Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
571
Einzelbild herunterladen

RER 8

371 Dritter Theil, Naturgeſchichte der Marl Brandenburg. Il. Kay. 5

dieſen leztern noch mehr, weil ſie auf einer ſeite 7 flekke ſollen gehabt haben; wie dann die Neunaugen auch Muraenulae genennet worden: nicht aber unſern Moraͤnen, welche floßfedern, ſilberfarbene ſchuppen, einen laͤnglichten kopf und rohte augen haben, und weißlich, mithin ſowohl dieſen vom Plinio beſchriebenen, als den groſſen Muraͤnen un­aͤhnlich ſein, von welchen die Italiaͤner ſo viel weſens machen, wie Colerus, und Albinus Meißn. Land⸗Chron. Tit. XXIII. ſ. 3 13. an­

gemerkt, und daher Kaſp. Schwenkfeld Hiſt.

Pife. Sileſ. ſ. 437. fie für eine ahrt groſſer Ukeleie haͤlt, ex alburnorum genere, quibus colore& magnitudine reſpondent. Wie dann auch in manchen kuchen die Ukelei oft­mahls fuͤr Moraͤnen aufgeſetzet werden. Wel­chem zufolge dann auch unſere Moraͤnen einen andern grund der benennung haben muͤſſen: und es iſt glaublich, daß ſie ihren namen ha­ben von dem Staͤtlein Morin in der Neu­mark, da fie etwa am erſten bekannt worden, oder vor andern in groſſer menge geweſen, oder aber im geſchmal, wie itz⸗, alſo auch vor­zeiten, was befonders gehabt haben: welches dann auch durch das Stat wapen beſtetiget wird, in welchem eine Moraͤne zuſehen. Sie heiſſen daher eigentlich Moraͤnen oder Mo­rinen, Morenen, welcher nahme entweder in dem gemeinen gebrauch, oder von vorwitzi­gen Lateinern, die in dem Lateiniſchen na­men eine aͤhnlichkeit gefunden, in Muraͤne verwandelt worden. Sie werden aber auſſer Morin auch in groſſer menge unter andern gefangen in den Seen bei Wandelitz, Sol­din und bei Lychen, in dem Ukerſee, inglei­chen in dem Werbelin und Stechlin, in dem Scharmuͤtzel bei Storkow und in dem See bei Lindau, in welchen leztern Seen ſie ſich aber ſehr vermindert. Auch werden ſie gefangen in dem See hei Kalies, in zweien Seen bei Wahrt und Thomsdorf Templin. Inſp. und zwar hier im ſommer und winter; wiewohl doch der beſte fang um Martini iſt. Colerus meldet auch, daß ſie zu Lichterfelde anderthalb meile von Wriezen gefangen wer­den, welches ohne zweifel der groſſe See Alte­hof iſt, in welchem ſie jahr aus, jahr ein ge­

fangen, und meiſtens nach Berlin gefuͤhret

werden. An größe fein fie, wie nur gedacht,) unterſchiedlich. Die bei Wandelitz und aus dem Scharmuͤzel wie ein Hering, die zu Soldin

ſein etwas länger, auch etwas ſtaͤrker, als die zu

Morin, und bei nahe eine halbe elle lang. In dem See bei Kalies fein fie noch viel groͤſſer und zu zeiten bei drei viertel von der elle lang, und iſt nicht ohne, daß die groſſen für aus: laͤndiſche Fiſche gehalten worden; wie dann

inſonderheit von denen, in der Maduje Madeie, einem See hei dem Kloſter, in Königl. Preuß. Amt Kolbat in Pommern gefangen werden, und auf 4 bis 5 ſpannen ſich erſtrelken, geſaget wird, daß fie ein Abt des orts durch die ſchwarze kunſt aus Italien oder Rußland da hinein gehracht. Aher wenn die bei Kalies von z viertel elle für in. laͤndiſche fiſche gehalten werden: ſo koͤnnen die von 4 oder 5 ſpannen auch wohl dergle chen ſein. Indeſſen werden ſie daſelbſt im monat November, als welches ihre Leichzet iſt, und nachhero im winter, wenn die Ser mit eis beleget iſt, hauͤſig gefangen, alle die andere zeit des jahres aber halten fie ſich in dem grunde und tiefe der See auf, welche ſich auf 50 und mehr klafter erſtrekket: wet halb auch die wintergarne ſehr groß, tief und weit ſein muͤſſen: dahergegen, wenn man e nige in dem ſommer fängt, man Dafür hält, daß fie krank ſein, und in der tiefe ſich nicht halten koͤnnen. Sie ſein eines angenemen geſchmaks, und daher hoch gehalten: haben, aber die natur wie die Ukeleien, daß fie ſofort ſterben, wenn fie auſſer dem waſſer kommen; wannenherb um ſo viel mehr wegfaͤllt, daß{ie von fernen Landen durch verbohtene Fünfte (ſollten fein anhero gebracht worden. Daß ſonſt den Moraͤnen nicht ein iedes waſſer zi­traͤglich ſei, iſt daher auch abzunemen, weil in dem See bei Baumgarten, Granſ. Inſp. geſezte bruht nicht hat fortgehen wollen: wie dann auch in allen den Altmaͤrkiſchen waͤſſern keine, und in der Elbe gar wenig angetroffen werden: und laͤſet man es dabei bewenden, . fie von ie her darin geweſen, und eine dieſen gewaͤſſern gleichſam bereigenete ahrt St ſchen ſei. S. auch Micrael. Pommer. Chron. VI B.. 388. Sonſt weiß man in Morin, auch in Jochimsthal und ſonſt eine ahrt ſie j rauͤchern in einer unten und ohen offenen, oben aber zugedekten tonne, da fie hon den un­ten gemachten rauch, nachdem ſie mit hier bes ſprenget und geſalzen worden, innerhalb we­nig ſtunden zu ſchmakhaften Buͤklingen wet

den. Ihr aͤrgſter feind iſt der Hecht.)

5. Hechte fein ein gemeiner und in alen Waſſern hefindlicher Fiſch; nirgend aber ſ

haufig als zu Wriezen, Freienwalde und in

den daherumliegenden Bruchdoͤrfern zu finden derer auch wie ſchon gemeldet, daſelbſt etliche 100 tonnen eingeſalzen, zum theil auch gerain­chert werden: wie denn auch deshalb zu WIE zen und Freienwalde eine eigene Zunft der Hecht⸗Reißer vorhanden, und bon Ihro Kön Maj. allergn. privilegiret iſt. Sie erreichen ­len und drüber, Ihre peichzeit it herſchin. 1* ö we

, da af bh dad DEE LO 2 ob 6 2 ut e

e Q D8