Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
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843
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843 Dritter Theil, Naturgeſchichte der Mart Brandenburg. Ill. Kap. 844

jahren auch keine Ekkermaſt geworden. Das hat die Lezlingiſche Kienheide, die Heide bei Genzhagen, auch andere Heiden, ſonderlich

auch eine beträchtliche Dannenbreitz bei Mo­

ringen, und die Tempelbergiſche Kienheide erfahren. Die Obſtbauͤme haben gleiches ſchikſal gehabt, und hats an den meiſten ar ten kein Obſt gegeben. Das jahr 1739 iſt den meiſten orten nicht guͤnſtiger geweſen: und ob man wohl ſolte meinen, der harte winter würde die bruht getilget haben; ſo kam doch ſonderlich in der Beeßkowiſchen und Belitziſchen gegend eine ſo groſſe menge zum vorſchein, daß alles kahl, und die bauͤme wohl zweimahl um ihr laub gekommen, welches auch wohl vieles mag heigetragen haben, daß ſo biele baume, die ohnedem Dom froſt gelitten, nach und nach ausgegangen. A. 1732 und 33 ſein fie haufig zu Nahr­ſtaͤt und in der ganzen gegend Tangermünde geweſen, und hat nichts dagegen geholfen. X. 1740 fein ſie wieder gekommen, auch in die Oſterburgiſche lnſp. und ſonderlich Aepfel­und Pflaumenhauͤme kahl gemacht, dem Kirſch⸗ und Birnbaum aber wenig geſchadet: welches daher kommt, weil ſonderlich diejeni­ge Raupen damahls hauͤſig geweſen, welche Aepfel⸗ und Pflaumenlaub lieben.. Eine ſonderbahre ahrt Raupen hat ſich A. 1735 in der Altmark bei Kaßiek, Gardel. Inſp. uͤber den Hopfen hergemacht, und in die­ſem jahr zwar ertraͤglich, im folgenden 1736 jahr aber deſto ſchlimmer gehauſet. Dann pa man nach abgang der erſten bruht noch vermeinte den übrig gelaſſenen hopfen einzu­ernten: fand ſich eine friſche und vermehrte

hrut ein, und bernichtete den Hopfen der ge­

ſtalt, daß nicht ein blatt uͤbrig geblieben. Im fruͤhjahr 1737 hat man bei der arbeit

befunden, daß in allen haufen unterm miſte

der erde wohl hundert und mehr eier gelegen, die den ſeidenwuͤrmer kilitten, wann ſie abge­ſponnen, aͤhnlich waren. Weil es unmögs

lich war ſolche alle zuverderben, war man

wiederum in ſorgen, inſonderheit da ſich auch ſommerboͤgel oder papiliones frühzeitig ein ſtelleten. Jedoch weil fie anfangs noch matt waren und nicht fliegen konnten, und ſich an den hopfſtangen haufig anſetzeten, hat man ſie fleißig aufgeſucht und getoͤdtet: wozu noch einige ſtarke nachtfröͤſte kamen, die fie wegnamen, und ein kalter oſtwind, der. fie, wann fie, aufflohen gegen weſten, und alſo aus den Hopfengarten wegtrieb. Wodurch man ihrer den losgeworden, auch nachhero nichts weiter verſpühret, wie man ſich dann auch nicht zuerinnern weiß, daß vor der zeit

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dergleichen geſchehen. Die Raupen, ſo ſ

ſonſt wöhl jahrlich beim. ſein gruͤn, und thun eben keinen ſchaden. Dieſe aber waren nach des damahligen Pre­

digers, Herrn Wartenberg, gegebenen Be,

ſchreibung, dunkelbraun, nicht gar ten 6 füſſe, nemlich vorn am N e n. Fraſſen tag und nacht, und ihr freſſen macht ein gerauͤſche, als wenn es ſtark auf die blit­ter geregnet hatte, und dergleichen man wahrnimmt, wo eine groſſe menge ſeidenwür­* ö e. In anderen gegenden ein ſie nicht geweſen, als nur i dil) eſen,; r in der gegend Eine heſondere ahrt hon Raupen die klein und grau waren, haben ſich A. 1720 inder

Neumark, ſonderlich hei Morin, in derer

de eingefunden, und alle ſommerung, wie ſie nur namen haben mag, auch flachs und hanf, ſelbſt auch die wedewinde und unkraut verzehret, daß der akker ſo kahl worden, als ſollte er erſt gepfluͤget werden. An den ſeiten und ſcheidelingen iſt wenig ſtehen geblieben, welches buͤſchelweiſe hat weg geſchnitten wer­den muͤſſen, und bon mancher hufe kaum z gar­ben gegeben, die man auf der karre einfah­ren koͤnnen. Und fein dieſe ohne zweifel bon der ahrt, als man A. 1730 an einigen orten in England im Septemper hemerket, welche ebenfalls die wurzeln an allen pflanzen abge­freſſen.; Was vor einigen jahren im Reich angemer­ket worden, daß mitten im winter und auf dem ſchnee ſih Raupen gefunden, wie in den öffent­lichen zeitungen umſtaͤndlich zuleſen, dabon hat man in der Mark auch beiſpiele aufweiſen koͤnnen geſtalt dann A. 1731 um Mar. Verk. bei Friſak, da der Rhin noch zuge­froren, und mit eis und(nee bedekket war/ auf dem ſchnee groſſe Maden oder Raupen 06 funden, welche gelebet, und dasjenige Des {tätiget, was bei der gelegenheit bon bet­ſchiedenen Gelehrten behauptet worden. An. 1746 uͤberfiel die meiſte oͤrter in der Mark abermahls dieſes ungeziefer, und überzog die baume mit feinen neſtern, da kein laub, noch blühte zuſehen geweſen: wor, auf dann das obſt ſehr beindͤhtig und theuet geworden, die ſtachel- und ſohannishert, ſtraücher ſahen wie ruhten aus, und half kei toͤdten, kein ſteiern noch wehren.. Zu Scharlottenhurg fein fie haufig viel lar nach einander geweſen, ſonderlich 174 daß die baume auf obrigleitlichem befehl ge­reiniget werden muſſen: dergleichen auch; Berlin A. 1731, 19 Jan. geſchehen. Corp; Conſt. V. Th. Ill. Abth. ſ. 379 3. Maj­

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