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Bd. 1 (1751)
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567
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567 Dritter Theil, Naturgeſchichte der Mark Brandenburg. Il. Kap. 56

farbe und groͤſſe ſehr unterſchieden, als die

Ziſche aus der Spree und Warte fein ſchwaͤr­zer als die aus der Oder; die in der Blin­dow in der Ukermark kleiner, als die in der (Uker. Der im Lebuſiſchen kraiſe im Lape­now gelegene ſygenannte Weiſſe See hat eine weiſſe Mergelerde zum grund: daher ſein alle ZJiſche, Krebſe und was ſich von waſſerthie­ren darin befindet, weißer, als in allen uͤbrigen waſſern, daß ſie unter andern ih­rer ahrt, wann ſie vermenget wuͤrden, gar leicht koͤnnen unterſchieden werden. Wie ſolches der Hr. D. Gleditſch in feiner Lucu­brat. de Fuco ſubgloboſo fosſili& molli, ſo 1743. zu Frankfurt gedrukket worden, an­gemerket. Von welchen allen bei beſonderer erzehlung der Fluͤſſe und Seen mehr wird ge­meldet, hier aber nur noch V. erinnert wer­

den, daß Jod. Willichius Comment. ad

Tacit. de mor. Germ. XXIIX. Kap. die ur­fach, daß die Fiſche in der Spree ſchwaͤrzer, auch von dichter fleiſch als andere waren, won der Elſenborke herleitet; weil die Spree ſon­derlich durch den Spreewald zwiſchen unſaͤg­lich viel Elſenbaüͤme hinflieſſe, und von der borke eine zuſammenziehende kraft an ſich nehme, welches ſowohl die Farbe als das derbe fleiſch und vorzůglichen geſchmak verur­ſache; welcher grund bei der Habel, Warte und anderen Fluͤſſen oder Seen, die dergleichen Fiſche haben, auch wohl mag zu finden ſein: wiewohl man deswegen andere von der ahrt des bodens oder den im waſſer ſtekkenden mi­neraliſchen theilchens hergenommene urſachen nicht verwerfen will.

ill. Ferner die Ahrten der Fiſche betref­fende, ſo hier zu Lande ſich finden, ſo er­zehlet Colerus von denienigen, ſo Schup­pen haben fuͤnf bis 26 arten, als nament­lich Lachſe, Karpen, Braſſen, Hechte, Giebeln, Karutzen, Murenen, Kuhl­barſe, Gründlinge, Lachsfohren, Stoͤre, Schneyel Barmen, Zaͤhrten, Aland, Du­beln, Guͤſtern, Plöoͤtzen, Rohtaugen,

aͤgen(ſo die geſtalt wie eine Zaͤhrte) Ge­ern, Ukelei, Sticherlinge. Ohne ſchup­pen waͤren in die 15. bis ſechzehnderlei, Lam­preten, Ahle, Wels, Neunaugen, Foh­ren, Schmerlen, Quappen, Pitzker, Budten, Steinbeiſſer, Stinz, Schleien. Es waͤren ihrer auch wohl mehr, als Flin­ken, Bleien, Gruhe und dergl. Welchen man denn etwas nachgehen, iedoch an die­ſer zahl ſich nicht eben binden will, in der ordnung auch unter denjenigen, ſo Floßfedern und Schuppen haben, noch eine eintheilung machen, 1. Derer fo carnem friabilem,

ein Geſchoben und etwas hartes Fleiſc haben, als die Lachſe, Haͤchte, Barſche und dergleichen. Welcher eigenſchafft auch dieſe unter andern iſt, daß ſie am anfange des ruͤkgrads an jedweder ſeite einen ling chen lichten Stein haben; wie dann die Kaulbarſchſteine bekannt fein, die aber nicht allein bei dieſen, ſyndern allerhand arten von Baͤrſchen, Zandern, Hechten, Laͤchſen u. f w. gefunden werden. 2. Derer die kein ge­ſchobenes ſondern geſetztes, auch viel wei­cher Fleiſch als die vorige, auch nicht zwei Steine wie jene, ſondern einen zwar von ganz anderer ahrt, jedoch ſo zunennenden Stein in der mitte des anfangs des ruͤlgrads haben, unter welchen der Karpenſtein einer von den anſehnlichſten und bekanteſten iſt: wie ihn dann der Schleſiſche Medicus Caſp. Schwenk feld de Piſcis. Silef. ſ. 429. ſo nennet: Lois Carpioni in fducibus forma triangulari, magni­tudine& figura fere Lupini naſcitur. Der aber auch nicht bei den Karpen allein, ſon­dern bei allen Gaͤſen, Ploͤtzen, Rohtfedern, und dergleichen ſich finden laͤſſet; die auch zum theil ihren nutzen in der medicin haben.

IV. 1. Was dann die erſte ahrt, und un­ter denen die Laͤchſe belanget, ſo werden die­ſelbe unterſchiedlich in der Oder gefangen, geſtalt dann auch bei Sando, zwei meilen über Frankfurt, ein eigener Lachsfang angele­get iſt, ſo denen von Winterfeld zu Sans dow zugehörig. Henelius nennet daher den Lachß Viadri advenam civem; einen von auswaͤrts zwar gekommenen, aber doch ge­woͤhnlichen Einwohner der Oder, quod pfu­rimus in eo hahitet,& capiatur; erzehlet auch dabei, daß er nicht nur in der Mart, ſöndern noch weiter die Oder hinauf in der Schleſien zu Beuthen, Glogau, Steinau und Breßlau gefangen werde: Girca Beu­thenam potiſfimum, Glogaviam, Steina­viam& Wratislaviam inſidioſis capſis, ſive machinis collocatis capitur. Jileſſigr C. V. S. 53. ſ. 669. Jedoch iſt ſonſten nicht zu leugnen, daß die Elb⸗Khein⸗ und Weſerlachſe ihnen weit vorgehen. In der . werden ſie gleichfalls in ziemlicher gröffe und menge, und zwar beides in dem fruuhling und herbſt gefangen: auch in der Pleißke hei Sandow, ſelten auch bei Drie⸗= ſen und in der Netze, wohin ſie aus der Oder durch die Warte gerahten.

In der Elbe werden fie in den gegenden,

wo ſie die Mark durchſtreichet, ebenfalls,

(wiewohl nicht gar haufig gefangen. Das iſt aber merkwürdig, daß er aus der Elbe nicht fo in die Hahel und Spree, als aus der ö

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