575 Dritter Theil, Naturgeſchichte der Mark Brandenburg. Il. Kap 536
fangzeit iſt um Oſtern. Einige erreichen die groͤſſe eines ſtarken Karpens, und wer
den ſonderlich nachdem ſie im Maͤrz und April
geleichet, im folgenden Mai ſehr fett. 4. Zaͤrten, welche von einigen zwar für Goͤſen wollen gehalten werden, von ſolchen aber in vielen ſtuͤkken unterſchieden fein; werden allein in der Elbe und Oder, ſonderlich in der gegend Kuͤſtrin, auch in der Drage bei Dramburg, wiewohl unter dem namen der Gaͤſen, im herbſt gefangen, eingebraten und wie die Neunaugen eingemacht und in faͤßlein verſchikket: fein iedoch nicht alle jahr gleichviel. 5. Schmerlen, ſein zwar nicht in allen gewaͤſſer, und deßwegen etwas ſeltſamer, als andere Jiſche: werden iedoch an einigen orten gefangen, in der Ucht bei Staats, wo ſie entſtehet, in der Milde hei Kalbe; in dem Muͤhlenſtrohm bei Prenzlau; in einem bach bei Klinkow und Schoͤnenwerder
in der Ulermark, wiewohl hier wenige; in
einem bach zwiſchen dem Tuchenſchen und
Lindenbergiſchen felde Prizwalk. Infp.; in dem Fließ unterhalb Treuenbriezen und bei Goͤrlsdorf Moͤncheb. Inſp; in der Pilo hei Zacharin im Dramburgiſchen; in dem Fließ Grieſel im Kroßniſchen; im Goldwaſſer bei Zilenzig; in der Rega; in einem bach bei Garz in der Prignitz.
6. Barben oder Barmen, in der Elbe, auch in der Oder: wiewohl nicht eben was ſonderliches aus dieſem Fiſch gemachet wird; ohngeacht er nicht unangenehm von geſchmak iſt. In Seen wird er nicht angetroffen.
Seine leichzeit iſt gegen ende des Maͤrzes: im Mai und Junius iſt er am beſten. Im Julius ſollen ſie eine gewiſſe krankheit und im September zwirn bekommen, wie die Krebſe. Sie liegen gern in gruhen, die fie unten auf dem grund machen.
T7. Doͤbeln oder Duͤbeln, haben eine daͤhnlichkeit mit den Schnepeln, und leichen ſopWnderlich gegen ende des Mai.
8. Giebeln, iſt ein zwar nicht eben groſfer, aher angenehm ſchmekkender Fiſch, der in vielen Seen befindlich. Sie fein zwar ſonſt von etwas gelblicher farbe: in einem Tomsdorfiſchen Pful Templin. Inſp. fein auſſer dieſen auch welche, fo pechſchwarz ausſehen und ganz blind ſein ſollen.
9. Aland, ſonſt auch Alten, Elten, Eltfiſch, oder Aletſiſch genannt, wird zwar den Braſſen im geſchmak nachgeſetzet: es giebt aber im flieſſenden oder fünf reinen gewaͤſſer Alaͤnder, welche auch den Zander uͤbertreffen, wie ſolches vn denen, ſo in der
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Saare bei Saarmund gefangen werden, ge ruͤhmet wird. In der Elbe hei Arnehur
und in der Vieſe bei Oſterburg fein fie fung haufig gefangen worden, haben aber ſehr abge
nommen. Daß fie in der Jetze nach 1746,
nicht mehr ſich finden laſſen, da fie ſonſt in ziemlicher menge geweſen, iſt ohen ange, merket worden. Aus der Elbe gehen ſie n die kleinere Flůͤſſe, und in der Spree his Fuür
ſtenwalde wie der Rape: werden aber auch in
andern gewaͤſſern gefangen: fein weißlich, ha, ben groffe koͤpfe und weite mauͤler, und rohte floßfedern, welche am ende dunkelblau ſein. Ihre leichzeit iſt im Mai und Junius.
10. Die Ploͤtzen fein die gemeinſte Jſche in der Mark, und faſt in allen Seen und Fluͤſſen, fie fein groß oder klein haůftg anzutreffen, werden auch daher in wohlfrilern preiß als andere ahrten bon Fiſchen über, all verkauft: wannenhero auch der gemeine Mann bei den Auslaͤndern in den vorigen zeiten gelegenheit genommen, den Maͤrkern davon einen ſonderlichen beinamen zu geben, weil ſie in ſolcher menge vorhanden, daß ſie auch zu zeiten fo gar unter den waſchhoͤzern finden laſſen; welches ihnen aber nicht mehr nachtheilig ſein kann, als den Steiermaͤrkern, Stiriis, wann fie bon den Stieren genannt werden, weil dieſer thiere eine groſſe menge daſelbſt gezogen werden; oder den Baiern, daß fie won dem fleißigen Felde hau dieſes Landes Bavari, Bauern, oder vor
dieſem Boi, Boioarii won dem gebrauch der
Bogen die benennung gehabt; oder auch
wenn man vor alters etliche Volker in Africa
Ichthyophagos, Piſcivoros, Fiſcheſſer g heiſſen, die auch ſogar aus den Fiſchen oͤl, oder hermuhtlich thran gemachet haben, wie man bei dem Plinio lieſet Z. XP. c. J. Wie wohl auch mit dem unterſcheid, daß Diele Voͤlker keine andere lebensmittel gehabt, al nur die Fiſche, gleichwie noch heute zu tage die Laplaͤnder ſolche Ichthyophagi fein, weil fie aus mangel der feldfruͤchte die friſche St ſche zwar gleich andern Völkern, die getrulnete aber an ſtat des Brohts genieſſen. S. Schaͤfers Beſchr. von Lapland MMX K.
ſ. 247. Dahergegen es Gottlob den Mar
kern ſo wenig an Broht und Fleiſch, al Ploͤtzen und andern Fiſchen fehlet. Ich will nicht anfuͤhren, wo anders bon dem anfangs gedachten beinamen noch etwas zu ſagen if, daß, wann dieſer ahrt Fiſche halber den Maͤrkern etwas heraͤchtliches beigeleget werden ſollte, ſolches vielmehr ihre Nacht at n würde treffen: weil fie doch gleichwoh noch dieſes voraus haben, daß fie fie.
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