803g Dritter Theil, Naturgeſchichte der Mark Brandenburg. Ill. Kap. go;
Von was fuͤr wichtigkeit aber dieſe ſache ſei, laſſet(ich daher urtheilen, daß vor dem allein in Stendal bei 700, und 1593. in den Staͤten Brandenburg, Prenzlau, Neu⸗Ruppin,
Ratenau, Spandau, Treuenbriezen, Be
lit, Potſtam, Angermünde, Templin, Lichen, Stroßburg, Zedenik, Lindau und Wuſterhaufen über 100, A. 1611. auch 1678. in den Churfuͤrſtl. Landen z bis 4000 Tuchmacher befindlich geweſen, welche 200400 bis 300000 ſtein wolle verarbeiten koͤnnen. Zwar hat der dreißigjaͤhrige krieg, der die ganze Landwirtſchafft zu grunde gerichtet, die groſſe winter 1658, 1709, 1740. und die jahre 1734, 1735, 1736. welche ein allgemeines Schafſterben mitgebracht, dergeſtalt aufgerauͤmet, daß der zeit die ſchur allenthalben uͤberaus ſchlecht ausgefallen, und der Wollhandel nohtwendig einen groſſen anſtoß leiden muͤſſen; derjenigen niederlagen nicht zugedenken, welche hier und da die ſturmwinde durch niederwerfung der ſchafſtaͤlle, oder das kropfen, die pokken, die Lungenſucht und andere Zufaͤlle werurſachet. Jedoch iſt der zuwachs ſo geſegnet geweſen, daß die Schafzucht ſich bald wieder erholet, und nach wenig zeit der verluſt im Lande kaum zu merken geweſen. Auch hat man ſeit A. 1740. vermoͤge beſonderer berordnung bei dem verluſt der Schafe noch die Wolle und Felle gerettet; indem die ausfuhre der Rauf und Gerberwolle verboten, und ſowohl, als andere Wolle, verarbeitet wird; welche bes wandnuͤß es auch hat mit den fellen der entwolleten Hammel und Schafe. Hierzu hat die wieder in ſtarken gang gebrachte wollweberei und dadurch verurſachte mangel der Wolle anlaß gegeben. Man war ſonſt um den vertrieb der Wolle im Lande verlegen, und fand ſich alſo einiger maſſen genoͤhtiget, ſelbige an auswaͤrtige zuuͤberlaſſen: geſtalt dann nach dem erſten verfall der Wollweberei die einheimiſche Webereien nicht im ſtande waren 200000 bis 250000, kleine ſteine wolle, welche ohngefehr in der ganzen Chur⸗Mark Brandenburg dieß und ienſeit der Oder und Elbe jaͤhrlich mag fallen, zu berarbeiten. Numehro aher da nach wieder in die hoͤhe gebrachten Wollenmanufakturen in dieſen Landen über 3000 Tuchmacher, über 1000 Wollenzeugmacher, über 400 Strumpfmacher, uͤber 200: Hutmacher ſich befinden, welche, wann ſie alleſamt gehoͤriger maſſen in arbeit geſetzet würden, an die 464. bis 465000. kleine ſteine wolle berarbeiten konnen: ſo fehlet es ſo wenig an vertrieb und verguͤldung der Wolle, daß man, phngeacht die Wolle der von Adel und der
Aemter nun auch im Lande bleibet, von auswaͤrtigen noch einen guten theil zu hülſe nen. men muß; da auch durch die durchg ng ige urbarmachung der ſonſt zur Schaſwenc noch dienſamen gegenden, bei ber eſſrin der viehzucht, die ſchafßzucht doch etwas ah nemen muͤſſen. Hiermit wird zuperglel chen ſein, was unten vom Tuchhandel und Wollenweberei wird angefuͤhret werden. XXX. Von dem Gefluͤgel hat der wie um die Wiſſenſchafften uͤberhaupt, alſo um dieſen theil der Naturgeſchichte inſonderheit wohlberdiente Rector hei dem Berliniſchen Gymnaſio Hr. Leonhard Friſch, eine ans ſehnliche menge Vogel, und zwar von den in Teutſchland befindlichen überhaupt; ins.
beſondere aber von Denen, fü in der Mark
angetroffen werden, geſammelt, ſelhige mehrentheils ausgeſtupft in dichte kaſten verwahret, ſonſt aber in gewiſſe ahrten und gattungen eingetheilet, und nicht allein heſchrieben, ſondern auch in kupferſtechen, und mit farben nach dem leben vorſtellen laſſen, worin er ſich feines Sohns, Hrn. F. H. Sri ſchens geſchiklichkeit hedienet, welcher nach darzwiſchen getretenem tode des Hrn. Vaters das werk herauszugeben fortfaͤhret. Das kabinet von den ausgeſtopften und aufgeſtellten Voͤgeln ſelbſt haben der Herr Baron
von Vernigobre nach deſſen tode an ſich ges bracht, und ihr Naturalienkahinet damit hereichert, welches uͤberdem auch wegen anderer ſeltenheiten verdienet geſehen zuwerden: ſein aber ſo wenig mißguͤnſtig damit, daß es vielmehr ſowohl auswaͤrtigen als einheimiſchen Liebhabern, welche ſich zu beſtimter zit melden, ohne einige koſten gezeiget wird.
Es theilet aber der Hr. Friſch, nachdem er die bisherige eintheilung verworfen, die Die gel in Xl. klaſſen ein:.
l. Kleine Vögel mit kurzen und dillen Schnaͤbeln hanfkoͤrner aufzuſpalten. II. Kleine Vogel mit dünnen Schnaͤbe n
Al. Die ahrten der Droſteln und Amſeln. IV. Spechte und Baumhalkker.
V. Heher und Elſtern.|
VI. Raben, Kraͤhen und Dolen. VII. Stoß⸗ und Naubwoͤgel bei tage. Ilx. Eulen und Nachtvogel.
IX. Wilde und zame Huͤner.
x Wilde und—
Wilde und zame Gaͤnſe.
XII. Vögel, ſo gern am Waſſer ht waͤßrigen oͤrtern ſein. 40 Der erſte Band Halt Ilx. klaſſen ver ft. viel beſchreibungen und 104 illuminirteh. ter in(ich, und iſt 1750 zu.
A Aa a A RN
aa
2 A a a