Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
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811
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811 Dritter Theil, Naturgeſchichte der Mark Brandenburg. Ill. Kay. zi

9. Pfauen fein auch auslaͤndiſch, laſſen ſich aber hieſiger orten wie anderswo, zie­hen, daß ſie zahm werden: wiewohl ihrer hier zu Lande nicht gar viel gezogen werden. 10. Kraniche oder Kronen kommen aus warmen Ländern her und halten ihren durch­zug oder anzug im fruͤhjahr, da ſte nach des Landmannns Kalender warme, oder wenig­ſtens ertraͤgliche tage mitbringen, ihren ab­zug aber im herbſt, wann es heginnet kalt zu werden. Sie laſſen ſich trupweifſe in groſſe gehoͤlze nieder: daher findet man fie ſonderlich in der Altmark bei Bombek Salzw. inſp. im Koͤnigl. Cheinholze; in der Mit­telmark, ſonderlich bei Kremmen in groſſer menge; in der Ukermark bei Baumgarten, Brieſt, Schönfeld, Ploͤben, Falkenwal­de um die Randau; und haben auf hohen und abgelegenen eichen ihre neſter und jun­gen. Im fruͤhjahr fein fie im felde gar ge­ſchaͤftige arbeiter, die dem Winterkorn, Erb­ſen und Buchweizen nachgehen, und mit kratzen in dem akker emßig fein, die dienſte aber, die ſie thun, ſein dem Beſitzer eben nicht angenehm: wannenhern ſelbige zuſchieſſen oder zu fahen erlaubet iſt vermoͤge der deß­halb unterm dato Berlin 3 Okt. 1722. her­ausgekommenen Koͤnigl. Verordnung.

II. Haſelhuͤner hats ehedem auch ſchon gegeben und finden ſich auch ietzo noch, wie wohl ziemlich ſparſam. A. 1610. iſt in der verordnung wieder das unbefugte jagen auf I Haſelhun 5orthl. ſtrafe geſetzet. Sonſt gibts auch einige um Loͤknitz, Wuſterwitz, Lip­

pen ꝛc. Kahntoy im Dramhburgiſchen, und

im Friedebergiſchen.

12. Rebhüner oder Feldhuͤner gibt es in der Mark hin und wieder die menge. Nir­

gends aber haben ſich iemahls mehr befun­den, als um die gegend von Wuſterhauſen im Wendiſchen, woſelbſt S. K. M. Friedrich Wilhelm glorw. andenkens fuͤr Rebhuͤner, Saſanen und Hafen ein ſehr koſtbares und vortrefliches gehege, dergleichen anderwaͤrts wenig gefunden wird, und in demſelben zu deren aufenthalt in den daherum gelegenen geſtraüͤche gewiſſe ſogenannte remiſen anle­

gen, und bon andern orten her eine anſehn­

liche menge hineinſetzen, und hegen laſſen, damit fie im herbſt bei dero gewöhnlichen aufenthalt daſelbſt mit der Rebhuͤnerjagt ſich beluſtigen moͤchten. Selbiges begrif etliche meilen im umkrais, und mußten 109 Leibja­ger daruͤber tag und nacht genaue acht ha­ben. Viel ſein zwar auch dabongeflohen: allein es mußten in den andern Koͤnigl. prö­vinzen jaͤhrlich 3000 ſtuͤk oder 1500 paar

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eingefangen, und in die remiſen und die da­rin gebauete Hünerhauͤſer geſetzet, von g; dachten Leibſaͤgern den winter Über gefuttert und darauf im frühjahr in die remifen jun brüten und beſatz ausgelaſſen werden. Um weil mit den Faſanen und Haſen gleichmi­ßige anſtalten hieſelbſt vorgekehret worden:

‚fo hat ſichs gefüget, daß S. R. M. von iche

ahrt bei dero aufenthalt im herbſt eine ans ſehnliche anzahl, und A. 1728. innerhalb 23 tagen über 3000 Rebhuͤner, 60 Faſanen, und 236 Haſen mit hoͤchſt eigener hand ge ſchoſſen. Sonſt wird ſich in den Prenzl­wiſchen nachrichten ſinden, daß A. 1603. 5 Okt. bei einem gewaltigen ſturm ein voll Nabhuͤner mitten auf den markt in Prenj­low ſei geworfen, und von den Bürgern aufs gefangen worden. 63*

13. Wilde Gaͤnſe, Enten, Tauben, Schnepfen mancherlei ahrten, finden(ih ebenfalls an den oͤrtern, wo fie ihr geaͤſe an­treffen, in ziemlicher menge; und iſt der En­ten und Schnepfen in der ſetzzeit ſonſt zwar geſchonet worden; ſeit A. 1729. aber wer­den Waldſchnepfen ſowohl, als Enten auch in dieſer zeit von denen, die dazu berechti­get ſein, geſchoſſen, weil es Zugboͤgel fein. In der Werbenſchen Wiſche gehen die wilde Gaͤnſe wie heerden, und die Enten fliegen auf wie eine wolke. Auf dem Plbvenſchen fee gegen Löknitz ſoll eine ſo groſſe menge En­ten geweſen fein, daß der ganze See als be­dekt geweſen, wann ſte aufgeflhen; If aber ſein fie ſehr ſparſam. Die Wuſter, hauſiſche gegend heget won dieſem geſiede auch eine groſſe menge, und auf dem K dil. Ser hei Priezen, Raten. Inſp. follen fie bt TOOO, und im Ländgen Rhinom in unzeh, barer menge ſich aufhalten. Bei Zoſen in ehedem 3 Wildeententeiche, und uber dieſebe ein Wildeentenfaͤnger geſehzet geweſen, wel cher durch zahmgemachte Enten die wilde Enten auf einen troknen plaz zubringen. wußt, da er fie mit handen lebendig 960 fen und nach hofe geſchikket. vergl. ſ 6b..?

r4. Wie der Krammetsbogel an ö meiſten oͤrtern Teutſchlandes zur herlſt gefangen wird: alſo hat ſelbiger auch in Mark feinen ſtrich, und iſt eins tan. yo ſchoͤnſten Federwildpret, deſſen die e des ner{ich zuerfreuen haben, und wohl wehrt deſſen als eines Maͤrkiſchen lellerbiſenß aj g nen gedacht werde, welche ſonſt die at. güte des Landes in erwegung ziehen hh ſſt der ſtrich, welcher mehrentheiſ din a ‚Heiden gehet, einige jahre beſſer oder feinen fer; als andere jahre: welches darin grund

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