Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
805
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bei der fernern beſchreibung dieſer Vögel auf: zuhalten, welche ein Liebhaber dieſer ahrt geſchoͤpfe in dem werk ſelbſt antreffen, und mit mehrem vergnuͤgen aus den lebhaften und die natur ſehr wohl nachahmenden illu­minirten kupferſtichen erſehen kann. Wir

wollen nur aus der erfahrung dasjenige an­

merken, was ſich etwa bei einer oder der an­dern ahrt, oder mit einzelnen ſtuͤlken merk­wuͤrdiges zugetragen hat. Und zwar finden ſich einige von den in gedachtem Werke ange­fuͤhrten gattungen hier zu Lande gar nicht, als die große Adler, Ziemer, Rohtdroſtel, bunte oder ſchelkige Kraͤhen ꝛc. Einige ſein zwar auch nicht einheimiſch, werden aber von Fuͤrſtl. und ſonſt vornemen Perſonen, wie anderswo, gehalten, und zum nachſprechen gewoͤhnet, welche ſich iedoch hier zu Lande nicht fortpflanzen, als verſchiedene ahrten der Papageien, Kakadu ꝛc. ö Kanarienvogel fein zwar auch nicht ein­heimiſch: werden aber ebenfalls auch von Privatperſonen in hekken gezogen, und ver­miſchen ſich ſogar auch mit einigen einheimi­

ſchen ahrten; wiewohl die davon kommende ſo­

genannte baſtarte ihre ahrt nicht fortpflanzen. Bisweilen laſſen ſich wieder die Jewohn­heit in dieſen gegenden auch fremde Voͤgel

ſehen, die man entweder gar nicht, oder nur

gar ſelten zubor wahrgenommen. Einſt iſt eine weiſſe Kraͤhe in der gegend Berlin ge­

ſchoſſen und in dem Koͤn. Naturalienkabinet

verwahret worden. A. 1613. fein weiſſe Kram­metsvoͤgel gefangen worden, welche ſehr fett und groß geweſen: wie ſolches der Hr. v. Sei­del angemerket. Gedachter Hr. Friſch hat in der I. Klaſſe Ill. Abth. na. eine weiße Schwal­be aufgeſtellet, welche vor einigen jahren in Berlin geſchoſſen worden: und in derlll. Klaſſe Il. Abth. giebet er nachricht von einem weißen Krammetsvogel oder Ziemer, welcher 1636. ſich ertappen laſſen. Und in der Prignitz auf dem Ruheſtaͤtiſchen felde hat nao im April des Hn. v. Grumkow Jaͤger eine weiſſe Lerche geſchoſ­fen, welche der Inſp. in Wilsnak Hr. Anz halt bekommen und in ſeinem kabinet ver­wahret. Wobei man ſich erinnert, was Cernitius fi 101. von Churf. Joh. Sigis­mund erzehlet, daß Selbiger, nicht zwar eben in der Mark, ſondern auf Saͤchſiſchen bo: den A. 1604. 20 Apr. eine weiße Lerche aus der luſt geſchoſſen. Vermuhtlich kommen dieſe Voͤgel aus den nordlichen gegenden, woſelbſt es bekanntlich dergleichen gibt.

A. 1737. hat{ich bei Polſen und Bieſen­Brom Angerm Infp. eine be ſondere ahrt Vögel ſehen laſſen, die einer großen Turkiſchen ente

8o3 Dritter Theil, Natutgeſchichte der Mark Brandenburg. Il. Kap. S06 2. Jedoch unſere abſicht leidet nicht uns

nicht unaͤhnlich, ſchwarz von farbe und mit gaͤnſefuͤſſen berſehen geweſen; welchem ohn­geacht fie ſich doch beſtaͤndig auf den bauͤmen aufgehalten, auf ſelbigen auch gehelket und r0 bis 12 jungen ausgebracht. Den fol­genden winter hat man ſie nicht weiter geſe­hen. Welches dann allem anſehen nach eine ahrt Zugboͤgel geweſen, die ihren zug ſonſt

anders wohin moͤgen richten, ſich aber hier

verirret haben. Wie dann dergleichen zug von einer andern auch fremden ahrt Voͤgel

anderswo auch beohachtet worden. Ohne

zweifel iſt auch das eine ganz fremde ahrt Vogel geweſen, welche A. 1743. bei Prenz­lau auf dem Ukerſee von den Fiſchern in eis nem ganz beſonders gehaueten an einem übers das waſſer heruͤber gehenden weiden weig han­

genden neſt angetroffen. Beides das můünn­

chen und weibchen fein im neſt, das eine aber todt nebſt 2 eiern gefunden worden. Sie ſein auſſerordentlich klein, aber mit den

ſchoͤnſten federn und farben gezeichnet, daß

neſt wie ein magen, unten groß und weit, oben ſchmahl und enge, ſonſt aber aus Hanf, Wolle und Schwanendauen aufs kuͤnſtlichſte und dichteſte gewuͤrkt geweſen. Der damah­lige Feldprediger bei dem Loͤbl. Darmſtaͤti­ſchen Regiment, Hr. Lucae, hat ſelbige um­ſtaͤndlich beſchrieben, und die zeichnung nach dem leben ſowohl der Voͤgel und eier, als des neſts an die Königl. Academie der Wiſſen­ſchaſſten geſchikket. S. Beſchr. der Stat Prenzlau XIX. kap. 5. 9. Woſelbſt auch zuerſehen ſein wird, daß dieſe Voͤgelein, ob ſie wohl in einigen ſtuͤkken mit dem chlorion oder turdo luteo, welchen Hr. Friſch Miſc. Berol. Tom. VII. P. Il. n. 8. anfuhret, ſon­derlich auch in anſehung des neſts uͤberein­kommen, von ſolchen doch unterſchieden ſein.

3. Von Einheimiſchen findet ſich in fel­dern gaͤrten und gebuͤſchen von allerhand ahr­ten eine groſſe menge. Sonderlich wird von dem groſſen Luch, der da gelegen, wo ietzo die Köͤnigshorſt befindlich, geſaget, daß ſich in ſelbigem eine erſtaunliche menge von ſchna­belweide, groß und klein, ſonderlich wilde Gaͤnſe, Enten, ſchneppen ꝛc. von allerhand ahrten aufgehalten, die ſich nach angelegter Horſt in die benachbahrte luche gezogen, und ſollen ſonderlich die wilde Gaͤnſe in dem Laͤnd­chen Rhino in ſehr groſſer menge ſich befin­den. Bon der Wrieziſchen gegend wird ebenfalls geruͤhmet, daß vor andern Trap­pen, Reiger, Schwane, Kraniche, aller.

hand ahrten von Gaͤnſen, Enten, Schnep­

pen, Waſſerhuͤnern, Kritſchaͤlen, Hrte­Jans. ꝛc. daſelbſt anzutreffen. Die gegend um