819 Dritter Theil, Naturgeſthichte der Mark Brandenburg. Ill. Kap. gꝛo
Ein ander NReigerſtand iſt in dem Amte Les nin, bei dem Dorfe Namitz, etwa eine kleine halbe meile won dem Kloſter, allwo dieſe Vd
gel auf den hohen Jichtenbaümen, und ehen-⸗ den falls unterſchiedene auf einem Baum niſten.
An welchen orten dann auch ehedem ein ei: gener Reigerhuͤter gehalten worden, der in dem walde fein haus gehabt, und darin junge Reiger mit fiſchen aufgezogen, an welchen hernach die junge Falken geuͤbet worden.
Man geſtattete auch nicht das vieh allda zu
huͤten, entweder damit die Reiher nicht dadurch ſchuͤchtern gemachet wurden, oder auch der miſt dem vieh nicht ſchaͤdlich ſein möchte. Ingleichen iſt einer unweit Wendiſch Wuſterhauſen, auch einer auf einem See, eine halbe meile von Muͤncheberg, der Schlagentin genannt, in deſſen mitte ein hägel mit hohen ſchlauken Eichen beſetzet, worauf ſte ſich eingeniſtet, und zwar mit der Beize wohl verſchvnet worden das junge volk aber iſt deſto fleißiger ihnen die jungen zu
rechter zeit abzunemen, und zur ſpeiſung
zuzubereiten. Ein ſchoͤner Neigerſtand iſt auch bei Küſtrin über dem Kiez an der ſogenannten Krampe geweſen, auch bei klein Sabien im Dramb. auf Buchen, da ſie auf einem baum wohl 20 bis 30 neſter gehabt:
ingleichen bei Botſchow im Sternbergiſchen
und Wenzlafshagen im Schiefelbeiniſchen und hei Polſen Angerm. Inſp. bei Satin unweit Kalies mit gleicher anzahl von neſtern. Sonſt halten ſie ſich auch in den andern theilen der Mark auf: und ob ſie wohl an einigen oͤrtern haufiger fein, als an andern, im harten winter auch viel gelitten, und ietziger zeit ihrer gar nicht geſchonet wird; ſo werden doch nicht gar viel gegenden fein, da fie ſich gar nicht finden ſolten. Bei Freienwalde fein fie ſonſt in groſſer menge geweſen, nach
X. 1740, aber haben fie nebſt den wachteln
und rebhuͤnern ſich verlohren. Wobei doch nicht zuuͤbergehen, daß die baume, worauf fie viel neſter haben, allge mach vertrulnen: daher man dann auch hin und wieder in dieſen Staͤnden theils ganz Ders dorrete, theils an den noch gruͤnenden bauͤmen duͤrre aͤſte ſiehet; deſſen urſache vielleicht an dem miſt gelegen, der für die bauͤme zu hitzig iſt, und ſie gleichſam auszehret. Und wie ſonſten die Falken auf dieſe Voͤgel abgerichtet werden: alſo geſchiehets insgemein, daß die Habichte auch aus natuͤrlichem trieb ihnen ſehr nachſtellen, und nicht allein ihre eier und jungen verzehren, ſondern ſich auch ſelbſt in ihre neſter einquartiren; dergleichen
auch zuzeiten von den Kraͤhen und groſſen
ſchwarzen Raben geſchiehet. Zu Golze hat
ſich einſt ein ganz weißer Reiher ſehen ja fer, und iſt vom Heidereuter geſchoſſen wor,
2. Schwane ſein auf der Spree bei der Koͤnigl. Neſidenz zu Berlin, Koͤpenik und Scharlottenburg; und auf der Havel bei Potſtam, Oranienburg, Spandau und an; dern daran gelegenen Koͤnigl. Hauͤſern und Höfen zuſehen, die auch ſonſt ihre eigene Waͤrter gehabt, welche fie ſonderlich zu win, ſ(terszeit gefüttert, und zu gewiſſen zeiten des jahrs zweimahl die federn abnemen und zu Hofe liefern muͤſſen. Jetziger zeit ſtehet dieſe beſorgung unter dem Amte dieſer oͤrter. In der Altmark ſein ſie ſonſt gar nicht geweſen: A. 1740. aber haben ſich zwiſchen Stegelitz und Sternebek auf dem bach einige aufge halten bis ins fruͤhjahr; ingleichen bei Reddigau und Haͤdelſen im freien felde, da auch einer geſchoſſen worden, der aber ganz verhungert geweſen. Nach der zeit aber hat ſich keiner mehr gefunden: und if glaublich daß fie bei dem harten und nahrloſen winter aus ihrer heimat nach fraß herum geflohen, und etwa von Erxleben, da fie auf dem Schloß graben gehalten worden, oder aus der Prignitz von Premslow und Gr. Briefen, mit hin von der Loͤknitz gekommen ſein. Dann an dieſe leztere oͤrter hat fie der Hr. Obriſte von Kleiſt hinbringen laſſen, und iſt ohnedem
bekannt, daß fie ſich hin und wieder ſehr zer
ſtreuet. Ingleichen in ziemlicher menge bei Lichen, hei Wuſterhauſen auf der Doſſe, auf dem Paarſtein, bei Himmelport, bei Straß burg, wo ſie doch den winter wegziehen, welches auch im Kroßenſchen beobachtet wird, und im Storkowiſchen, ingleichen bei Granſee, im fruͤhling aber{ich wieder einſtelen. Welche vermuhtlich von der wilden ahrt ſein, denen in der jugend die fluͤgel nicht geknillet worden. Nirgends aber hat man wohl mehr augetroffen, als auf dem Ukerſee bei Preni low, und dem damit verknuͤpften Moͤllenund Potzlowerſee, ingleichen auf dem Blindow, woſelbſt fie in ſolcher menge geweſchdaß Se. Königl. Maj Friedrich l. A. 1794 eine ſonſt in dieſen Landen noch nie uͤblich ge weſene Schwanenjagt auf dem Ukerſee e halten, daran auch ein ſo gnaͤdiges wohlge, fallen gehabt, daß Dieſelbe dieſen ſeltſamen vorfall und den vorzüglichen aufenthalt die ſes federwilds durch einruͤkkung ein
Schwans in das Prenzlowiſche Sta
wapen bei der nachwelt verewiget/ und einen beſondern Wapenbrief daruber ertheilet und ausfertigen laſſen; wie deſſen in der far
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