Got Dritter Theil, Naturgeſchichte der Mark Brandenburg. II. Kap. 602
dem ende zuruͤlgelaſſen worden und in der
Kirche zu Bukkow zum andenken annoch ver wahrlich gehalten werden. Es hat aber den folgenden Winter nicht mehr ſo ſtark gefloſſen, womit auch zugleich das vertrauen und
ſtarke beſuchung abgenommen: jedoch ſich
nicht gänzlich berlohren, ſintemahl ſich noch immer ein und andere Perſon von dem Landvolk dabei einfindet, und ſeine geneſung (ſuchet. In eben der gegend hat man A 1680. eine erſchuͤtterung des Erdbodens und hald
eine groſſe menge weiſſen ſandes in der Buk
kau bemerket, welche ganz weiß geworden und die herumſtehende hauͤme mit weiſſen ſand beſpruͤtztt, bis man endlich den Quell ſelbſt wahrgenommen, woraus der ſand gekommen und der ſo tief, daß er kaum mit einer langen ſtange hat koͤnnen ergruͤndet werden, und ſo ſtark, daß er die ſtange wieder zuruͤkgeſtoſſen. Doch iſt er nicht von der kraft geweſen, wie der erſte. Es iſt aber auch dieſer wieder eingegangen: und ob er wohl nach
anzeige einer gedrukten nachricht A. 1724.
wieder aufgeſprungen, und bei ſieberhaften und verlahmten kranken gluͤkliche wuͤrkungen gehabt, daß an die 7.0 Perſonen über ein vierteljahr dabei gelegen; ſo hat das Waſfer doch feine kraft wiederum verlohren.)
XI. A. 1706. im monat Junio hat ſich zu Oſterburg in der Altmark ein ſolcher Geſundbrunnen erauͤget, welchen zuerſt ein armer Mann, ſo mit dem Schweren Gebrechen oftmahls befallen worden, und zu Oſterburg herum bitten gegangen, gebrauchet, und ſich wohl dabei befunden, worauf es ausgebrochen, und die Leute aus der nachbarſchaft, auch aus dem Luͤneburgiſchen in groſſer menge ſich dabei eingefunden, und viele derſelben linderung, theils auch geneſung erhalten. Wie man dann wahrgenommen, daß er inſonderheit wieder das Schwere Gebrechen dienlich geweſen, auch ſonſten in Lähmung der Glieder, und insgemein hei allen den zu
Fällen, ſo eine eroͤfnung der verſtopften Seh
nen und Adern erheiſchen, guten nutzen gehabt. Es iſt daher taͤglich viel Waſſer ausgeſchöͤpft und zum Bade gebrauchet wor: den. Auch hat man die erſte woche durch den Sand, auf welchem der Quell gefloſſen auf die augen geleget, wodurch die Kran
en ebenfalls beſſerung empfunden: welche wurkung aber, nach dem durch das biele ausſchöpfen der oberſte und alſo vorher impraearte Gand zugleich mitausgeſchoͤpfet wor
en, aufgehöͤret, und hat der folgende Sand nicht mehr ſolche kraft und wuͤrkung gehabt.
ll. Theil der Mark. Hiſt.
Man hat auch bei waͤhrendem Gebrauch dieſes waſſers die ſache mit in das gemeine gebet zu Oſterburg eingeſchloſſen, und der Diaconus daſelbſt, Hr. Lebin Ernſt Kruͤger, endlich daher gelegenheit genommen, einen ganzen jahrgang ſeiner Predigten auf dieſen Brunnen zu richten. Der Apotheker zu gedachtem Oſterburg Hr. Zedel hat durch ausduͤnſtung dieſes Waſſers ein Vitriolum mar tis darin entdekket; daher auch alle die krankheiten ſo dadurch pflegen geheilet zu werden, von dieſem Geſundbrunnen auch eine linderung bekommen. Als aber der herbſt eingetreten, hat er keine ſondere kraft mehr gehabt, iſt auch in den naͤheſten jahren nicht mehr beobachtet worden. A 1711, aber im Monat Junio iſt er in zweien Quellen wieder hervorgebrochen, welche von weſten hergekommen, und ziemlich ſtark mit einer weißlichen farbe hervorgedrungen: wie dann auch das Waſſer mehrentheils etwas weißlicht ausgeſehen, auch wenn es etliche tage geſtanden, ein weißlichtes Sediment hinter ſich gelaſſen, ſonſten aber mit eben dem
nutzen als vor 5 jahren ſich gezeiget, und
haben ſich auch daher unterſchiedene Leute wieder eingeſtellet, ſo ihre geneſung dabei geſuchet und gefunden; wiewohl nicht in ſo
groſſer zahl als zuyor. Wannenhero auch
E. Naht bewogen worden einen kaſten herum machen, und ſelbigen des nachts Ger. ſchlieſſen zu laſſen, damit die Quellen rein gehalten und nicht von dem viehe vertreten, oder von boͤſen Leuten mißgehandelt würden. Man hat hierbei auch wahrgenommen, daß wenn man aufwaͤrts den Brunnen nach weſten zu gegraben, das Waſſer eben ſolche kraft gehabt, und weil weſtenwaͤrts weiter hinaus von Oſterburg etwa eine biertelmeile ſich eine ahrt won Eiſenerde findet, welche die Leute haufig auspfluͤgen: ſo if bermuhtet worden, daß die Quellen auch von daher kommen, und von dieſer Erde ihre eigenſchaft annehmen. A) All. A. 1707. am 20 Jun. hat fich gleich: falls vor dem Perwer bei Salzwedel, den weg von S. Guͤrgenhospital vorbei ein fol cher Geſundbrunnen durch anzeige eines Schafhirten geauͤſſert. Er lieget im grunde an einem ſandigen huͤgel, wie er dann auch aus einem klahren ſande entſprungen: und ſoll das Waſſer unberweßlich fein, und keine hefen ſetzen, auch keinen uͤbeln geſchmak bes kommen, wann es ſchon lange zeit bewahret wird. Wannenhero es auch nachhero in einen ſchrank gefaſſet, und eine thůͤre dar, über gemachet worden. Wobei erzehlet wird, Qq daß