Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
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579
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579 Dritter Theil, Naturgeſchichte der Mark Brandenburg. Il. Kap. 530

15. Noch eine ahrt von kleinen Ziſchen trifft man hin und Sn in den Seen, ſon­derlich auch in der Spree bei Berlin an, welche wohl das ungeziefer und geſchmeiß un­ter den Fiſchen mögen genennet werden, nemlich die Stichlinge oder Sticherlinge,/ oder wie ſie der gemeine man mennet, die Stekerlinge. Sie ſein klein, wie die Stin­te, werden mitz denſelben auch wieder die ab­ſicht der ſiſcher gefangen, im anfang auch mit denſelben verkauft: fein jedoch von ſelbi­gen ſowohl in anſehung der geſtalt, indem fie der breiten Fiſchbruht aͤhnlich, ſchwarz­lich an farbe, und ſowohl unten, als oben voll ſtacheln ſein, als in anſehung des ge­brauchs unterſchieden; dann ſie ſein zu

nichts nuͤtze, und muͤſen weggeworfen wer­

den. Sie werden nicht groͤſſer; und weil ſie eine beſondere ahrt ausmachen: ſo ſein ſie auch von andern nutzhahren Fiſchen unter­ſchieden, welche auch Stichlinge genennet werden; welches dann auch vornemlich die

urſach iſt, daß dieſes ſonſt unwuͤrdigen Fi­

ſches hierbei gedacht worden, deſſen in ſeen

und teichen bald weniger, bald mehr wird, und wie die Heuſchrelken für ein Strafge­

ſchoͤpf von den Fiſchern gehalten wird. 16. In der Pilo im Dramburgiſchen

findet ſich eine ahrt Fiſche, welche ſo bitter

ſchmelken wie galle; die aber gleichwohl die­ſen geſchmak berlieren und eßbar werden, wann beim ausnemen zugleich die koͤpfe ab­geſchnitten werden. Vermuhtlich ſtekt die

galle im oder dichte am kopf, und berurſacht

ſolchen unterſcheid. Eine andere ahrt heiffen Heßlinge; ſein punt, wie Kaulbaͤrſe, doch etwas groͤſſer, wie kleine Moraͤnen.

VI. Unter denen ohne Schuppen ſein 1. die Ahle, welche die Warte herunter und ferner von Kuͤſtrin die Oder hinunter bis Stettin, und von dar weiter bis in die Oſtſee in groſſer menge von allerhand groͤſſe gefangen werden: und wird dafuͤr gehalten, daß die groſſe menge derſelben, fo in etlichen haͤfen in Schonen zu gewiſſer jahrszeit ſo haufig gefangen werden, durch beſondere winde aus der Oder hinuͤber in dieſe haͤfen getrieben werden. Colerus erzehlet viel von dieſem Fiſch im 50. und 76. K. auch unter andern, wie ſie eingeſalzen und in tonnen geſchlagen, auch in der ſonne getroknet wurden. Welches aber ietzo nicht mehr geſchiehet, ſondern ſie werden mehrentheils gerauͤchert. Sie wer­den auch nicht mehr eingeſalzen, ſondern le­bendig in tonnen mit waſſer abgeholet und

(und verfuͤhret: es waͤre dann, daß ſie einzeln

und nicht allzuweit ſollten verſchikket werden.

Auſſer der Oder finden fie ſich auch in der . und Spree, auch in einigen groſſen

een, als dem Ukerſee, Blindow, hei Teu­pitz und anderswo, und zwar von ziemlicher größe zu 19 bis 2 ellen, auch wohl länger, und zu 8. bis 10 zoll dikke: wiewohl die mittelahr­ten fuͤr die beſte gehalten werden. In den Prenzl. und Havelbergiſchen nachrichten ſin­det ſich, daß Fiſcher in einem alten Ahl junge gefunden; welches wann es ſeine richtigkeit hat, den ſtreit der Phyſicorum wegen fort

pflanzung dieſes Fiſches zu entſcheiden dien:

ſam, und mit dem zuvergleichen, was in den Ephem. Acad. Nat. Cur. 1 Th. obſ. 119. D. Elmer anfuͤhret, daß er in Holland erfah­ren, daß ein Ahl ganz kleine Ahle in groſſer

menge in unterſchiedliche hauͤtlein eingewik­

Felt bei ſich gehabt: wie dann auch unſere Wriezener Sifcher behaupten, daß fie in einem gewiſſen darm jungen, die wie ein feiner ſeidenfaden und zwei glied lang gewe­ſen mit einem ſchwarzen flek, welches der kopf ſei, angetroffen. Welches iedoch der Graf Marſigli nicht für junge Ahle, fon dern fuͤr eine ahrt wuͤrmer haͤlt, und mit dem Vallisnieri behaupten will, daß die junge Ahle wie andere Fiſche aus dem roggen oder eiern herkommen. S. Leipz. Gel. Zeit. ig. ſ 676; Andere von unſern Fiſchern wollen weder von roggen, noch won jungen was wiſſen. Daß{ie aber aus dem thau oder aus dem ſchlam ſollten erzeuget werden, iſt eine fabel. Der beſte Ahl­fang iſt etliche wochen nach Oſtern und in den Hundstagen. Unter den mancherlei ahrten ihn zu fangen iſt auch dieſe, daß man an dem See oder waſſer darin er ſich aufhaͤlt, um mitter­nacht ſchmale gruben oder kleine graben macht, ſonderlich wo erbſen geſaͤet ſein. Dann weil er des abends in die nahe felder ſich he­giebt, und dem fraß nachgehet, geraͤht er ge­gen morgen auf dem ruͤweg in dieſe grabens, aus welchen er nicht wieder herauskommen kann. Diejenige, ſ breite ſchwaͤnze haben, ſollen die weiblein fein. Die junge laſſen fie um Pſingſten von ſich.

2. Neunaugen, Brikken, oder wie fie bon einigen genennet werden Lampreten,

bon denen fie aber nur eine ahrt fein, werden in der Stepenitz bei Witteherge und weiter hin

auf bei Perlberg, ingleichen in der Elbe

e.

ſonderlich in der gegend Tangermuͤnde/ und in der Oder bei Schwet, Raduhn,

Freienwalde, Wriezen, Kuͤſtrin, Kroſſen, an theils orten auch in groſſer menge 9%

fangen, eingebraten und in kleinen faͤßgen auch an auswärtige berſchikket. Es iſt die­

ſes eigentlich der Fisch, welchen die Latein Muraena

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