3. Dritte Chen, Naturgeſchichte der Mark Brandenburg. I. Kap. 582
Muraena nenneten, wie deſſen oben gedacht worden: wiewohl unſere Peisker zu obiger beſchreibung ſich ebenfalls ſchikken. Von dieſen leztern wird hin und wieder in den kleinen Fluͤſſen, wohin ſie aus den moraſtigen waͤſern ſich begeben, eine groſſe menge gefangen, iedoch nicht eben als lekkerbiſſen auf vorneme tafeln gebracht: ſchmelken beſſer wann fie eingemacht werden wie Neunaugen.
3. Quappen oder Ahlraupen, haben eine ſchmalhafte leber, leichen gleich nach Weihenachten, und werden in den meiſten Seen zu zeiten in groſſer menge gefangen. S. ᷣben ſ 563.)
4. Der Welß gehoͤret auch hieher, einer bon den größten Jiſchen unſer gewaͤſſer, welchen Colerus den großmanligen Welß mit feinen breiten ſtachlichten Lappen nennet, damit er manchen guten Fiſch verſchlukket und aufreiſſet, meldet auch weiter, daß er die Waͤſſer und Teiche ſehr verwuͤſte, wenn er dazu kommen konne. Zu Berlin und Frankfurt gehet dieſer Fiſch zum oͤftern auf dem Fiſchmarkt feil, und wird in der Oder und Elbe, auch im Plöoͤben hei Loͤkniz, und in andern Seen auch oft in mannslaͤnge gefangen. Die Leichzeit iſt um Pfingſten oder wenn die feldlilienbluͤhen A I ö
5. Dieſen wollen wir den Staͤhr zugeſellen,
welcher bis 8 ſchuh lang, und zwar ein Seeſiſch iſt, dennoch aber das ſuͤſſe waſſer liebet, und daher nicht zwar hauͤſig, ſondern nur dann und wann in unſern Waͤſſern, inſonderheit in der Oder von Stettin bis Frankfurt und Kuͤſtrin, auch noch bei Kroſſen gefangen, und weil er zum Regale gehoͤret, dem Gouvernement oder Beamten gegen ein gewiſſes geld geliefert, von ſelbigem aber nach Berliu geſchilket wird. N
6. Endlich muß auch des Gruͤh gedacht werden, welches eine art von den kleineſten
Fiſchen dieſes und vielleicht auch anderer
Länder iſt, hier aber naͤhſt den größten feine ſtelle bekommt ex Lege K dann man pfleget zu ſagen: Contrarĩa juxta fe poſita magis eluceſcunt. Die Fiſcher nennen fie auch Tauſend Fiſche, weil ſie in ſehr groß
r menge zuſammen gefunden und gefangen werden, ihrer unterſchiedene auch auf einen biſſen gehen. Und werden fie zwar für den ſaamen aller Fiſche gehalten, auch daher der Heine Saamen genannt: Colerus aber haͤlt fie für eine beſondere ahrt von Fiſchen, die zwar ſehr klein, und darum Pypmaei,
werge der Fiſche von ihm geheiſſen werden; ö. dennoch von allen andern Fiſchen unle eden waͤren; weil ſie alle einerlei und nander aͤhnlich fein, und man keinen jun,
gen Hecht, Barſch, Schlei, oder andere Fiſche darunter findet, denen fie ein wenig gleich fein muͤſſen, wenn ihre arten darunter wären, Sie wuͤrden auch nicht gewiſſe zeiten halten, ſondern in den monaten, da ſich die groſſen herbor thun, das jahr durch anzutreffen fein: dahergegen ihre gewöhnliche zeit in dem Januario und Oktober zu fein pflege. X
Aus bisher angeführten umſtaͤnden erhellet, daß die Fiſcherei in der Mark eine hauptſache iſt, an deren erhaltung dem Lande ſehr viel gelegen. Weil nun aber durch das unzeitige ſiſchen derſelben ein groſſer abbruch ges ſchiehet, Gewaͤſſer u. Seen auch geſtoͤhret und verwůͤſtet werden: fo haben die Durchleuchtigſte Regenten zu allen zeiten hierauf ein beſonderes augenmerk gehabt, nnd durch heilſame herorduungen und anſtalten die Fiſcherei ſuchen in gutem ſtande zu erhalten, und inſonderheit anbefohlen, die leichzeit von Oſter bis Bartholomaͤm oder lacobi zu beobachten, der Saamenſiſche zuſchonen, enger netze, des nachtſiſchens mit feuer und anderer unbefugter ahrten zufiſchen ſich zuenthalten: auch Pritſtabel, See ⸗ oder Waſſervoigte, die darauf acht haben, und zwar an der Spree zwei, einen zu Spandau
bis Ratenau, den andern zu Koͤpenik bis Beeßkow geſetzet. S. hiervon die berordnungen Joachims II. bon 1551. Johann Georgens
bon 1574. und Friedrichs III. von 1690 26. in des Corp. Conſt. Il. Band. Und wuͤnſcht wohl ein ieglicher redlicher Maͤrker, daß dieſen heilſamen verordnungen beſſer nachgelebet, und der ruhm, welchen die Mark bisher vom uͤberfluß der Fiſche gehabt, und der ziemlich zu grabe eilt, mit ernſt gerettet, und
Lutheri prophezeiung nicht erfuͤllet werden
möge: daß es der Mark einſt noch an hol und Fiſche fehlen würde, ö VII. Weil aber die Waſſer nicht allein hehaͤltnuͤſſe der Fiſche, ſondern auch anderer Thiere ſein, die in den Waſſern leben, und darin ihren auf⸗ und unterhalt haben, auch
daher Waſſerthiere heiſſen: ſo wollen wir
dieſer auch mit wenigen, in ſo weit ſie die Mark belangen, gedenken. Worunter ſich denn 1. vornemlich die Krebſe befinden, als welche zwar durchgehends in der Mark, am hauͤfigſten aber in den Ausfluͤſſen der Warte bei Pruͤberow, Kritſch, Pirene, Viez, Sonnenburg, auch weiter bei Kuͤſtrin, Limritz im Sternberg. Oderberg und Wrietzen gefangen, und bon dar nicht allein binnen Landes, ſondern auch auswärts nach Leipzig, Dreßden, Magdeburg, Braunſchweig und andere bornehme oͤrter fuhrenweiſe gefuuͤhret werden;
wohei