Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
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591
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sgr Dritter Theil, Naturgeſchichte der Mark Brandenburg. IL Kap. 59

kraft gewußt. Es haben ſich aber etliche Kranken und ſonderlich mit dem Fieber hela­dene gefunden, denen der appetit zum eſſen vergangen, zu dieſem Waſſer aber einen ap­petit bekommen, und ſolches daher mit groſſer luſt zu ſich genommen, auch ie mehr ſie es

getrunken, ie beſſern geſchmak darin gefun­

den, ſo daß die meiſte Dafür gehalten, daß fie durch huͤlfe und mittel dieſes Waſſers von dem Fieber befreiet worden. Hierauf hat der Apotheker zu Freienwalde Peter Gott­

fried Gaͤnſichen, etwas von dieſem Waſſer

genommen und unterſuchet, und daß es eine Mineraliſche kraft in ſich hätte, befunden. Als auch das geruͤchte hiervon in Berlin erſchol­len, ſo hat der Churfuͤrſtl. Laborant und Chymicus Johann Kunkel, ſich anher be­geben, und eine menge des Waſſers mit nach Berlin genommen, und nach geſchehener un­terſuchung deſſelben die kraft und vermögen davon weiter bekannt gemacht, Welches dann Churfuͤrſt. Friedrich Willhelmen, Glorw. And. veranlaſſet, daß er ſamt der Ehurfurſtl. Gemahlin und dero ganzen Hof­ſtat, dieſen Sommer dahin gekommen, und in hoher Perſon den ort beſehen. Und weil zu der zeit ſchon etliche proben glůllicher ge

neſung von dieſem Geſundbrunnen der Chur­fuͤrſtl. Herrſchaft vor augen gebracht wor­

den: ſo ſein Se. Churfuͤrſtl. Durchl. deſto geneigter worden das Quellwerk in einen an­dern ſtand zu bringen, und faſſen zu laſſen, welches auch ſo fort geſchehen. Und weil das geruͤchte von der heilſamkeit dieſes Brunnens dadurch ſich immer mehr bergroͤſſert: ſo ward der zulauf der Armen und Kranken ſo groß, daß ihrer bamahls bei 200 gezehlet worden, vor welcher unterhaltung Se. Churfuͤrſtl. Durchl. reiche vorſorge getragen, und viel almoſen austheilen laſſen. Es ward auch dieſes werk um ſo viel beruͤhmter, weil Se. Hoheit Markgraf Philipp Wilhelm dieſes Waſſer hei 20 tage gehraucht, und dadurch an ihrem zuvor ſchweren gehoͤr eine groſſe erleich­terung zu groſſer freude des ganzen Hofes empfunden. Es wurden zu der zeit zugleich Behtſtunden angeſtellet, morgens und abends zuhalten, und GOtt anzurufen, dieſem Waſ­ſer ferner ſeine kraft zugeben, wie dann auch unterſchiedene Brunnen Gebehter und Ge­ſaͤnge dabon in offenem druk vorhanden.

2. A. 16985. kamen Se. Churfuͤrſtliche Durchl. mit dero Hofſtat wieder dahin, und blieben fünf wochen aneinander allda: wo­bei der hon Sr. Churfuͤrſtl. Durchl. beſtellte Brunnen⸗ Medicus, Hr. D. Richter von Koͤ­nigsherg angemerket, daß in dieſem jahr hei

1500 Perſonen von fernen orten und que der nähe hier geweſen. Fuͤr die Armen ließ Se. Churfurſtl. Durchl. aus dero Hauptfeſte Kuͤſtrin zehen winſpel mehl anher kommen welches gebakken und das broht unter dieſelh­woͤchentlich zweimahl ſamt einer heſondern reichen geldſteuer ausgetheilet worden A. 1686. wurde dieſes wie in den bott jahren fortgeſetzt, nur daß die Churfürſl

Herrſchafft nicht daſelbſt geweſen. A. 1687

aber kam fie wieder hin, und ward das hej dem Brunnen angefertigte haus, welches an; fangs für die kranke Leute angeleget geweſen, zugerichtet, daß die Churfuͤrſtl. Herrſchaf darin ſich koͤnnen aufhalten. Die Hyofſtat aber und Cavaliers wohnten in der Stat. Es wurde auch taͤglich an die Armen ein ziemliches an gelde ausgetheilet, fo daß die hohe Herrſchafft ein groſſes vergnuůgen gehabt, theils wegen der luſtigen lage und gegend, woſelbſt ſie ſich täglich verändert, theils da ſie mit augen ſahen, wie viel wunder G9tt vermittelſt dieſe Waſſers an den Kranken thaͤte. Den 16 Jul. ging die ganze Chur fuͤrſtl. Hofſtat von hier nach Frankfurt auf dortige Margaritenmeſſe. ö

3. In dieſem zuſtande iſt der Brunnen auch in den folgenden jahren nach einander verblieben, und jaͤhrlich von vielen Fremden aus der Mark, Pommern, Polen und an dern Landern beſuchet worden, wovon auch die meiſte ſich deſſelben gluͤklich gebraucht. Wie dann auch A. 1703. ein Graf von Solmz mit feiner Gewahlin und ganzen Hofſtat{id daſelhſt s bis 6 wochen aufgehalten, dieſes ungluͤk aber vorher gehabt, daß ein Gräfliches Frauͤlein, indem fie mit dem Hrn. Vater an­her zureiſen vorhabens geweſen, und zu dem ende den 5 Jun. zu Berlin angelanget, und daſelbſt bei Hr. D. Thurmannen abgetreten, und zwar in dem dritten ſtokwerk ihren auf enthalt genommen, fie den 6 Jun. zum fen­ſter herausſehen will, ſich aber zu weit Der ausleget, und alſo herunter auf das pflaſter ſtuͤrzt, und gleich tod bleibet. A. 1704. den 15 Aug. fein, Ihro Koͤnigl. Majeſtaͤt ſamt des Kronprinzen Koͤnigl. Hoheit und den dreien Koͤnigl. Hrn. Brüdern Hoh. Hoh. Höh. anher gekommen, und haben ſich des Brun, nens mit Baden gebraucht, auch ſich wohl darauf befunden: wobei fie zugleich berord­net, wie es hei dem Brunnen wegen vorzu­nemenden Baues und ſernerer einrichtung gehalten werden ſollte, und ſein darauf den 20 Aug. wieder abgereiſet. A. 1707. aber

den 19 Jul. haben fie ſich nochmahls ſamt

den heiden Koͤnigl, Herren Brüdern, HI pi

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