Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
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587
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587 Dritter Theil, Naturgeſchichte der Mark Brandenburg. IL Kap. 5z

klein Beuſter, Debbrun, Kruͤden, Boͤmezien in den Seen: biswei­len auch im Amt Burgſtal. In der Prig= nitz bei Perlberg, und den daherum gelege­nen Srtern Dalmin, Neuhauſen, Breſch, groß Briefe und bei Premslin in der Löfe­nitz. In der. Mittelmark um Potſtam, Oranien urg, Liebenwalde, in dem Schwei­zergraben, bei Trebbin, auch einigen Seen, wie ſie ſich dann ſogar auch in den ſpring­hrunnen und baſſins bei Proͤtzel einem dem Hrn. bon Kamke zuſtaͤndigem Dorfe und Luſtgarten ſehen laſſen. In der Ukermark Fisweilen im Ukerſtrohm bei Goͤritze, ſonſt aber im Bruch bei Löͤkenitz, bej Zichow, Fliet, Boizenburg, Schoͤnwerder, Jagow, Nech­lin, auch in der Neumark hin und wieder, und iſt uͤberhaupt nicht leicht eine gegend, da fie ſich nicht ſollten finden laſſen, wo fie an Ders ein waſſer für ſich antreffen.) SEs verirren ſich auch die Seehunde zu zei­ten, und ſprechen unſern Waͤſſern zu, derglei­chen einer ſich. 1709. den 24 Oktob. in den Oderbruͤchen zwiſchen den Dörfern Glie­zen und Gabaw ſehen laſſen. Er hat einen groſſen Blei im waſſer gefangen und im maule gehabt, und kommt damit dichte hin­ter dem Dorfe Gabaw ans Land, daß ihn alle Einwohner geſehen haben, die auch hin­ter ihm her geweſen, und fo nahe gekommen, daß ſie ihn zweimahl mit einem ruder auf dem ruͤkken geſchlagen: worauf ihn die Fiſcher Strohm ab nach dem Fehrkrug zugetrieben, da er ſich halbe Mann hoch aus dem Waſſer erhoben, und einen groſſen Hecht im maule gehabt; iſt auch zweimahl nach ihm geſchoſ­ſen worden, als er aber nahe am Fehrkrug gekommen, laͤſet er ſich endlich in die tiefe, ſo daß ihn zuletzt ſeine nachjaͤger haben muͤſ­fen fahren laſſen. Gluůͤklicher iſt man gewe­ſen zu Stolpe an der Oder, woſelhſt man A. 1737. einen Seehund gefangen, und die haut gerhen laſſen. Dieſe fein ſo weit nicht ge­kommen, als derjenige, welcher A. 1634 die Altmark und Prignitz paßiret, und 24 März bei Dreßden in der Elbe gefangen worden, nachdem er mehrmahl eine elle hoch uͤber den Strohm herausgeſprungen, und ebenfalls oft bergehens nach ihm war geſchoſſen wor­

den.

VIII. Der Froͤſche, als gleichfalls Waſ­ſerthiere, brauchts wohl nicht zugedenken, weil ihrer das ganze Land nicht weniger wie andere Laͤnder voll iſt, die auch ſonſten nichts ſonderliches an ſich haben, als daß die hin­tertheile von einem und dem andern zur ſpeiſe gehrauchet werden. Jedoch ſcherzet

bei Lindenberg,

der ſinnreiche Verfaſſer des Froſchmar

lers, daß, als die ſchlacht. ſchen und Mauͤſen vorgegangen, und dig geſchlagen worden, dennoch Friedlieb eine den Mauſegener alen im abzug etliche gefange, ne Fröfche mit ſich genommen, und felbige her nach in der Mark zu Bauern und Mühlen

knechten gemachet worden, welche daher auch

noch immer in den Kruͤgen und Schenken in naſſen lebeten: Verſamlet eilend feine Leut Und Froſch, ſo er bekam zur beut, Führt fie mit heim in feine Land, Daſelbſt durch Gottes wunderhand, Froͤſch, Padden, Eutzen, Menſchen worden, Haben der Geubſcher Bauren orden, Bauen zur Clauß der Maͤgde ſtraſſen, Leben heim Schenken gern im naſſen, Wie auch der Schullenburger Eutzer, Sind unverzag­te Kannenſchneutzer. Die auch des Fried­lieben Rathmann, Für ſich für. fein aus beut bekam, Und in der Brandenburger Marken, All ihre elend ließ bequarken, Kame in Bernauſchen Wald zu recht, Worden Entzdorfer Muͤllerknecht. Da

ſie noch bei eimtiefen See, Quarken und

mehlen immermehr, uch mit Geyrn, Mauͤſen, Schlangen, Hechten,. haben allgnug zu fechten. Welches man dahin geſtellet fein laͤſſet, indeſſen continui ­ren fie daſelbſt und ſonſten hin und wieder noch allſtets ihr altes liedichen Brekekeken, Coax Coax ſo haufig als immer die alte Griechiſche Fröͤſche bei dem Ariſtophane in Ranis, wie fie den Bacchum bei feiner Uber: fahrt über den Acherontiſchen Pfuhl angeſun­gen; bermeinen auch damit in den Stüd lingsnaͤchten eine ſo gute Serenade zu MI chen, als ſonſten geübte Muſicanten thun Fön: nen. Ehen wie jene: Laudum modus con­

ſonos dicamus hic concentibus canoris,

wovon auch Charon gegen dem Baccho ut theilte: Audies lepidiſſimos cantus Ran­rum velut Olorum. Und war zwar Bacchus

uͤbel damit zu frieden, konnte aber doch, wie

ſehre er ſich auch bemuͤhete, fie weder ſtill kriegen, noch uͤberſchreien: Clamahimus ſo­nando utique quantum ſuſtinebit noſtt­faux totos dies, ſprachen ſie. Hier herge­gen zeiget{ich ein gegentheil, dann in dem Dorfe Schwante, eine halbe meile von Krem­men und eine meile von Oranienburg, ſein zwar um den Ritterſitz der Hrn. von REM und einen ziemlichen diſtrict herum ihret gnug vorhanden, aber keiner laͤſſet feine ſtimme hören. Wann auch ſchon einer ſich­was verlauten laͤet, fo krieget er doch leine beiſtimmung. Die urſache davon win . 9