Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
809
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eine ziemliche anzahl um Fehrbellin in der Koͤnigl. Forſt, ingleichen in den neuange­legten Thiergarten bei Wuſterhauſen in die remiſen ſetzen, und um Schulzendorf, Wol­tersdorf, Kiekebuſch und ſonſt hin und wie­der, in die freie gegend gehen laſſen, und ſel­bige zuſchonen verordnet. Daher es dann gekommen, daß ſie ſich ſehr ausgebreitet, und kei Beeßkow, Storkow, Zoſſen ꝛc. in den heiden und gebuͤſche in groſſer menge vor­kommen; inſonderheit nachdem die Faſanerie zu Dabendorf, unweit Zoſſen, woſelbſt faſt die meiſten gezogen werden, eingegangen, welche durch die Wuſterhauſiſche anſtalt noch einigermaſſen ſich daherum gehalten, aber auch bis ins Saͤchſiſche ausgebreitet: wie­wohl ſte auch an denjenigen oͤrtern abnemen, wo die Raubvogel geheget werden, wie die erfahrung zu Guſo, Ragow und Beerwalde lehret. An einigen orten hat ihnen auch der winter A. 1740. tort gethan, als zu Heinersdorf Muͤncheberg. Inſp. ꝛc.

Se. ieztregierende Koͤnigl. Majeſtaͤt aber haben beides an der weſtlichen ſeite von Ber­lin nahe am Thiergarten, und bei Potſtam wiederum ſehr ſchoͤne Faſanerien anlegen laſſen, deren an ihrem orte etwas umſtaͤnd­licher wird gedacht werden..

Auſſer dem aber werden ſie auch auf un­

terſchiedlichen Adelichen Hoͤfen nach erhalte­

ner genemhaltung von der Landesherrſchafft, als in der Altmark auf dem Schulenburgi­ſchen Guht Boͤtzendorf, in der Ukermark bei dem Arnimſchen Staͤtlein Boizenburg; in der Mittelmark auf dem Flemingiſchen Guht Bukkow, und Marwitziſchen Guht Guſo, im Kroßenſchen ſeit A. 1733. auf dem Rohten­burgiſchen Guht Beutnitz, und ſeit A. 1738. auf dem Schmettauiſchen Guht Pommer­zig, ingleichen bei Zetitz und Kurtſchow, in angelegten Faſanengarten gehalten. Wan­nenhero nicht zuberwundern, wann fie auch auſſer dieſen Faſanerien, ſonderlich in der Altmark um Apenburg und daherum hau­fenweiſe, auch in der gegend Prenzlow zuſe­hen; und wirds dahin kommen, daß ſie in der Mark endlich als ein einheimiſches geböͤgel werden angeſehen werden. Bei Liezegöͤrike in der Neumark will man auch ſchwarze Fa­ſanen beobachtet haben.*

8. Trappen hats vorzeiten wenig oder gar nicht gegeben: weil es eigentlich ein aus­landiſcher bogel iſt, der ſich in Aſten und Africa, in warmen Ländern aufhaͤlt; iſt aber (60 hin und wieder ſo hauͤfig, daß man ihn ebenermaſſen für einheimiſch halten kann.

lll. Cheil der Maͤrk. Ziſt.

g6g Dritter Theil, Naturgeſchichte der Mark Brandenburg. IL Kap. 810

In den Ukermaͤrkiſchen nachrichten ſindet ſich, daß vor dieſem weder Auerhan noch Birkhan, weder Haſelhuͤner, noch Trappen in der Ukermark geweſen: nachdem aber der General Wallenſtein das Herzogthum Mek­lenburg als Herzog in beſitz genommen; hätte er von dieſem gefluͤgel eine gute anzahl aus Buͤmen kommen laſſen, und ſeit der zeit was ren fie auch in die Ukermark gekommen; wie ſie dann bei Prenzlow, Tornow, Blin­dow und andern orten mehr in groſſer menge ſich ſehen laſſen. Daß fie aber vor der zeit ſchon in dieſen gegenden geweſen, erhellet aus der ſchon A. 1610. wieder das unbefugte ſchieſſen herausgebenen Verordnung, da auf eis nen Trappen ſowohl, als auf einen Auerhan und Birkhan so rthl. ſtrafe geſetzet fein. Die­ſes verbot iſt wiederholet A. 1668, 12 Mai und A. 1683. 5 Nov. und in der Holzord­nung vom 30 Mai 1720. Sie finden ſich auch faſt allenthalben in der Mark, an eini­gen orten in der Altmark, Prignitz und Mit­telmark auch in groſſer anzahl und haufenwei­ſe, und weiß man ſich ihrer von langen jahren her, an einigen orten auch vor 14, 13 und weniger jahr ſich zuerinnern; niſten und hekken auch, und bleiben winter und ſommer auf den feldern. Je naͤher man der Oder kommt, ie weniger trifft man an: wer­den aber vermuhtlich wie in vorangefuͤhrte oͤrter, alſo auch an ſolche kommen, wo ſie ietzo noch nicht ſein. Und ſcheinet es wohl, daß fie in dem groſſen kriege ziemlich rar ges worden, nach und nach ſich aber wieder here mehret, aus einem felde ins andere gegangen zu fein, und ſolches beſezt zuhaben. Wie­wohl man auch in der Neumark, ſonderlich im Zuůllichowiſchen will angemerket haben, daß ſie da aus Polen kommen, und auf ih­rem zug nur dieſem gefilde zuſprechen. Sie thun dem getraide groſſen ſchaden, und ſein ſonderlich auf erbſen und weiße ruͤbgen fleiſ­ſige, aber keine angeneme gaͤſte: geſtalt ſie dann im fruͤhjahr ganze ſtuͤkken kahl machen koͤnnen. Daher man ſie, ſonderlich wann ſie jung ſein, lieber zum gerichte, als zum gaſt haben möchte: wann ſie nicht wie die Birk⸗ und Auerhanen zur hohen Jagt gehi­reten. Bei Iden, Werben. Inſp. iſt eine eigene breite landes, den Freiherren von Kanneberg zuſtaͤndig, welche wegen der groſ­ſen menge der Trappenkoppel genennet wird: gleich wie ein berg im Schiebelbeiniſchen Mit­telfelde der Trappenberg heiſſet, wermuht­lich bon der menge Trappen, die ehedem ſich allda aufgehalten; obwohl iebiger zeit kein Trappe daſelbſt vorhanden.;

Iff 9. Pfauen