Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
629
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6 Dritter Theil, Natitgeſchichte der Mark Brandenburg. Ill Kap. 630

lich auch die Felder dergeſtallt mit unkraut, diſteln und dornhekken beſetzet und verwil­

dert waren, daß die ſpuren da von noch zu un­ſern zeiten uͤbrig ſein. Der Groſſe Chur­fürft nahm dieſes am erſten mit zu herzen; und damit nicht endlich das uͤbel unuüͤberwind­lich, und das Gefilde zu einer vollkommenen wuͤſtenei und ſichern zuflucht der hoͤchſt ſchaͤd­lichen Wölfe werden möchte, von welchen das Land ohne dem heftig geplaget war: ließ ſelbiger zwar gleich 1651. eine Bauerord­nung, bald aber im jahr 1663 35 Mai, nach­dem auch der Landmann ſelbſt nicht gnug auf ſeiner hut war, die verordnung an alle Staͤte, Flekken und Dörfer dies. und jenſeit der Elbe ergehen, daß ein jeder Hauswirt feine bewachſene aͤkker ie mehr und mehr rauͤ­men und reinigen, und alſo jahrlich verbeſſern; hiernaͤchſt aber jaͤhrlich eine unterſuchung

deshalb angeſtellet, und die nachlaͤßige beſtra­

fet werden ſollten. S. Corp. Conſſ. V. Th. Ill. Abth. IJ Kap. ſ. 335. Welches dann im folgenden 1664. jahr wiederholet, und die ſchleunige vollziehung dieſes befehls bon neuen

anbefohlen, nachher 1670. auch berordnet

worden, daß die Söhne der Bauern nach dem tode ihrer Vater, einer des Vaters Guht, der ander ein ander wuͤſtes Guht, fo es vor­handen, annehmen und bauen ſollte. Auch ſollten die Leute, fo vom Lande in die Staͤte zoͤgen, und ums tagelohn arbeiten wollten, ein jeder Hausmann, wann er 3 jahr an ei­nem ort geſeſſen, gehalten fein, etwas eigenes anzufangen, oder einen ort anzunemen und aufzubauen. Corp. Conſt. V. Th. III. Abth. ſ. 338. Im jahr 1701. wurde wiederum

verordnet, daß die wuͤſte Feldmarken und

Doͤrfer, ſonderlich in den Aemtern in der Altmark mit Unterthanen beſetzet, und in Erbpacht ausgethan, und mit Aekkern, Wie­fen, Hütungen, Fiſchereien, Dorfgerechtig= keiten, Gebauͤden und inſtrumentis ruſticis ohne entgeld vornemlich denen ange­wieſen werden ſollten, welche die neue Höfe behauen, und praeſtanda praeſtiren, auch caution ſtellen koͤnnten. Corp. Gonſt. V. T. Ill. Abth. Il. Kap. ſ. 346. Was auch die Moraſtige oder ſonſt un­brauchbare gegenden betrifft, ſo iſt deßfalls on A. 1704. 25 Febr. berordnung ergan­gen, auch ein Ingenieur Monhaupt in das Halberſtaͤtiſche und in die Altmark geſchikket worden, um nebſt andern von der Königl. ammer Abgeordneten alle Luche, Bruͤcher und Niedrungen, zu unterſuchen und durch ab­hrung des waſſers brauchbar zu machen; welches g. 1710. a3, Jul. wiederholet wor­

den. Unter allen aber hats kein Regent hierin fo weit gebracht, als S. K. M. Frie­drich Wilhelm Hochſel. gedaͤchtnuͤß, welche wie fie in der wirtſchafft ſich eine ganz auſſer ordentliche kenntnuͤß zu wege gebracht, und den gröſſen nutzen eingeſehen, welcher aus

dem Erdboden uͤberhaupt, und aus der­

gleichen verbeſſerung hisher unbrauchba­rer oͤrter zuziehen: alſo auch dieſes wichtige werk am rechten ende und mit gehoͤrigem nachdruk und vorſchub angegriffen; vorige verordnung unterm 1717.9 Nob. und 1726. Okt. wiederholet und erweitert, gewiſſe ingenieurs ausgeſchilket und mit den wuͤſten

gegenden auf obige weiſe verfahren laſſe»n.

Wodurch dann nicht allein die Landesherr­ſchaftliche einkuͤnfte um ein groſſes bermehe ret, ſondern auch der Vaſallen und Unter­thanen Ländereien verbeſſert und einträglie cher gemachet worden. Bon ſolchen vor­

treflichen verbeſſerungen zeugen in der Alt­mark die Stat Stendal, Flechtingen, das Seliſchebruch bei Oſtingerslehen, das Amt Burgſtall und Neuendorf; it, gewiſſe gegen · den bei Dalen, Inſel, Schwarzloſen, Veh­ten, Deez, Tangerm. Inſp. die Horſt und Kriegholz bei Boͤmezien; der 104 ruhten lange und 18 ruhten breite damm mit den zweien 9 fuß breiten grabens bei Gr. Garz, Seehauſ. Inſp. und die von den Herren bon Kannenherg bei Iden angelegte Hollaͤnde­reien, Werben. Iuſp. In der Prignitz bas Wendfeld bei Banekow und Semlin, Dale min, Perleb. Inſp. Lohme, Witſtok, Roſen­winkel, Kyritz. Inſp. In der Mittelmark die gegenden bei Koͤpenik, Beltz, Kapzau, Wuſtermark, Hoppenrade, Rohrbek, Dyratz, Potſt. Inſp. Lichterfelde, Neuſtathrandenh. Inſp. Prizerbe, Nauen, Ratenau, Rhinow, Neuſtat an der Doſſe, Schwante, Zechlin, Granſee, Rauſchendorf, Zehlendorf, Lieben­walde, Kreuzhruch, Oranienburg, Jochims­thal; Ranft, Slow, Wriezen. Inſp. Buk­kow, Zieſar, Luͤdersdorf, Loͤwenbruch, Gens: hagen, Vielſtok im Amte Zoſſen; Kram­pfuhl, Stremmen, Wuſterhauſen; Werder, Proͤtzel, Rehfeld, Geilsborf, Hirſchfeld, Straußberg. Inſp. die Frankfurtiſche Wie­fen, das Arensdorſiſche Bruch, Gieſendorf, Scharlottenburg, Plauen, Bagow; Mark grafpieske, Friedersdorf, Storkow; die Bruͤ­cher bei Kuͤſtrin. In der Ukermark die ge­genden bei Prenzlau, Straßburg, Schoͤn­werder, Damerow, Weggun, Loͤknitz Bruͤſ­ſow, die Randow, welche 1726. gerauͤmet worden; der Bring bei Walmow; it. Ste­

gelitz⸗ Kuez, Klaushagen, Lichen, Berges,

dorf