Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
825
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wollen: ſein fie alle 3 nacheinander erſtikt und geſtorhen, ehe fie noch hinabgekommen. S. Leutinger ſ. 121. Angel. ſ. 406. davon HNaftitius meldet, daß man vermuhtet, es habe ein Baſiliske daſelbſt gewohnet. Die wahre urſach aber dieſes ſchleunigen todesfalls iſt wohl nichts anders, als eine giftige feuch­tigkeit, die in dem brunnen ſich aufgehalten; wie dann ſowohl in Teutſchland, als in andern Laͤndern gewiſſe holen fein, mit welchen es eine gleiche beſchaffenheit hat; und ſelbſt in der Mark finden(ich mehr dergleichen beiſpiel. Im jahr 1681. hat zu Lenzen in des Apothekers

hefehl der Herrſchafft, wie oftmahl geſche­hen, ſich in den brunnen auf dem hof hin­abgelaſſen, um ſelbigen auszuſchoͤpfen, darin aber geblieben, und ihren geiſt aufgeben muͤſ­ſen. Und iſt der Apotheker ſelbdritte noch hinabgeſtiegen um das Maͤgdgen zuretten, die aber ſo bald ſie hinabgekommen, niederge­ſunken und kaum noch gerettet worden. Der

Apotheker hat z ſtunden als todt gelegen, iſt aber doch auch wieder zu ſich ſelbſt gekommen.

Auch iſt bekannt, was 1750 zu Berlin auf der Friedrichsſtat ebenfalls mit einem Maͤgdgen vorgegangen, welche abends um 9 uhr mit einem hrennenden licht in den keller gehen wollen, und da ſie die zweite ſtufe betreten, eines dikken dampfs, der ihr entgegen ging, wiewohl aber auch deſſen entzuͤndung gewahr worden, welche mit einem dem donnerſchlag Ähnlichen knall begleitet worden, dabei die aus dem keller ſchnell herausfahrende flamme den ganzen hofraum bis an die weit hinten gegen über ſtehende hauͤſer, und ziemlich hoch erful­let; iedoch gleich wieder verſchwunden, und nur durch ſengen an dem hoͤlzern eingang des kellers einige merkmahle hinterlaſſen. Die Magd aber iſt ſogleich ruͤklings für todt hingefallen, welche an den armen, fuͤſſen und unterleib allenthalben verbrannt war: auch nach ausgeſtandenen groſſen ſchmerzen, nachdem der kaltebrand dazu geſchlagen, am

Aug. verſtorben. Im keller iſt weder pul­

ber, welches nach der groͤſſe der flamme ge: rechnet, das haus nicht würde unbeſchaͤdiget gelaſſen haben, noch andere brennbare mate­rie, wohl aber am hauſe und vor den keller­fenſtern ein aus miſt und klahren kalkſteinen beſtehender ſchutt befindlich geweſen. Ver­muhtlich hat die feuchtigkeit bom miſt und die en um die zeit ſich erauͤgende groſſe hitze die Heine ſteine in einen kall berwandelt, und durch das damit verknüpfte löſchen einen Dampf erreget, welcher da auch das oͤhlichte weſen des miſts durch die hig aufgelöfer wor­Ill. Theil der Mart. Hiſt.

g25 Dritter Theil, Naturgeſchichte der Mark Brandenburg. Ill. Kap. 826

den ſich mit dem flüchtigen brennbaren deſſel­hen vermiſchet, und auf der ſtraſſe in die freie luft zwar gegangen, am hauſe aher ſonder­

lich wegen der claſtiſchen kraft der hitze durch

das kellerloch in den keller gedrungen und ſich ſehr ſtark gehaufet, durch das dazuge­kommene licht aber entzündet und in die mit dem ſtarken knall begleitete flamme aufgeld­ſet worden. S. Phyſicaliſche Beluſtigung 1St. ſ. 71. Waͤre die Magd ohne licht in den keller hineingegangen, wurde ihr vermuht­lich eben das wiederfahren ſein, was denen, die

s in den hrunnen geſtiegen, wiederfahren iſt. Ibach. Reußners behauſung deſſen Magd auf

16. Was andere Vogel betrift, ſo ſein ſolche ebenfalls in groſſer menge und werden hin und wieder auf vogelherden und ſonſt ge­fangen: deſſen iedoch nicht wurde ſein gedacht worden, wann nicht dieſer fang auch zu zei ten zur beluſtigung der Groſſen hätte dienen muͤſſen. Chf. Joh. Cicero hatte bei Panko einen Vogelherd, und darneben ein ſchoͤnes Haus, woſelbſt er ſich oftmahls mit derglei­chen Vogelfang heluſtiget.,.

1 27. Den beſchluß mögen die ſowohl wegen ihres geſangs, als wegen ihrer anzahl den

Nachtigalen entgegen geſezte Sperlinge

machen, welche durch ihre ſchaͤdlichkeit ſich ſowohl hier zu Lande, als anderswo ſo ſchwere ahndung zugezogen, daß ein ieglicher Akkers­mann verbunden iſt jaͤhrlich eine gewiſſe an­zahl, und zwar ein Hüfener 12, ein Koſſaͤte g, ein ander Einwohner, als Einlieger, Schdz fer, Hirte, Muller 4 Sperlingsköpfe zulle­fern, um dieſelbe auszurotten, wie die des­falls herausgegebene verordnungen vom 26 A Jan. 1701. 11 Dec. 1721, 8 Jan. 1731. bezeugen. Corp. Conſt. V. Th. Ill. Abth.

6. 374. 378. Daß nach dem groſſen winter

kurz vor der ernte auf dem felde, ſowohl in der Altmark, auf den hoͤfen ſich unter den andern auch weiße Sperlinge ſehen laſſen, wird als was beſonders angemerket, 18. Ehe wir aber das Gefluͤgel verlaſſen, muͤſ­ſen wir noch der Bienen gedenken, welche zwar in anſehung ihrer geſtalt zu den lnſecten gerechnet werden, wegen ihres groſſen nutzens aber von ſelbigen getrennet zuwerden verdie­nen: und wo kan man ihnen fuͤglicher einen platz anweiſen, als unter dem Geflügel? Sie laſſen ſich aller orten halten, wo ſie nahrung und wartung finden, das iſt, wo Heiden und Heidekraut, Werft, Linden oder andere ih­nen angenem ſeiende bluͤhte ſtehet. Weil es nun der Mark an dergleichen gegenden nicht fehlet: fo findet ſich auch in allen Theilen hin und wieder eine ſchoͤne Bienenzucht. Wannenhero auch A. 1702. in der den 16 Ggg 7 Dec.

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