Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
573
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weil ſie wie die meiſte Fiſche ſich nach dem war­men wetter richten, doch im Maͤrz am ge­woͤhnlichſten; laſſen den Leich auch gern auf wieſen im graſe. Am beſten fein fie im Februarius. Colerus erzehlet von dieſen Fiſchen, daß fie vielfraͤßige thiere waͤren, und daher geſchwinde groß und lang wuͤrden,(wel­ches ſonderlich in den a erſten jahren geſchicht) und haͤtte er ſelbſt einmahl einem guten Freund einen Hecht verehret, und über 8 oder 9 mei­len zugeſchikt, den zwei Menſchen tragen

muͤſſen, und der eine vierpfuͤndige Karpe ver ­

ſchlingen koͤnnen. Was maſſen dergleichen ungemeine kreaturen in der groſſen See hei Arendſee befindlich, und zuweilen ans Land geworfen worden, davon iſt in der heſchrei­bung dieſer See weiter nachzuſehen. Ihre fraͤßigkeit ſoll ſo gar auch auf ungeziefer ges hen: und hat ein gewiſſer Fiſcher im Mans ſchnowiſchen Strohm einen Hecht gefangen, der eine groſſe Kroͤte in dem leibe gehabt; wie ſonſt auch die Raapen ſchlangen und die Forellen froͤſche auch eidexen freſſen ſollen.)

6. Die Schnepel werden in der Elhe bei Tangermuͤnde u. ſ. w. gefangen: in noch groͤſ­ſerer menge aher in der Drage bei Neuwe­del, Kaließ, Fuͤrſtenow, allwo der fang in dem herbſt angehet, und ſich im fruͤhling endet. Sie ſein auch groͤſſer als die in der Elbe: Geſnerus erkennet, daß es kein Elbfiſch

ſei. ſ. Sa5. Ich weiß aber nicht ob feine Be­

ſchreibnng zu den unſern ſich ſchikke. ( 7. Zander fein eins von den Maͤrkiſchen lekkerbiſſen, welche auswaͤrts oftmahls auf vornemen tafeln parade machen. Halteu ſich ſonderlich in der Oder, Habel und Spree auch in einigen Seen auf, und werden unter an­dern die aus dem Selchowiſchen See im Storkowiſchen für ſonderlich ſchmakhaftig gehalten. Man finder fie bis 1 ellen lang. 3. Barſch, Parſch iſt einer von den ges moͤhnlichſten Fiſchen, der auch in den meiſten gewaͤſſern anzutreffen. Wie es zweierlei arten insgemein giebt, Stokbarſche und Kaul­barſche, alfa hat man in dem Moriniſchen See zweierlei Stokbarſche: weiße, welche den Sandbaͤrſchen faſt gleich kommen, und

ſchwaͤrzlichte, ſo den Oderbarſchen aͤhnlich

ſein. Jede art hat auch ihren beſondern ſtand, da ſie gefangen werden: und hatzwei­ſelsohne an andern orten gleiche bewandnuͤß. Kaulbarſche, welche ebenfalls für ein lekker bißlein gehalten werden, ſonderlich wann ſie roggen haben, werden hin und wieder gefan­gen, und werden, vornehmlich wann ſie mit B überzogen fein, weit und breit berſchikket. onderlich gerahten ſie ſchöͤn im Golitzer und Ill. Theil der Maͤrk Hiſt.

53 Dritter Theil, Naturgeſchichte der Mark Brandenburg. Il Kap. 574

Wandelitzer See u. Griebenitz, von wannen jährlich zur Koͤnigl. tafel welche pflegen gelie­fert zu werden. Auſſerordentlich groß fallen fie auch in einem See unw. Pldven, Prenzl. Inſp. V. Unter denen, ſo weicher Fleiſch und nur einen Stein haben, ſein 1. die Karpen, welche hin und wieder in den Fluͤſſen und Seen, iedoch in groͤſſerer zahl in den Teichen bei einander anzutreffen ſein, weil ſie darin gehalten werden, um ſich zu vermehren, der­gleichen in dem Amte Kotbuß von Markgraf Johannſen angeleget worden, und noch heute zu tage in groſſer menge daſelbſt gefangen werden. Unter den merkwuͤrdigkeiten bei dieſem Fiſch iſt, daß er zu einer ungemeinen groͤße anwachſe, und wird dishalb inſonder­heit von einem groſſen See bei Alten Leubitz unfern Kaließ in der Neumark geruͤhmet, daß er ſehre große Karpen, auch faſt nichts,

als dieſer art Fiſche habe. Aher etwas ſonder­

bares iſt, was Colerus bei dem groſſen Fiſch­Zuge A. 1595. zu Quilitz von einem großen Karpen meldet, daß er deſſen groͤße nicht ſchreiben dürfe, weil es nicht wuͤrde geglau­bet werden, derſelbe iedoch um etliche bier thaler verkaufet worden. Unter den neuern exempeln iſt, daß. 1711. in der Pfingſt­woche zu Biſchofsſre, eine meile hon Frank­furt, dem Hrn. Gen. Major bon Bredow zuſtaͤndig, ein Karpe gefangen worden, ſo 23 ellen lang, eine elle breit, und Jo pfund ſchwer, die ſchuppen daran auch wie ein acht groſchenſtuͤlke oder drittel groß geweſen. Und

der Trebuſiſche See wird fie uns auch in ziem­

licher groͤſſe vorſetzen.. Von ſonderhahr angenehmen geſchmak

werden die Karpen zuſein geruͤhmet aus dem

Ukerſee, ingleichen aus dem Golitzer Ser unweit dem Kloſter, ietze Koͤnigl. Amt Lenin, welche auch bon ziemlicher groͤſe, und zu 30 pfund und noch ſchwehrer zuſein bes funden werden; welches gewicht auch ehedem einige Karpen in dem Sandſee bei Reppen ge­habt haben, woſelbſt ſie aher ſehr abgenommen.

2. Braſſen oder Bleie werden in berſchie­denen, ſonderlich groſſen ſeen gefangen. Die aus der en. gr. Grimnitz, aus dem Bozlow in der Ukermark, aus dem Ploͤviſchen See, aus dem Styrum in der Gerswaldiſchen heide, und aus einigen andern Seen werden vor andern für ſchmalhaftig gehalten.

3. Gaͤſen, Goͤſen, Jaͤſen werden nur in der Oder, Warte und Spree gefunden, und daher für einen Strohmfiſch gehalten. Sie werden von einigen für Alaͤnder ange­ſehen, welche andere iedoch unterſcheiden und für eine andere gattung halten. Ihre beſte

Oo 2. fang­