Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
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6m, Dritter Theil, Naturgefhichte der Mark Brandenburg. Il. Kay. 678

lein zum eſſen bald haͤrtlich, bald zum brei ges: bocht, auch gedoͤrret, unters mehl gemahlen und gebakken, ſondern auch zu Stärke und

Buder gebrauchet wird. 565 Schwaden ſein ebenfalls eine bekannte frucht, welche auf den wieſen und in den

hruͤchern ſonderlich bei Buch in der Altmark,

hei Blankenfelde, Krane im Zauchiſchen bei Hage Raten. Infp. und laͤngſt der Oder, auch ſonſt hin und wieder aus einer gewiſſen ahrt graß geſchlagen, bei Rampitz aber auch ge­föet und alſo geſammlet wird: weil das Schwa­denſchlagen dem graß auf den wieſen eben leinen vortheil ſchaft. vergl. unten ́ IX. Hirſe und Buchweizen kommen ſonder­lich fort in dem Zauchiſchen, und Teltowiſchen, und zwar in der gegend Zoſſen hei Motzen, Chri­ſtindorf in ſolcher menge, daß dieſes die haupt­nahrung der Einwohner iſt. Wie dann auch der Flachs in dieſen gegenden fonderlich bei Neuendorf Neubrandb. Inſp. wo er 14 elle lang wird und bei Saarmund gut geraͤht, wo­ſelbſt man auch den langen Rheiniſchen Flachs mit gutem fortgang hat angefangen zubauen.

Fuchsſchwanz, insgemein guch Foßſtoͤr

vder Voßſtoͤrz wird zwar wegen ſeiner farbe

und zierlichen geſtalt in Gaͤrten zum zierat gebraucht: wie es aber in der that eine ahrt von Hirſe, die etwas klein, aber doch von an­genemen geſchmak iſt, und ſehr reichlich zu­traͤget, weil fie nicht wie andere Hirſe, den voͤgeln zum rauhe wird; alfa wird fie auch an einigen orten, als bei Saarmund, bei Rampitz Sonnenb. Inſp. bei BruͤſſowPrenzl. Inſp. wie andere Hirſe gefäet und gewonnen. Nachdem die Wallonen aus der Pfalz in dieſe Lande gekommen, hat der Maͤr­kiſche hoden ſowohl, als die Einwohner auch den Tohak lernen vertragen, welcher faſt allenthalben, wo ſie hingekommen, ge­

pflanzet worden, auch gut fortgekommen;

weil er allerlei Land vertraͤget, und guten

abgang gehabt. Die erſte heranlaſſung aber

it ſchon A. 1676. geſchehen, da zwei Juden David Nathan, uud Hartwig Daniel ſich angegeben den Tobaksbau und Spinnerei in die Mark einzuführen; zu dem ende auch in eben dem jahr 24 Mai ein pripilegium auf 12 jahr erhalten. Corp. Conſtit. V. Th. Il. Abth. . 482. Weil ſie aber ihr wort nicht gehalten, hat dieſes feinen fortgang nicht gehaht. Viel­mehr finden ſich A. 1691. einige ſogenannte

ntereſſenten, welche eine Tobaksſpinnerei

anzulegen, und die Churmaͤrkiſche und Hin­terpommeriſche Lande mit Tobak hinlaͤnglich zuberſehen ſich anheiſchig gemacht, und

nach auſhehung des mit den Juden gemach­

ten bertrags ein privilegium et halten daß kein

fremder Tohak eingefuͤhret werden ſollte, das

auch 1686. 16 März und 1687. 28 Nov. wies derholet und beſtaͤtiget worden; worin zwar wiederum der geſponnene, gekerbte, Preß⸗ oder Brieftobak verboten, der Braſilianiſche und Kanaſtertohak aber einzuführen vergöͤnnet wird. Vermoͤge dieſer verordnung konnte zwar ieder Tobak pflanzen, wer da wollte: iedoch mußte ſelbiger an dieſe Tohakſpinner uͤberlaſſen werden; keinem aber war erlaubt zuſpinnen, als dieſen, und den in der Ukermark wohnenden Franzoͤſiſchen Pflan­

zern. c.. ſ. 483. Solches iſt auch 17 Aug.

1718. 15 Apr. 173353 und unterm dato Ber­

lin 7 Aug. 1743. wiederholet worden. Am

beſten aber fällt er hei Straßburg, Bage­

muͤhle, Vierraden: und geraͤht ſowohl, daß

er oft, wie die Maͤrkiſche weine, auſſer Lanz

des gehet, und unter fremden namen den

Maͤrkern noch einmahl ſo theuer verkaufet

wird, als er von ihnen verkaufet worden;

ſonderlich der Schnupftobak, welcher dem rechten Straßburgiſchen Schnupftohak we­nig nachgehen fol. u.

Vor Stendal in den ſogenanten Garten­laͤndern hat man A. 1733. 38. die farhekrau­

ter Krap oder Faͤrberroͤhte Rubia und Weid

oder Waid llatis, davon ſonſt ienes in Schleſien und in der Pfalz, ſonderlich in Flandern und Seeland, dies aber in Thüringen gezogen und

verfuͤhret wird, angefangen zubauen, iſt auch

in dem guten Lande gar wohl gerahten, der

vertreib und handel damit iſt aber ſp eintraͤg­

lich nicht geweſen, daß er koſten und mühe belohnet hätte; und iſt alſo wieder eingeſtel­let worden, gehet iedoch ſeit 2. 1740. bet Straßburg, Neu⸗Brandenhurg und Sol din ö. fort. vergl. 5. XIX. N Das ſogenannte Faͤrbekraut Scharde, Scharte dertatuſa Schar denkr aut hergegen davon man ehedem auch nichts gewußt, wird ſowohr in der Altmark, als bei Gr. Mache­now und Neubrandenburg geſammelt und

hauͤſig verfahren. vergl. unten 5. XIX. Jacea,

Daß man auch eine ahrt Baumwolle in der Mark aus wollichten Krauͤtern zuzu­richten und zuziehen geſucht, erſiehet man aus einem brief des Andr. Sellii an einen guten freund von A. 1678. in Schulzens V. diſſ. de claris Marchicis ſ 39. De Goſ­ſypio Marchico nuper a Maſſonii filio D. Becmano, Theologo& Profeſſore, ex herbis lanigeris e. g. ſenecione, carduis& aliis confecto, dudum Viro Clar. conſtare aeſtimo, ob locorum vicinitatem; fin mi­nus, mittam ipſi particulam de ipſo gos

ſypio.