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6381 Dritter Theil, Naturgeſchichte der Mark Brandenburg. III. Kap. 63
dorf, woſelbſt der Hr. Ober Jaͤgerm. von Hartefeld noch die bermeſſung und verheſſerung veranlaſſet; it. Wart Thomsdorf, Harnebel, Beez, Schwet, Vierraden, Brieſt, die Pißmuͤhle heiFreienhagen, Greifenberg, Brodwin, Alt⸗Kunikendorf, Vietmannsdorf, Angerm. Inſp. In der Neumark faſt alle Kraiſer, ſonderlich die Nez⸗ und Vorderbruchdoͤrfer unfern Drieſen, welche ein unbrauchbarer Bruch geweſen, und ſchon zu Churfuͤrſt Joach. Friedrichs zeiten angefangen, aber liegen geblieben, und 1651. wieder aufgeſucht und eingerichtet worden. Ferner die Rene an der Warte, das Wartebruch und Entenwerder,
die Hollaͤnderei im Netzhruch, die 3 Brü
cher hei Arenswalde, die gegenden bei Tornow, Sch oͤnfließ, Zehden, Merzwieſe, Lippen und hiel andere oͤrter mehr.
Die ſolchergeſtalt gewonnene Laͤndereien ſein theils den Beſitzern und Einwohnern, groͤſſeſten theils aber den Koͤnigl. und Churfürſtlichen Domainen zugewachſen, und mit neuen Einwohnern beſetzet worden: und zwar theils Hollaͤndern, von welchen das Hollaͤnderbruch bei Oranienburg und die Hollandereien, ſonderlich im Netzhruch, noch den namen führen; theils Schweizern, welche an verſchiedenen orten ſich niedergelaſſen, mehrentheils
wegen der viehzucht, dabon oben gedacht
worden, unten aber auch noch meldung geſchehen wird; theils ranzöͤſſſchenkefugies, welche auchhin und wieder, ſonderlich in der ukermark verſchiedene veroͤdete Dorſſtellen, auch einen theil der Stat Prenzlow beſetzet, und durch
ihre emßigkeit das Land in ſp guten ſtand ge
bracht, daß, da ſonſt die hufe zoo bis 400rthl. gegolten und 12 bis 13rthl. pacht abgeworfen, ietziger zeit eine hufe 100 rthl. und druͤber zu ſtehen kommt, und 30 bis zy rthl. pacht giebet, und wo im ſchlechtern Land die Hufe 60 bis Jo rthl. gehalten, ſelbige nun z bis 406 rthl. und hoͤher zuſtehen kommt. A. 3737. fein auch zu Richsdorf im Teltowiſchen 18 Alkersleute von den Boͤmen, welche in gedachtem jahr nach Berlin gekommen, auf dem zum Schulzengerichte gehoͤrigen und in 18 theile eingetheilten akker geſetzet, und für ſelbige 9 wohnungen erbauet worden.
Die allerbetraͤchtlichſte verbeſſerung aber, wodurch auch S. K. M. Friedrich Wilhelm Hochſel. andenkens inſonderheit bei der hauswirtlichen Nachkommenſchafft ein unvergaͤngliches gedaͤchtnuͤß geſtiftet, auch von dero tiefen einſicht in die wirtſchafft eine hoͤchſtruͤhmliche probe abgeleget, ſein die Vorwerker in dem groſſen Oderbruch zwiſchen Kuͤſtrin und Wriezen davon am andern ort, und
die Königshorſt im Habellaͤndiſchen ktaſe Und zwar was dieſes leztere betrifft, ſo in ein moraſtiger und unganghahrer Luch geweſen zwiſchen Fehrbellin und Nauen, wel er mit allerhand haümen und dilken huſchwerl ſnderlich mit hirken Ben achſen und ehen d. wegen den guten Schweden. 165. ſo fa, tal war, weil die Chůr fürſtl. Jager hier wege und ſtege wußten, ihnen zuporkummen, und die bruͤkke bei Fehrbellin abwerfen, fie die Schweden ſelbſt aber nicht durchkommen konnten. Durch dieſengroſſen Bruch haben S. K. M. unter unermuͤdeter auſſicht des damahligen Oberjaͤgermeiſters, Freiherrn von Hartefeld, durch den geſchikten Baumeiſter, Kriegs- und Domainen⸗Raht Herrn Stolzen verſchiedene 18 ruhten breite gras ben ziehen und das Waſſer ableiten, haüme und gebuͤſche ausraden, und das Land(ob chergeſtalt mit unſuͤglichen koſten, wozu ie doch die Beſitzer der daranſtoſſenden oder da: ran liegenden wieſen alle ohne unterſcheid heigetragen, urbar machen laſſen: und iſt Any. damit der anfang gemachet, A. 1739. aher das ganze werk zu feiner vollkommenheit ge bracht, u. ein Königlich Amt angeleget worden, welches dann auch den namen von der würde feines Erhauers und Stifters fuͤhret, und zu den Königlichen Tafelguͤtern geſchlagen wor den. Was beſonders iſt bei aufwerfung der graben, daß man 14 fuß tief Eichbaüme gefunden, welche mit ihren ſtaͤmmen, wurzeln und aͤſten in der Erde gelegen, bon feuchtigkeit ganz durchzugen und ganz ſchwarz geweſen. Die tiefe laͤſet bermuhten, daß es ein nachlaß von der Suͤndfluht ſei; wo nicht etwa ſonſt ein beſonderer erdfall die urſach iſt. Wat ähnliches hat ſich zu Seehauſen hei aufgrabung eines kellers gefunden, wie in heſchreibung dieſer Stat wird zupernemen ſein. S. Ruͤdemanns! Sammlung ſ 73. u. Samml. ſ. 223. Es beſtehet mehrentheils aus niedrigungen, und etwas akkerhau, welches Rolken, Gerſte, Hafer nnd Buchweizen hrin, get. Das Wieſewachs war fo wichtig und von ſolchem umfang, daß auſſer dem Amte ſelbſt noch ſechs Vorwerker darauf angeles get, mit den ſchoͤnſten Hollaͤndiſchen, ß frießlaͤndiſchen, Holſtein chen, Littauiſchen und Pommerſchen Landkuͤhen heſetzet, und weil alles auf Hollaͤndiſchen fuß mit dem mol ken getrieben werden ſollte, über dieſelbe hol laͤndiſche Meier geſetzet worden. Wannenhero nicht zu verwundern, wann hei einer fo ſchoͤnen weide Butter von ſehr ſchoͤnen geſchmak, und in ſolcher menge fallet, daß damit nicht nur bie Königl. und Prin