Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
823
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g23 Dritter Theil, Naturgeſchichte der Mark Brandenburg. Al. Kap. gꝛ­

her Mooß⸗ oder Rohrriegel Ardeae ſtellares geheiſſen. Sie laſſen ihre ſtimmen in den Bruͤchern und Rohrteichen, ſonderlich zwi­ſchen Küftrin und Sonnenburg auch in dem Ukerſee und anderswo fleißig hoͤren, wel­ches zwar ſtark und nicht ſonderlich lautet, iedoch darum angenehm, weil es ein an bote des fruͤhlings iſt.

11. Kukkuke haben ſonderlich in einem Bruche auf der Schwantiſchen feidmark ſich in groſſer menge aufgehalten, welcher daher

auch der Kukkukswinkel genennet worden.

Welchergeſtalt er in ein fremdes neſt, ſon­derlich der Graſemuͤlken, ein ei lege, wel­ches von dieſer, die das fremde ei nicht her­auswerfen kann, mit den eigenen eiern aus­gehrütet werde, der junge Kulkuk aber die übrige jungen aus dem neſte herausdraͤnge, dabon hat ged. Hr. Iriſch die erfahrung ges habt, und meldet, daß dieſes das einzige wärt von den vielen fabeln, welche vom Kuk­kuk geſagt werden, welches wahr ſei. Er ſeie kein Sperber und Raubbogel, freſſe weder neſtgeſellen noch feine mutter; welche üͤbele nachrede daher komme, daß der ausgehruͤ­tete junge Kukkuk, wann er wieder zu dem bekannten neſt komme, ſich mit der mutter ſpielend herumtreibe, welches man für eine verfolgung angeſehen. Wannenhero das ſprichwort vom Undankbaren Kukkuk ganz wegfalle. Seie auch zweifelhaft, ob irgend jemand ein Kukkuks neſt mit jungen gefun­den, welches ſich für. feine groͤſſe ſchikke

12. Der Schwalben will man nur we­gen ihres aufenthalts gedenken, davon ei nige glauben, daß ſie von hier in fremde Laͤnder ziehen und der waͤrme nachgehen, im fruͤhling aber wiederkommen: welches zu glauben gedachter Hr. Friſch durch den ver­ſuch bewogen worden, indem er einigen Schwalben einen mit waſſerfarbe roht ge­faͤrbten faden um die fuͤſſe, wie einen ring, ge­hunden und fortfliehen laſſen, die aber mit ihrem rohten faden wieder gekommen zu ihren neſtern, ohne daß die farbe ausgegangen, wel­ches nohtwendig würde geſchehen ſein, wann ‚fie im waſſer wären geweſen. Verwirſt alſo auch die meinung derjenigen, welche dafür halten, daß die Schwalben gegen den win: ter in die teiche und moraſte fallen und Das

ſelbſt den winter darin liegen bleiben, im Voͤgeln. Ihrer muß aber deswegen hier au gedacht werden, weil ſich falſche bermuhl n,

frühling aber wieder auflebeten und hervor­kaͤmmn. Welches zuglauben fie. ſich durch die erfahrung überzeugt befinden: weil man Fiſcher wiſſen will, welche dergleichen mit den netzen aus dem waſſer geholet, in das warme geleget und gemacht, daß ſie wieder

aufgelebet; die erfahrung auch lehret, daß oft eine entſezliche menge Schwalben ſich über den teichen an den hervorſtehenden Rohr

feſthalten, davon man will beobachtet haben,

daß ſie nacheinander ins Waſſer hinabgeſun­ken. Weil aber von ienem ohngeacht bieler

verſprechungen ſich bis daher noch kein bei,

ſpiel gezeiget hat; von dieſem aber vermuh­tet werden will, daß es nur jungen fein, welche bei dem erſten ausflug über den tei­chen ihre ſicherheit ſuchen vor ihren feinden und nachſtellungen, wie der Hr. Friſch 11, Klaß. 3. Abth. B. 2. von den Hausſchwal­ben ſolches behauptet, mithin die ſache noch nicht ſo ganz und gar ausgemachet ift; zumahl

auch gegentheils die rohte waſſerfarbe durch

eine zehe feuchtigkeit kann feſt worden fein: fo erſuchet man die Gelehrte oder ſonſt Lieb: haber der Naturkunde, dasjenige mitzuthei­len, was fie für eine oder die andere meis nung etwa in erfahrung gebracht; damit ſol­chergeſtalt die ſache ihre gewißheit und die ſtreitigkeit ihre endſchafft erhalten möge, 13. Der Riebitze, deren es eine groſſe menge giebt, ſonderlich um Liepa, Nauen. Inſp. um Brandenburg und den zu Neuſtat hrandenh. Inſp. gehörigen Dörfern, bei Wri­zen ꝛc. iſt nurdes wegen zugedenken, weil deren eier für was lelkeres gehalten, und im früß­

jahr fleißig geſuchet werden. Weil man aber

unter den vorwand Kiehitzeier zuſuchen, auch wilde Gaͤnſe und Enteneier, auch andern federwildprets eier dem Vogelfang zum nachtheil ausgenommen: ſo iſt ſolches An.

1698. 5 Apr. alſo eingeſchraͤnket worden, daß

es niemanden ohne vorwiſſen des Forſthedien­ten, auch nicht länger als bis 1 April erlaubt

‚fein ſollte: welches dann unterm dato Ora­nienburg 10 Apr. 1704. wiederholet worden.

14. Im Amt Zieſar bei Tuchen triſt

man eine ahrt Vögel an, welche wegen ih,

res ſchönen anſchens und der in den feder] unter einander ſpielenden blauen, tohten un grauen farben anzumerken ſein. Man nen­

net fie der orten Eißvoͤgel: wie aber der

rechte Eigbogel ein ausländischer voge ib alfo iſt dieſer name hier ohne zweifel unre

angebracht, und muß zu einer andern g

von Vögeln gehören: man findet ſie au

bei Rampitz im Sternbergiſchen.

15 Bafilisken ſein eine erdichtete ahrt von

gen von denſelben in der Mark gefunden.

Zu Blumberg nemlich bei Bernau iſt⸗ 1

ein neuer brunnen gegraben geweſen u

‚da.3 gefellen hintereinander hinunter SC!

wb

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