Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
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603
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603 Dritter Theil, Naturgeſchichte der Mark Brandenburg. I. Kap. 60]

daß das Waſſer zwar nicht heraus, auch nicht uͤbergelaufen, darnach aber, wann ſchon biel herausſchoͤpfet, es doch immer wieder zuflieſſe und faſt gleich voll bleibe, oder doch halb wieder woll werde. Er ſoll gute wuͤrkung wieder das Fieber, Taubheit und andere krankheiten gethan haben. Das ge­ruͤchte davon hat ſich auch dermaſſen ausge­breitet, daß zu zeiten etliche hundert Per­ſonen zugegen geweſen, theils geheilet zu wer­den, theils es mit anzuſehen: auch nicht allein aus den herumliegenden Maͤrkiſchen, ſondern auch aus den Luͤneburgiſchen gegen­den, und ſein ſogar Leute von Luͤbek gekom­men, die auch vorgegeben, daß fie dabei gene­ſen: wannenhers auch woͤchentlich dabei zwei Behtſtunden gehalten worden, und ruͤhmet der Prediger der zeit, daß des tages, da nachmittage die andacht ſollen gehalten wer­den, ſich iederzeit zu zehen, auch zwölf und mehr Perſonen bei ihm angegeben, fo ihre geſundheit wieder erlanget, und deshalb dank­ſagungen fuͤr ſich thun laſſen. Er iſt aber in dem folgendem jahre wieder liegen geblie­ben, und haben ſich keine Leute mehr dabei eingefunden. 6.

XIII. A. 1711. am O Cantate hat ſich auch zu Werben vor dem Elbthore auf der Marſche nahe bei der Stat ein Geſundbrunn hervorgethan, deſſen ſich anfangs die Leute wieder die Fieber, ſo zu der zeit allda ſtark herum gegangen, gebrauchet, und davon ge­neſen: welchem nach ſich das geruͤchte bald ausgebreitet, und fein viel Leute von aller­hand krankheiten aus dem Braunſchweigi­ſchen und Magdeburgiſchen und ſonſten hin­

gekommen, derer ſich bei 29 bei dem Inſpec­

tore angegeben, ſo ihre geſundheit wieder er­

langet. Es ſein auch oftmahls des tages

16 bis 20 tonnen Waſſer weggefuͤhret, und alle Freitage bei demſelben, und des Mon­tags in der Kirche deshalb eine Behtſtunde gehalten worden. Er hat ſeine meiſte kraft in dem monat Junius geauͤſſert, das Waſſer

aber einen bitrioliſchen geſchmak gehabt:

wannenher wann man Gallaͤpfel hinein ge­worfen, ſie alſufort gefaͤrbet, und das Waſſer ſchwarz gemachet, ſo man auch hernach zur tinte gebrauchet. In dem Herbſt aber, weil wild waſſer dazugekommen, hat er ſeine kraft nicht mehr gehabt, wie er dann auch in dem folgenden jahre 17 12. weil er hon dem ange­wachſenen Elbwaſſer hoch uͤberſchwemmet worden, und das Waſſer lange daruͤber ge­ſtanden, vollend verdorben und wieder ein­gegangen..

( Bei Niedergören in eben dieſer Inf. ig ein Springbrunnen, welcher ebenfalls die probe mit dem Gallapfel haͤt, und für ein geſundes waſſer gehalten wird: doch iſt die wuͤrkung davon nicht auſſerordentlich. Der. gleichen bewandnüß es auch hat mit dem in der Welliſchen Pfarre 1709. entſtandenen gefunden Quell, deſſen waſſer von füfen ge. ſchmak, und fuͤrs Geſicht, Gehoͤr und ih mung der glieder heilſam geweſen, ſich aber bald verlaufen.)

XIV. In dem jahr 1711. iſt von dieſer ahrt gleichfalls ein Geſundhrunn Wuſterhauſen in dem Ruppiniſchen por dem Kyritziſchen Thore unfern der Schneide, muͤhle entſtanden, und den 17 Jun. entdelket worden. Dieſer beſtehet aus zweien Juel­len, von welchen der eine in einer Tonne, der vornemſte aber in einem Kaſten eingefaſſet it Beide liegen in gedachter gegend an dem damm auf dem wege nach dem Dorfe Benti­kow, dergeſtalt, daß an der einen und niedri­gen ſeite deſſelben ein ſchmaler graben, und hinter dieſem gaͤrten, an der andern und hö­hern ſeite aber die Doſſe befindlich, aber doch keiner von derſelben, ſondern beide ihren be ſondern urſprung haben, weil jene weder den geſchmak, noch die kraft zu färben hat, wie dieſe haben. Und zwar hat der erſte, wie der zu Werben, einen vitrioliſchen geſchmack, in deſſen waſſer, wann man einen Gallayfel hinein wirft, nimmt es eben wie jener, wiewohl etwas langſamer, eine ſchwarze farbe an(id): wann man aber kaltes waſſer aus eben der bouteille, woraus das Theewaſſer genom­men worden, zu dem Theewaſſer geußt; ſo wird es alſobald ſchwarz. Der ander ſſt et was gelinder, und will man, daß er etwa ſchwefelich ſchmekke; wird auch faſt nur zum baden gebraucht. Die meiſte wuͤrkung hat ſich bei den Fiebern, Fluͤſſen in den augen, Reiſſen in den gliedern, ſchwerem Geb und ſchwerem Gebrechen geauͤſſert, und wie bei andern den monat Junius, Julius und Auguſt durchgewaͤhret. Der zulauf iſt auch fo groß geweſen, daß ſich der Leute bei zb bis zoo ſtark daherum gelagert, unter web chen bei 36 Perſpnen ſich bel dent Inſhectore Hrn. Rauen angemeldet, und GOtt fur ite geneſung in der Kirche oͤffentlich danken la fen. Man hat mir auch erzehlet, daß. Leute zu anfange des gebrauchs dieſes Bl ſers ein ſtarkes Brechen empfunden/ un habe man ſolches ſ fort für ein zeichen det kuͤnftigen geneſung gehalten.

XV. Auch

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