Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
831
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831 Dritter Theil, Naturgeſchichte der Mark Brandenburg. Il. Kap. gz;

die Oder der orten ſo klein geweſen, daß auſ­ſer dem rechten ſtrome alle andere aͤrme und nebenflůſe derſelben ausgetrulnet, ſich eine

ungemeine menge der groſſen Waſſermaüſe

ausgehelket: und weil der herbſt ſelbigen jah­res, wie auch der folgende winter des jahres 1682. bis Eichtmeſſen ganz gelinde geweſen;

dieſelbe(ich ſo haufig, und bis auf eine meile

auf das feſte land gemacht, und dermaſſen bei Wriezen, Freienwalde und Oderherg, diſ­ſeits der Oder, auch jenſeits derſelben, in der Neumark in den gegenuͤberliegenden oͤrtern ausgebreitet, daß man fie zu Freienwalde truppenweiſe bei mondſchein hat ſehen die gaſſen auf⸗ und abſpatziren, und in die Hauͤ­ſer und Keller kriechen. Auf den Feldern hahen fie die meiſte beſaͤete aller umgewulet, fo daß anders nichts, als Manſehaufen zu ſe­hen geweſen, dieſelbe auch des folgenden jah­res an Dielen plaͤtzen ledig geſtanden. In­gleichen haben ſie in den gaͤrten nicht allein alles grüne kraut abgefreſſen, ſondern auch an den Baumen unſaͤglichen ſchaden gethan: indem fie ſowohl alte, als junge Baume beſche­let, bengget, und die wurzeln von den ſtaͤm­men glat abgebiſſen, daß viele vertruknen muͤſſen. Eine gleichmäßige hegebenheit faſt an eben dieſen orten erzehlet Angelus bon dem jahr 1685, daß nemlich in dem Fruͤh­ling gedachten jahres viel groſſe unbekannte Mauͤſe zwiſchen Kuͤſtrin und Wriezen aus der Oder gekommen, und ſich bis gen Koͤ­nigsberg in der Neumark, und bis zu Strauß­berg in der Mittelmark und den umliegenden Doͤrfern ausgebreitet, mithin das Getreide auf dem felde, die Saat aus der Erden, den Flachs, Kohl und andere Kuůchenſpeiſe in den Gaͤrten weggefreſſen, und gar uͤbel ge­hauſſet. Und haͤtten etliche Leute Dafür ge halten, daß die Mauͤſe wegen des übrigen waſſers aus dem Oderbruche, wie es genennt wird, ſollten gelaufen ſein. Etliche aber,

daß die Bauern umher haͤtten das alte gras

und rohr abgebrannt, und dadurch die Mauſe aus ihren loͤchern vertrieben. Annal. III. B. ſ. 395. Bei beiden faͤllen aber wird ange­merket, daß nicht allein die Katzen, ſondern auch Hunde und Vögel fleißig hinter hergewe­ſen; gleichwie wir oben 5. XXV. oi. geſehen, daß i638. mitten im dreißigjaͤhrigen kriege, da gleiches ſchikſal nicht allein eben dieſe gegend, ſondern auch andere gegenden, ſonderlich auch Stendal in der Altmark betroffen, die Fuͤchſe ſolchen Mauͤſen nachgeſtellet. Wiewohl dieſe Landplage in gewiſſen abſichten noch als was gutes anzuſehen geweſen: indem bei der groſ­few hungerznoht die Leute hinausgegangen

aufs feld, und in ermanglung anderer lehenz mittel dieſe ſonſt ekelhafte und abſcheulih kreaturen zu ſtillung ihres hungers. weiſe gefangen und zugerichtet. S. Befchr., von Stendal. Um ehen die Zeit 1630. e ſen ſich hin und wieder auch weiße Raben ſehen.. 1710. wurde eben dieſe gegend

an der Oder vornemlich um Quilitz herum

mit Mauͤſen geplaget, welche braunruͤhtli und mit einem ſchwarzen ſtrich auf bn ö. ken bezeichnet waren. Sie hahen das ge­

treide aus den garhen gefreſſen, daß bei vie­

len das bloße ſtroh übrig gebliehen. Und 1720. hat ſich eine ahrt großer Mauͤſe im Oberbarnimſchen Krais in der Muͤncheberg. Inſp. eingefunden, und in Kellern, Hauͤſern, Scheunen, Feld und Harten, ſonderlich aber den Baümen groſſen ſchaden gethan. Zu unſern zeiten fein fie A. 1740. haufenweiſe todt uns term hen und ſtroh gefunden worden, bei der groſſen kaͤlte. A. 1741 und 42. haben fie ſich in groſſer menge geauͤſſert in der Altmark zu Nahrſtaͤt, Seehauſen und in der gegend, und ganze plaͤtze auf den aͤkkern kahl gemacht, daß das zerfreſſene ſtroh wie hekkerling auf dem felde/ und bei haͤnde voll gelegen, der­gleichen man ſich gar nicht erinnern kann: haben ſich aber noch in dem gleich folgenden herbſt wieder aller Menſchen bermuhten ber­lohren. Die oͤrter an der Oder haben in eben dem 1741. jahre auch wiederum her­halten muͤſſen, und zwar bei Feldmauͤſen, welche aber die groͤſſe von Naben gehabt.

Zu den Jeldmaůſen gehören auch die dam ſter, welche zuweilen auch nicht geringen ſchaden dem Landmann verurſachlſ. Sel­bige weil ſie fo zahlreich ſich nicht vermehren, ſinden ſich auch ſparſamer: wo ſie aber tine gegend getroffen, die ihnen gefaͤllet, ſo yfle­gen fie ſelbige fo leicht auch nicht zuberlaſen. Bei Ut, Paveſin, Nebede, Brandenb In, und der orten mehr, haben ſie ſich ziemlich ein­geniſtelt A. 1742, haben fie ſonderlich bei Seehauſen und 1741. bei Erxlehen in der Altmark viel ſchahen gethan: tragen aber auch oftmahls bei ihrem mauſen ihr fell zu markte, weiches unterm pelzwerk angenel

mer iſt, als beim getreide. Den beſchluß die

fer materie mag ein neſt junger Maulwi machen, welches man in dem herrſchaſtlichen Garten zu Trehnitz vor nicht langer zeit an, getroffen,)(mE an der zahl. Dieſe haben beſtetiget, was man ſonſt von den Maul ur­

fen ſagt, daß ſie weiß geworfen werden. XXXL Gedachter H. Wegener gedenket . in nur beruͤhrter Abh. daß ſich 1 6.

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