein darum merkwuͤrdig fein, daß fie in ſp kurzer Zeit aufeinander gefolget, wie ſolches der Herr Kirch wohl angemerket in dem Aſtronomiſchen Kalender von A. 1706: an­geſehen keine dergleichen ſeit A. 1654. und alſo von 45. jahren her geſehen worden; ſon­dern es iſt die andere auch deshalb denl wuͤr­dig, weil ſie eben an dem tage geſchehen, da die Franzoͤſſche Armee bei Barcellona ge­ſchlagen worden, verdienet alſ auch um fo viel mehr ihre ſtelle hier zuhaben. Und

zwar die von A. 1699. den 13.23. Sept. hat

Herr Gottfried Kirch im Kloſter Neuenzell in der Niederlauſitz beobachtet geweſen zu ſein 11 zoll 21 minuten, und das lichte theil o zoll zs min. 56. ſel. Der anfang der Jinſternuͤß geſchahe ı viertel nach neun uhr,

merket angefangen zu haben um 9 uhr 11 min. 12ſekund. das ende um 11 uhr 45 min. 57 ſekund. Die waͤhrung 2 fr, 34 min. 45 ſekund. die gröffe 11 zoll 36 min. Zu Greifswalde hat man fie faſt tora, be­funden, und iſt es zur zeit der groͤſten her, finſterung gaͤhlings finſter worden und hald darauf wieder gaͤhlings etwas lichte. Et, liche haben wollen den Mond daſelbſt etwas kleiner geſehen haben als die Sonne, und daß

der Sonnen rand zur zeit der größten ſinſter­

nuͤß rings herum um den mond ſehr ſchmal fol ſichthar geblieben fein, Etliche haben auch vier Sterne geſehen. Hergegen hat ſich zu Straßburg die groͤſſe nur auf 10 zoll, zu Paris auf 9zoll 29 minuten belaufen, Die andere von A. 1706. den 12 Mai iſt von Hrn. J. H. Hofmannen mit zuthuung anderer Mitarbeitenden in des Hrn. Barons von Kroſigk neuerbauetem obſervatorio an­gemerket, und deſſen aufſatz dem erſten To­mo der Berolinenſium Miſcellan. Socie­tatis ſcientiarum ſ. 227. einverleibet wor­den, aus welchen man auch folgendes hiebei ſetzen wollen. Sie geſchahe bei hellem klah­ren Himmel, ſo daß man faſt den ganzen tag keine wolke daran geſehen, und war dermaſſen groß, daß an der ganzen Sonne nicht mehr als von einem zoll zu ſehen uͤbrig, und fol gends 11 zoll und z verfinſtert geweſen. Die groͤßte verſinſterung iſt eine halbe ſtunde vor ı 1 uhr geſchehen, bei welcher man auch zwar keinen von den Fixſternen, gleichwohl aber

die 3 Planeten, die Venus, Jüpiter und

Mars mit bloſſen augen ſehen koͤnnen, und zwar den erſten nahe bei der finſternüͤß, den andern in oſten, und den dritten in weſten. Es iſt auch ſonſten ziemlich finſter geweſen, wiewohl man dennoch alles ohne zuthuung eines andern lichtes ſehen koͤnnen. Die Luft iſt auch ziemlich reine geblieben, jedoch etwas kaͤlter worden, und da die Thermoſcopia des morgens auf 1m grad geſtanden, ſo ſein fie des mittags auf 14 grad geſtiegen. Sie hat auch bis am die mitte der verfinſte­rung an feuchtigkeit ſehr zugenommen. Nachdem aber jene ſich wieder vermindert fo hat auch dieſe gemaͤchlich wieder abgenom. men. Der farbe nach hat fie ſich bald he dem dritten zoll der ſinſternuͤß beraͤndert/ in der mitte derſelben aber faſt ein naͤchtl

anſehen bekommen..

.: A. 1719.