Bor Dritter Theil, Naturgeſchichte der Mark Brandenburg. Il. a eg
um Wuſterhauſen und Mulroſe verdiene gleiche aufmerkſamkeit, vieler anderer zuge
ſchweigen.;
4. Wie dieſes Gevoͤgel aber durch ausnemen der eier und jungen, und unzeitiges fangen gar bald vermindert und beinöhtig gemachet werden kann: alſo hat die Hohe Landesherrſchafft dieſem unfug vorzubeugen ſich zu allen zeiten laſſen angelegen ſein, und ſolches eier, jungen⸗ oder hruͤtende voͤgelaushemen von Zaſtnacht bis Pfingſten ſcharf verbohten; und iſt hiervon Ghurfuͤrſt Jbachim Il. Polizeiordnung von A. 1550. G. 4. u. Churf. Joh. Sigismunds verordnung vom 28 Maͤrz 1615. in mehr angezogenen Corp. Conſt. March. Th. 1. Abth. ll. Kap.
ſ¶ Sa5. zuleſen, in welchem der Churfurſt ſich
auch auf die hiebevor in gleicher ſache von Dero Durchl. Vorfahren heraus gegebene ver
ordnungen beziehet; iſt auch wie derholet 1670..
21 März Koͤlln a. d. S. ſ. 557. und A. 1680. 18 März, A. 1677. 9 Jun. ſ. 563. 567. Weil aber ſolches gleichwohl unterm vorwand Kiebitzeier zufuchen nicht nachgeblieben: ſo iſt A. 1698. 5 Apr. ſolches ausnemen abermahls verbohten, auch das ausnemen der Kiebitz eier eingeſchraͤnket, und nur bis 1 Apr. erlauhet; dieſe verordnung auch A. 1704. ‚ zo Apr. ebenfalls wiederholet worden. 5. Unter dieſen einheimiſchen Voͤgeln nun iſt zuvorderſt der Birkhanen zugeden
ken, welche als ein zur hohen jagt gehöriges
Federwildpyret geheget werden, auch ſchon A. 1610. unter bedrohung von 10rthl. ſtrafe
zuſchieſſen verbohten worden. Man trift ſie
an verſchiedenen oͤrtern an: in der Altmark in der Lezlingiſchen und Bur gsthaliſchen gegend, in dem Apothekerholz bei Schneggersburg und im Droͤmling; in der Ukermark in der Himmelpfortiſchen und Boizenburgiſchen gegend ꝛc. Sein ehedem auch in der Grimnitziſchen heide geweſen, ietzo aber nicht mehr; in der Neumark hei Maßin und Karzig, auch im Kroßenſchen bei Lippen, Merzwieſe ꝛc.
Sonſt iſt in dem ganzen gebruͤche bei Krem
men, Linum u. ſ. w. eine groſſe menge befindlich geweſen, die in den Birkhoͤlzern daſelbſt ihre nahrung geſuchet, zu welchen man iedoch anfangs wegen der vielen grundloſen ſuͤmpfe nicht gelangen koͤnnen. Bei Linum aber haben S. K. M. Friedrich J. A. 1693. einen damm hinein machen laſſen, allwo etliche
Ihoͤrſte und ſandhuͤgel befindlich, da ſie zu ſommers zeit in dem ſande, wie ſonſt die Huͤner,
zu wuͤlen, in der faſten und erſten fruͤhling aber zu palzen pflegen; zu welcher zeit dann ihrer allda gewartet worden: und haben Ihro
K. M. A. 1694. am erſten dieſe Birlhanenpalj bezogen, ſeibſt aus einigen des ortz e, richteten ſchießhuͤtten oder ſchirmen ihre Luft an deren ſchieſſen genommen, ſolches auch nach (gehends alle fruͤhjahre wiederholet; und wel ſelbige noch kein eigenes Jaͤgerhaus gehabt in des Predigers behauſung abgetreten del morgens um 2 uhr in einer kleinen jagt mit den vornemſten Jagtbedienten nach dem he, ſtimten ort abgefahren; bis das Schulen, burgiſche Guht daſelbſt zu dieſem behuf er: kaufet worden. Jetziger zeit ſiehet man keine oder ſehr wenig Birkhanen mehr in dieſer ge; gend, weil die Birken, um derentwillen fie ſich hier aufhielten, ausgehauen fein, 6. Auerhanen finden ſich auch, aber nich in gar groſſer menge, und iſt A. 1610. demjenigen 5o rthl. ſtrafe angedeutet, der(el bige zuſchieſſen ſich unterſtehen wuͤrde. Die verordnung in dem Corp. Conſt ſtehet Il. B. ſ. 523. und iſt A168. 8Febr. von neuem verhyten worden Auerhanen zuſchieſſen, zufangen, deren eier auszunemen, oder deren neſter zuſtoͤren c. l. ſ. 56 3. Bei Witſtok und Mans feld in der Prignitz fein ſie ſonſt nicht ſeltſan geweſen, durch das jagen aber ziemlich dünne geworden. In der Neumark palzen fie hei Karzig, ingleichen bei Spiegelberg, Sonnenburg. Inſp. auch findet man fie bei Stern berg und Woltersdorf, it. in der Ukermark bei Zedenik, Lychen, Hammelſpring, Diet mannsdorf ꝛc. in der Mittelm. in der Kate thauͤſer Heide bei Jakobsdorf, Madelitz. Aus der Grimnitziſchen Heide, wo fie nk auch gepalzet, haben fie ſich ganz verlohren. 7. Faſanen fein zwar auslaͤndiſche bögh, die eigentlich in Aſien zu hauſe gehören; di erfahrung hat aber gelehret, daß ſie auch 1 Teutſchland, und in unſern gegenden(ich 316 hen laſfen. Und weil er für das leklerſte bon Jederwildpret gehalten wird: iſt nicht Kid ‚ein Fuͤrſtüich Haus, bei welchem nicht gu eine Faſanerei befindlich. In der Marl. ſ
viel fich finden wollen, haben S. Churfürſo
Durchl. Friedrich Wilhelm A. 1685.* erſten zu Potſtamm, und S. K. M.. rich J. bei Berlin und Roſenthal umme Pankow, ingleichen zu Oranienburg dal nerien anlegen laſſen: und, da man a nachgegangen, wann ſie auſſer dem de, ins freie feld ſich begeben und gebritet/ un dato Schönhauſen 31 Ott. 1703. fo é. unter einer ſtrafe von 50 rthl. der hoe Nun ſein ſelbige zwar wieder einge gan en und der erſte in ein Jägerhaus hertha, worden: allein S. K. Maj. Friedrich I
helm glorw. ged. haben dagegen A. 1.
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