Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
607
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so Dritter Theil, Naturgeſchichte der Mark Brandenburg. I. Kap. 6cg

nitri ſalis, aqua forti und aceto deſtillato. Welche verſuche zuſammengenommen zeigen, daß in dieſen Brunnen kein ſal alcali, wie in Karls⸗ und Toͤplitzerbade vorhanden ſei.

Wenn man Eierſchalen hineinlegt, hekom­men fie keine rinde, und von dem ſale tartari per deliquium ſoluto lacteſciret es nicht, wie ſonſt die aquae calcariae; mithin iſt kei­ne terra calcaria darin; und das lezte leh­ret auch, daß uͤberhaupt nicht viel partes heterogeneae in dieſem waſſer gefunden werden. ö. Von dem Spiritu ſalis Aàmmoniaci uri­no iſt ebenfalls keine lacteſcentia zu ſpi­ren, mithin auch kein ſal marinus in dieſem Brunnen zu finden. Wann das waſſer, in welches ſolches ſal tartari ohne lacteſcentia gekommen zum feuer geſetzet wird, wirft es

keine blaſen auf, wie man von dem alumine gewohnet iſt; wie dann alumen nicht leicht in ſolchen Brunnen gefunden wird. ö

Von dem aceto deſtillato entſtund auch keine lacteſcentia: das pulber, ſo von dem abgerauchten waſſer zuruͤkke blieb, brannte nicht, als es auf gluͤende kohlen kam, wie ſonſt ſchwefel; ſchimmerte oder funkelte auch nicht wie das nitrüm; wurde auch nicht weiß von dem aqua ſalſa, wie bei dem nitro geſchichtz wiewohl kein purum& verum nitrum in ſolchen Brunnens zufinden.

Mit den Gallaͤpfeln iſt eine rohte farbe er­folget. Das grüne Eichenlaub und deſſen ſtengel faͤrbet dieſes waſſer roͤhtlich, derglei­chen farbe auch die flores balauſtiae, cortex granatorum und Tormentillwurzel hervor­hringen; welche verſuche einen vitriolum

martis an den tag legen. und ob zwar keine ochra ſich im glaſe ſon­

derlich geſetzet, wann ein drachma concha­

rum uſtarum hineingethan worden, etliche tage ſtehen blieben, und dann und wann um­geruͤret worden: ſo iſt ſolche erde doch vor­handen; allermaſſen in der mittagsſtunde und abends aus dem quell eine gelbe erde mit hervorkommt, ſich auch etwas an das blechene roͤhrgen angeleget. Solches vitriolum martis noch weiter darzuthun, hat man 16 noͤſſel von dieſem Waſſer über dem feuer abrauchen und ausduͤnſten laſſen: und da noch etwa 9 oder 10 loͤffel uͤbrig geblieben, hat es ſcharf und vitrioliſch geſchmekt, und nach der eva­poration iſt eine braungelblichte erde zuruͤl­geblieben 22 gran ſchwehr, welche einen vi­trivliſchen gelind adſtringirenden nachſchmak

gehabt. Als ſpiritus vitrioli auf daz reli

duum gegoſſen worden, hat es geſchienen, lz wann der ſpiritus etwas von der ſchaͤrfe hatt. verlohren. Daß aber ſolches vitriolum mar. tis ſubtile, und in keiner quantitaͤt in dieſen Waſſer vorhanden, iſt daraus abzunemen, weil es von den Gallaͤpfeln und Granatrinde, wenn man es kochen laͤſſet, nur ein wenig roht wird, nicht aber ſo ſchoͤn iſt, als wenn man die Gallaͤpfel kalt darauf gieſſet; und ſo macht ez auch das Eichenlaub, welches, wie oben ge, dacht, das kalte waſſer roht, wann es aber ge­kocht wird, nur braunroht faͤrbet: daß es aber in kleiner quantitaͤt borhanden, lehret die rohte farbe: dann wo viel vom Vitriol if, giebt es ſchwarze farbe. Auch hat man etwas er­de ausgegraben und mit demdpiritu Olei&. li Sis, Mti verſuche angeſtellet, in derſelhen aber nichts dann partes martiales gefunden. Die wuͤrkung und tugend dieſes Brun­nens a priori betreffend, ſo haͤlt der Hr. D. dafuͤr, daß dieſer Brunnen wegen feiner ſub­tilen theile den Menſchlichen leib durchdrin­gen, das dilke bluht verduͤnnen, deſſen um­trieb befördern, und die enge tubul cs eroͤffe­nen, wegen ſeines Vitrioli martis ſubtilis aber die hum ores viſcidos zertheilen und duͤn­ne machen koͤnne, atch ein gutes aperiens reſolvens und tonum viſcerum blande ro horans ſei: fuͤhre durch den ſtuhlgang ob vitriolum martis ab, ſei auch gut die orga na ſecretoria und excretoria ihr amt zuber, richten zuſtaͤrken, durch den urin unh ſchweiß abzufuͤhren, die verſtopfnung der Leber, Milz, meſenteri und pancreatis zuheben, dem malo hypochondriaco, melancholiae, chloroſi, paſſioni hyſtericae, fcorbuto, gul­lengaͤngen, ſo vom ſchleim und affecrn hypo­chondriaco und cruditatibus ventriculi bet kommt, cachexiae, tumori pedum oede­matoſo oder ſchwellung der Schenkel, DEV ſtopfung der Monatzeit, Laͤhniung, Ole derreiſen, Scorbutiſchen mattigkeit und ſchwachheit der Glieder, ſo von der gicht entſtanden und fluori albo groſſen abbtu zuthun: diene auch wieder die Wuͤrme, blöde Augen, verdilkung der feuchtigkeiten in augen in panno ungue oculorum un incipiente gutta ſerena, wenn fie von ſchlen­nigen feuchtigkeiten entſtehet; in febribus intermittentibus werde es auch nicht un­dienlich fein. Ban Die Erfahrung aber habe a puſterioyi ge­lehret, daß der Brunnen durch den ſtihh­gang, urin und gelinden ſchweiß abfuͤhin in Mutterbeſchwehrungen, unterſchiedl. h,

mungen der glieder, Scorbutiſchen 42

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