Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
849
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Dorf Ziegel Berlin. Inſpect. verſichert wird, daß Zwillinge daſelbſt ganz gemein waͤren: auch in Beiersdorf und Kloſterfelde Bern. Infp. Haben.(ich verſchiedene gefunden: ins gleichen wann ſolche von einer Mutter mehr: mahl und hinter einander gebohren worden, dabon ſich in Luͤtkendorf in der Prignitz von A. 1681 ein beiſpiel findet, da eines Akkers­

manns Goͤrge Klaͤns Ehefrau am 9 Jan.

und 6 Dec. hinter einander, und alſo in ei­nem jahre zweimahl Zwillinge gebohren. Zu Kloſterfelde des Heidelauͤfers Kaſp. Haſe­manns Ehefrau 1669 zwei Töchter, 1680 einen Sohn und eine Tochter; wie auch eines Bauern Ad. Heſſens 1690. 2 Söhne, und 1701 2 Töchter. Und in Schoͤnerlinde hat eine Frau zu berſchiedenen mahlen 2 Kinder gebohren. Noch merkwürdiger fein die Zwil­linge, welche in den wichtigſten Lebensum­ſtaͤnden und veraͤnderungen einerlei ſchikſal gehabt, wie des Predigers zu Merzwieſe Kroßn. Inſp. Hrn. Barthol. Kruͤgers zwei Soͤhne, Martin Friedrich und Joh. Chri­

ſtian, welche nach einer 10 jaͤhrigen unfrucht­

baren ehe zu gleicher zeit gebohren, zugleich erzogen, auf Schulen, Gymnaſiis und Uni­berſitaͤten mit einander gelebet, zugleich in Leipzig Magiſters worden, zugleich auch An. 1699, XX. O nach Trin. ordiniret, und ins . geſetzet, der eine, Hr.. Mart.

riedr. Kruͤger, feinen Vater in Merzwieſe

adiungiret, der ander, Hr. M. Joh. Chri­

ſtian Kruͤger zum Prediger zu Baudach bei

Sommerfeld eingewieſen worden. Beide

hahen auch noch A. 1741 gelebet, ſener als

Senior im Kroßenſchen, dieſer als Senior im

Gubenſchen Kraiſe: haben alſo auch in an­

5 des Seniorats ein gleiches ſchikſal ge­abt.;

Ein merkwuͤrdig paar Zwillinge ſein ge­weſen diejenige zwei Knaben, welche zwar nicht in der Mark, ſondern in Italien in der Marchia Anconitana 1706, 14 April ges bohren, A. 707 aber doch hin und wieder in der Mark, ſonderlich auch zu Berlin und Frankfurt um geld gezeiget worden. Sie waren beide an gliedmaſſen vollkommen, munter und wohl gebildet, oben mit den hirn­

ſchalen aber hinterwaͤrts zuſammen gewachſen,

wie das damahls geſtochene kupfer zeiget.

11 Drei Kinder aber mit einemmahl zur welt bringen iſt allerdings unter die ſeltenhei­ten der Natur zurechnen, davon die Mark ebenfalls verſchiedene heiſpiele aufzuweiſen bat. Solchergeſtalt fein drei Kinder geboh­ban ZA 1577 bon Barbara Birnbaum,

abon das erſte die Wehmutter munter fol

849 Dritter Theil, Naturgeſchichte der Mark Brandenburg. lul. Kap. 850

angeſehen und laut gelachet, das 2 eine Miß­geburt geweſen, davon unten, das dritte aber in der gehuhrt geblieben, und die Mutter ge­ſtorben ſein; wie ſolches der Hr. Seidel aus Thurneiſſers MS. anfuuͤhret. A. 1606 im Jun. hat zu Ruͤdersdorf eines Wollwebers Frau 1 Kind lebendig, das a todt zur welt ge­bracht, über dem dritten aber iſt fie geſtorben. Ingleichen ı Knaͤblein und 2 Töchter, B. 169 17 Jan. zu Prenzlow von eines Bürgers Chn. Pielers Ehefrau, Lucretia Zimmer mannin, in einer ſtunde, welche auch alle 3 getaufet worden: und ehen daſelbſt A. 1629 drei Kinder von einer Fiſcher Frau, welche aber alle todt zur welt gekommen. Ferner zu Mittenwalde nach A. 1638 bon des Probſts Kaſp. Gedaei Ehefrau. A. 1641 hat zu Ragow, einer filia von Merz Bee­ſek. Inſp. Da Reichards, Pfluͤgers auf dem Adelichen Hofe allda, Ehefrau, nachdem ſie 4 jahr zuvor einen Sohn gehabt, ſo An. 1713 noch in dem Hoſpital zu Beeßkow ges weſen, namens George Reichard, auf eine mahl 3 Kinder, und zwar am Sonntag einen Sohn und eine Tochter, und allererſt den dritten tag drauf noch eine Tochter geboh­ren, von welchen der Sohn in der Taufe Adam, die erſte Tochter Eva, und die andere Sophia genennet worden. Und ſein dieſe Kinder, welches das merkwuͤrdigſte iſt, alle drei nicht allein beim leben geblieben, ſondern auch zu einem hohen alter gelanget. Na­mentlich der Sohn Adam iſt noch ietzo, da dieſes geſchrieben wird A. 1713 zu Merz am lehen, und annoch ſo kraͤftig, daß er hei feinem ohwohl alters halben gebogenen leihe, dennoch in der haushaltung ſeines eigenen und leiblichen Sohns noch Knechtsdienſte zu hauſe und auf dem felde verrichten kann, alt nunmehr 72 jahr. Die erſte Tochter Eva hat einen Koſſaͤten zu Ragow geheirahtet gehabt, und mit demſelben viel Kinder ge­zeuget, dahon noch drei zur zeit zu Raghw wohnhafft(ein, und iſt fie als Witwe geſtorben A. 1793, 143ul. alt 62 jahr. Die andere Tochter Sophia iſt etwas einfaͤltig und nicht bollen verſtandes befunden worden, indeſſen doch fo alt worden, daß fie erſt A. 1700, 21 Sept. geſtorben und in ihren lezten jahren von almoſen zu Merz erhalten worden, alt 68 jahr. In eben dem 1641 jahre hat zu Frankfurt Anna Sabina, ſriaci Morikens Ehefrau 3 Tochter gebohren, welche aber ſamt der Mutter nach der gebuhrt geſtorhen. FZer­ner A. 1651 zu Berlin hat eines Tageloͤh­ners Frau 3 Kinder: und zu Ragow unweit Muͤlroſe eines Unterthanen Hans Rei­ö chards