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791 Dritter Theil, Natutgeſchichte der Mark Brandenburg. Ill. Sap h
legenheit über 100 Fuͤchſe gefangen worden ſ n. dergleichen auch 1640. geſchehen. 72 9 Weiſſe Fuͤchſe haben ſich in der Numa ſehen laſſen, und hat wohl gleiche hewandnizß wie mit den weiſſen Haſen.;
noch hier in Berlin ein über ſiebenzigjaͤhriger Mann, welcher ſich dieſes Muſſcantens, und daß man ihn wegen dieſes vorfalls noch immer zum beſten gehabt, gar wohl weiß zuerinnern.. e
5. Luchſe ſein ehedem hier zu Lande nicht allein geweſen, ſondern auch geheget worden, und wird in dem Ehurfuͤrſtl. Edict wieder das unbefugte jagen A. 1610. auf einen Luchs 100 rthl. geſetzet: ietziger zeit aber fein es ſeltſame Thiere, und wird daher als was ungewöhnliches angeſehen, wann vor Gardelegen ihrer zwei ſich ſehen laſſen, einer auch dabon erſchoſſen, zum andenken abgemahlet, und in der Rahtsſtube daſelbſt auf gehangen worden, wie in Schulzens Auf⸗ und Abnehmen der Stat Gardelegen ſ. 203 zuerſehen. Und wann A. 1716. in der Statheide bei Spandau 6 Luchſe theils geſchoſſen, theils gefangen worden, und noch lezt einer ſich daſelbſt betreten laſſen; auch noch A 1734. im Liebenwaldiſchen gehege zwei entdelkket, einer davon auch erſchoſſen worden: ſo findet man urſach ſich zuwerwundern und zu fragen, wo ſie hergekommen? In der Neumark haben ſich ſonſt welche in
der Maßiniſchen und Karziſchen Heide, auch
bei Schwachenwalde und Regentin aufgehalten.
6. Dachſe, oder wie man fie auf den Polniſchen graͤnzen nach dem Hollaͤndiſchen heit ſet, Graͤvinge oder Grevinge vom graben, fein nicht ſeltſam, und finden ſich an vielen vr; ten in allen theilen der Mark. Sonderlich ſein ſehr viel in der gegend Kruſemark in der Altmark geweſen, da man ſie aber ausgeröttet: geſtalt fie dann durch das wuͤhlen nach wuüͤrmern, kaͤfern und andern fraß dem felde groſſen ſchaden thun; wie fie dann auch der Kaninchen, auch kleinen Ferkel, wo ſie ihrer bekommen koͤnnen, nicht ſchonen.
7. Fuͤchſe ſein ebenfalls faſt in allen heiden und gehuͤſchen, welches der Landmann beim berluſt feiner Huͤner, gaͤnſe, puten ꝛc. oftmahls mit feinem ſchaden erfaͤhret: Dafür ihrer auch ſchlecht gewartet wird, wann man ihrer habhaft wird. Wann ihrer irgendwo zuviel wird, werden ſie auch wohl lebendig gefangen und ein Fuchsprellen angeſtellet. Vor einiger zeit hat man einen gefangen mit 2 vollkommenen ſchwaͤnzen, welcher wegen ſeiner ſeltſamkeit auch abgemahlet worden. Sonſt meldet Loͤkkel, daß ſelbige den A. 1638. hervorgekommenen vielen manſen nachgeſtellet, und in dem Dorfe Ortwig bei ſolcher ge
8. An wilden Katzen fehlet es auch ehen nicht, in den Heiden, ſonſt auch nicht an Mardern, Ilingen, Wiſeln, welche auch auf Dörfern und in Staͤten den Hünern und Taubenhauͤſern ihre zuſprache goͤnnen: von welchen allen man iedoch nichts beſonderez anzumerken findet, auſſer daß ſich in der Neumark weiſſe Marder ſehen laſſen, einer auch gefangen, und wegen der ſeltenheit in dem Koͤnigl. Naturalienkabinet aufgeſtellet worden. Wie aber in Kuͤſtrin wilde Katzen gekommen, daß in einer woche 4ge
fangen worden, kommt etwas fremde dor.
Doch kanns ſein, daß ſie bei zugefrohrnen graben durch die ſchießloͤcher einen weg ge funden. HE WO
Um nun das ganze Forſt⸗ und Jagtweſen in der Chur⸗Mark Brandenb. in gehöͤriget ordnung zuerhalten ſein gewiſſe Forſt und Jagthedienten beſtellet, welche alle unter dem Oberjaͤgermeiſter ſtehen, welche ſtelle der lezthin berſtorbene Reichsgraf Hr. bon Schlieben bekleidet: und fein ſolche u der Hoflaͤgermeiſter, welche ſtelle ietziger zeit S. Hochgraͤfl. Exc. der General und Commen. ant der Königl. Reſidenz Hr. Graf von
Hale bekleiden.
2. Die Oberforſtmeiſtere a in der Mittel unduikermark, welchen der Hoffaͤgermeiſtet zugleich mit pfleget vorzuſtellen. b. in der Altmark c. in der Neumark und Sternbets d in Kotbuß, Beßkow und Storkow, Unter dieſen ſtehen die in allen Marken befind liche Heidereuter oder Oberfoͤrſter an den Unterbedienten: und wird deſſen an(ei nem ort mit mehrem gedacht werden.
XXVI. Auch iſt bei dieſer gelegenheit*. zugedenken derjenigen Thiere/ wel bie un, einheimiſch, iedoch dieſes orts bergen e und als etwas ſeltſames gehalten wor. Und zwar meldet beutinger von Chur ee. Joachim IL daß er Löwen, Baͤre um n, dere Thiere zu Berlin gehalten, und lien
len Tdierkämpfe angeſtellet, ſonder ich ö. zu Köpenik einen Baͤr, Auerochſen N Wolf auf einander laſſen losgehen, 5 Auerochſe dem Bär ſplch ſchrelken einge) ö daß er ſich durch die flucht zu retten geſ.
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