799 Dritter Theil, Naturgeſchichte der Mark Brandenburg. Il. Kap. Zoo
waſſer belaufen geweſen· Man hat eben
falls an dem Vieh eher nichts bemerket, als
bis der ekel vor dem futter ſich geauͤſeert: und dieſes iſt ein unfehlbares kennzeichen der krankheit geweſen. Weil das uͤbel eben wie in den vorigen anſtekkend geweſen: ſo ſein die angeſtekte oͤrter ebenfalls geſperret, auch den Herrſchafften der gegenden anbefohlen worden, ihr geſinde nicht aus dem dienſte gehen zulaſſen. Das verrekkete vieh iſt mit horn und klauen, ſo wie es gefallen, 5 ellen tief in die erde vergraben worden.
4. Wie nun die Viehzucht eins bon den vornemſten ſtuͤlken der Landswirtſchafft iſt, welche ietziger zeit fo weit getrieben wird: alſoiſt
leicht zuerachten, daß alle mögliche ſorgfalt
werde ſein angewendet worden, um hinter
die urſachen eines fo ſchaͤdlichen uͤbels zukom
men, und die kraͤftigſte mittel dagegen anwenden zukoͤnnen: und fein deßwegen auf Koͤnigl. befehl verſchiedene berahtſchlagun
von dem Loͤblichen Collegio Sanitatis gehalten, auch allerhand mittel in groſſer menge
nach den vernüͤnftigſten in dem regno animali gegründeten principiis vorgeſchrieben nd gebraucht worden; der vielfältigen hausmittel zugeſchweigen, welcher man in wirt
chafften ſich zutedienen pfleget. Man hat , chten erfolg gefun
aber nirgends den erwuͤn
den, der beſtand gehabt und allgemein ge
weſen waͤre. Und iſt ſowohl die beſchaffenheit der krankheit, als auch die huͤlfsmittel dagegen der laͤnge nach zuleſen. Corp. Conſt. Contin. III. I5- 41. it. 131. ſ. wiewohl auch dieſes nur ein auszug von der muͤhe iſt, welche die erfahrenſte Maͤnner ſich darum gegeben. Das groͤſſeſte ungluͤk hierbei iſt,
daß die Thiere, weiche zwar in vielen ſtuͤlken
den Menſchen gleich, aber doch auch gewaltig von ſelbigem nnterſchieden fein, ihre noht und anliegen durch reden nicht zuverſtehen geben koͤnnen. Inzwiſchen ſcheint zum prefervativ wohl das beſte mittel die freie luft, ſonderlich im walde zu ſein, welches noch j
dieſem jahr im Amt Himmelſtet das bieh b
ſeuche bewahret; wiewohl man es auch des
wegen nicht fuͤr allgemein ausgeben kann,
weil auch viel oͤrter, fo mitten unter ange ſtekten Dörfern gelegen, verſchonet worden, ob ſie ſchon das vieh nicht in freier luft gehalten; dieſe auch nicht aller orten ſicher geweſen. 5. Ein ander auſſerordentliches ſchikſal hat
hin und wieder nur gewiſſe heerden und ſtaͤlle betroffen, indem das Vieh toll geworden, und zwar gemeiniglich durch den bis toller Hunde. A. 1723. fein zu Dranſee Witſtok. Inſp. 27 ſtuk; A. 1227. zu Goͤrlsdorf, Muͤncheb.
Inſp. verſchiedene ſtůt A. 172. zu Li felde, Neuſtateb. Inſp. 9 ſtük; A..
Werben 50 hauͤpter auf ſolche weiſe umge,
kommen: und wuͤrde es zu Lichterfelde wei, ter gegangen fein, weil 17 Hunde toll gewor, den; wann dieſe nicht alſohald wären beiſeit geſchaffet worden. A. 1740. traf dieſes un: glück die Stat Fuͤrſtenwerder, da an die So ſtuͤk ochſen umgekommen, A. 1741. in ſommer die Stat Straußherg, A. 1745. aher Dalmin, da wiederum viel hauͤpter auf ſolch weiſe hingeraffet worden. A. 1739. aber fein zu Wormsfelden Schweine, Kälber und Pferde toll geworden.
A. 1738. im April iſt viel Vieh an den fo genannten ſtuͤkwuͤrmern geſtorben, welche in fruͤhjahr durch die ſonne ausgehelket worden, und dem Vieh in die naſe gekrochen, daß fie daran erſtuͤlken muͤſſen.
A. 1740. hat der groſſe winter eine nicht geringe werwuͤſtung unter dem Vieh verurſachet, nicht ſowohl durch ſeuche und krankheit, als durch hunger und entkraͤftung, wie ſolches oben angefuͤhret worden. Jedoch hat auch eine ahrt von Waſſerſucht im Schies velbeiniſchen aufgerauͤmet, da das bieh dt worden, nicht gefreſſen, geſtehnet, und beider öͤfnung lunge, leber und ein geweide vol wa fer gehabt. Und in dem Zoßenſchen if de innerliche Brand unter dem vieh ſo heftn geweſen, daß ebenfalls eine groſſe amahl hingeraffet worden; auch fo giftig das eine rau, welche einem ſtüt Vich den arm in den halß ge ſtekket, ſchleunig davon geſtorhen; wiewohl auch beide krankheiten in dem kalten winter ihren grund haben koͤnnen.
l Die Pferde betreffend fallen ehen allenthalben gleich. Die Mittelmark un Neumarkt, und wo pynſt ſandland und gering weide iſt, ziehet kleine Pferde, die aber de ohngeacht gute dienſte thun, und omen hei den Releen es ſtarken Pferden ibo thun. In der Altmark, im abellande in der termark, und an ſolchen örte n 5 gut wieſewachs und weide iſt, fallen ſt* ſchoͤner, und iſt ehedem um 1702. in ö Ihe eine ſchöͤne Stuterei geweſen, desgl
bei Beerwalde in der Neumark, wi.
leztere dem Magiſtrate zugehdret. werden auch in der Mark fo viel e e daß Kriegs Poſt⸗ und Die ſeftchee gn e. ten, das Land gehöriger maſſen beſtellet/ au
vorneme ſtaͤlle beſetzet werden nn
wohl zu den leztern, und zum Brig en. alle jahr aus den Preußiſchen un mn hurgiſchen herrlichen Stutereien. niich