637 Dritter Theil, Naturgeſchichte der Mart Brandenburg. ML Kap. 638
So werden auch die jahre 1593. 1594. 1595. 1698. 1599. 1604. 1605. fuͤr wohlſeile jahre gehalten, da Getreide, Hopfe und Obſt wohl gerahten: und galt im jahr 1593. 1Schaaf⸗ q witten. 1 73 3 ſchillinge. 1 ſchfl. Roken⸗ 11 pf. oder 1gr. tonne Bier 4 ſchillinge. mandel Eier. ı pfund Butter ⸗ apf. Tagelohn⸗ 3 eller. Dergleichen Tagelohn auch zu Markgr. Hanſens zeiten, ſonderlich bei dem Schloßhau zu Kuͤſtrin, ieglichem Arbeitsmann nemlich z ſogenannte Hanenkoͤpfgen oder heller gereichet morden, die er theils zu feiner bekoͤſtigung anwenden muͤſſen, theils aber beigeleget, oder ſonſt gebrauchet. Die urſachen ſo wohlfeiler zeiten ſein zwar in dem reichen anwachs des Getreides, Obſts, Fiſche und dergl. zuſuchen: aber es ſtehet ſonderlich auch zuerwegen, daß zu den zeiten weniger Menſchen im Lande geweſen, mithin kein groſſer abgang des Getreides und eßwahren ſein koͤnnen; geſtalt dann raritas emtorum und copia mercium allezeit wohlfeile zeiten berurſachen. Daher iſt auch kein wunder, daß ietziger zeit das Getreide und
andere eßbahre dinge in der Mark nicht mehr in ſo wohlfeilen preiſe ſein, als in vorigen
zeiten. Dann multitudo emtorum, die menge der abnemer macht theure zeiten: inſonderheit wann wegen mißwachs, ausfall und mangel gewiſſer ſonſt marktgaͤngiger dinge raritas mercium dazu kommt. Jedoch fein auch zu unſeren zeiten jahre geweſen, welche wegen geringen preiſes ſolcher ſachen ihr andenken hinterlaſſen. A. 1722. hat der ſchfl. Rokken s bis 9 gr. der ſchfl. Gerſte) bis s gr. gegolten.
A. 1729. der Rokken 10 bis 12 gr. der Hafer 8 gr. der ſchfl. Erbſen 12́.—
A. 1730. zu Dramburg der ſchſJ. Rokken 6ͤbis 7gr.|
Zu Zilenzig der ſchfl. Gerſte 8 Gr. der Hafer 6 Gr. der Weizen 20 gr.
A. 1731. zu Droſſen der Rokken 9 bis 10 gr. die Gerſte 10 bis 11 Gr. Erbſen 15 bis 16 gr. gegolten: gleichwie es vor zeiten auch nicht an jahren geſehlet, da alles ſehr beinoͤhtig geweſen. A. 1468. in we— gen des kalten und naſſen fruͤhlings und ſommers eine Theurung und Hungersnoht entſtanden Angel. ſ. 227. ingleichen A. 1483. welches Haftitius gleichwohl den aufkauͤfern beigemeſſen, welche zu unſern zeiten auch nicht ſelten zur theurung beitragen. Das Ul. Theil der Maͤrt. gif,|
jahr 1503. iſt bon dieſer ahrt geweſen wegen groſfer duͤrre Angel. ſ. 263. und nach dem unfruchthahren ſommer 1529. folk gar eine ſiebenjaͤhrige theurung erfolget fein ſ. 318. wiewohl Angelus mit dem Leutinger, den er anfuͤhret, und welcher die damahlige zeiten beſchreibet ll. B.§. 32. nicht uͤbereinkommt. Das jahr 1570. gehöͤret auch hierher, auch 1586; da 1 ſchfl. Rokken einen goldguͤlden nach Angeli anzeige 2 bis zo ſiilb. gr. ſchfl. Gerſte 24 ſgr. I ſchefl. Hafer 15 ſgr. gekoſtet. Niemahls aber iſt der preiß, ſonderlich des Roklkens, ſ hochgeſtiegen, als 1587. da an einigen orten, weil das vorhergehende jahr ſchon nicht viel gewachſen, und nun ein bes ſtaͤndiges regenwetter geweſen, der ſchſl. Rok
ken 4 thlr. gekommen, und endlich nicht ein
mahl zubekommen geweſen. Der Augſt fing erſt um Laurentii an, und das Getreide blieb weich, daß man es in der Sonne und in den ſtuben truknen muͤſſen. Ferner 1623, da die Gerſte 2 thlt. 1a gr. gegolten, der zeiten des groſſen kriegs nicht zugedenken, ſonderlich der jahre 1634. 35. 38. 39. da 1636. in der Altm. der ſchefl. Rokken 3 thlr. gegolten, und man die eicheln in bakofen getroknet, gemahlen und dabon Broht gebakken. Wozu theils der krieg, theils die peſt das meiſte beigetragen, da wegen mangel hald der Menſchen, bald der pferde das Land entweder nicht beſchilket, oder die feldfruͤchte nicht eingeerntet werden koͤnnen, von den truppen
auch zertreten und verderbet worden. A. In4.
kam der Weizen 2 thlr; der Rolken 1 thlr. 12 gr. die Gerſte 1 thlr. 6 gr. A. 1719. der Weizen zwar 1 thlr. 16 gr. der Rokken aber 2 thlr. 12 gr. an einigen orten 3 thlr. auch 6 thlr. die Gerſte x thlr. 16 gr. auch wohl 2 thlr. 4 gr. ſonderlich um die ſaatzeit. Der Hafer 1 thlr. ein(hot Stroh 1720. 10 bis 12 thlr. zu ſtehen. Das jahr 1740. wird um deſtoweniger vergeſſen werden, weil die gegenwaͤrtige Einwohner ſolches zum theil ſelbſt gefuuͤhlet, und es noch fühlen; indem die erhoͤhung der preiſe faſt in allen dingen demſelben zudanken, als ſeit welcher zeit man zu den vorigen preiſen nicht wieder gelangen koͤnnen, und iſt deſſen oben im 1 Kap. III. 5. ſ. 556. gedacht worden. Weil aber die gar groſſe Theurung mehr. mahlen durch den gewinnſuͤchtigen Aufkauͤfer oder Landmann verurſachet wird: ſo hat die hohe Landesherrſchafft der armuht zum heſten bei dergleichen hedrukten zeiten den zuruͤkhalt des Getraides ernſtlich verboten, dar gegen anbefohlen und bedrohet, daß, wann jemand, er ſei, wer er wolle, das von der nohtn ,, durft