Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
865
Einzelbild herunterladen

mn

U

it (CE m

ch in mn, hr as 1e/ li­

zer lte eit he­en

fen

*

g65 Dritter Theil, Naturgeſchichte der Mark Brandenburg. Ill. Kap. 866

ſen Stauden von zo biz 70 Halmen, an des

nen viele Aehren gewachſen 8 zoll lang, und bon 4 reihen koͤrner. Insgeſamt brachten dieſe 800 koͤrner, die noch nicht eine hand fuͤlleten, 4metzen Korn; welchergeſtalt im

durchſchnit oder eins mit dem andern gerech­

net i korn ohngefehr 220 koͤrner getragen. S. Phyſical. Beluſt. I. St. ſ 70. Ein gleiches haben wir zu Berlin in dem alſo genannten Sparriſchen Weinberg im vorigen 1750 jahr erlebet, da deſſen Beſitzer der Hr. Weik­genant gewiſſes korn zur ſaat alſo vorzuberei­ten gewußt, daß 2 ſcheffel Rolken auf einem Sandlande, ſo in 2 jahren keinen dung er­halten, nicht allein 2 winſpel Roklken, ſon­dern auch unter dem Getreide auf dieſem ak­ker faſt unzehlige Stauden mit biel Halmen u. Aehren erhalten, welche von einem einzigen korn gewachſen. Die Aehren ſein 6 bis 7 zoll lang, und von ſo ſtarken köoͤrnern geweſen, daß man ſie auf dem Halm für Gerſtenkoͤrner angeſehen: der trieb auch ſo ſtark, daß ſich viele Aehren mit 6 ſchichten gefunden, da ſonſt nur 2 zuſtehen pflegen. Unter den vielen aus einem korn herbor getriebenen Stauden iſt die groͤſſeſte, fo man beobachtet von 164 hal­men und aͤhren geweſen. Was auch auf dem dem gemeinen urtheil nach fuͤr unfruchtbar gehaltenen Sandland bei der Charité bei Berlin heraus gehracht worden, da man die Kretſchmeriſche vorſchlaͤge angewendet, iſt ebenermaſſen noch im friſchen andenken: ge­ſtalt dann in eben dieſem 1750 jahr im lau­tern ſande ohne duͤnger nicht eine, ſondern ſehr biel Aehren zum vorſchein gekommen, aus welchen andere Nebenaͤhren entſproſſen, und alles ſowohl gerahten, daß an einigen orten auch das 9 korn dem vermuhten nach gewon­nen worden. Sonſt kann mit der oben an­gefuͤhrten Haferſtaude von 110 halmen die Gerſtenſtaude verglichen werden, welche

Tenzel. Monatl. Unterred. heim jahr 1697. ſ. 774. anfuͤhret, daß ſie in Frankreich her ­

vorgekommen und 249 halme gehabt, aus

einem Korn auch 180090 Körner gekommen

ſein, auch ſowohl der Kroßenſchen, als ande­rer beiſpiele gedenket A. 1695. ſ. 573. Was würde aber eine ſolche verpielfaͤltigung und üuͤbertrieb des Erdbodens, wann fie allgemein würde, helfen? Was macht man in Ungarn mit den überflüßigen Melonen, Fiſchen und Graſe? Brukmann. ltin. Ep. 99.. 7, 23. .

Von vervielfaͤltigung und mangel in den Theilen und Gliedmaſſen. Dieſe ahrt abweichungen treffen wir hier nur an in dem Thieriſchen Reich, regno ani. mali und gehören freilich auch in gewiſer maſ­

fen mit unter die Mißgebuhrten: werden aber hier von den übrigen bald folgenden deswegen abgeſondert, weil ihre Theile und Glied maſſen doch die gewoͤhnliche geſtalt behalten, wenig­ſtens dieſelbe nicht fo gar berſtellen und verwir­ren, daß ſie darum nicht beſtehen, oder zu den erfoderlichen handlungen unfaͤhig ſein, oder den namen der Gliedmaſſen und Theile nicht ver­dienen ſollten. Uberhaupt aber fein ſonderlich die Menſchliche anzuſehen, als eine ausna­me, die der Allweiſe Regierer der welt aus gewiſſen theils leicht zuermeſſenden, mehren­theils aber verhorgenen urſachen in der welt

über einige geſchoͤpfe berhaͤnget. Wer an ſich

und andern den ordentlichen, auch wohl ſehr guͤnſtigen lauf der Natur wahrnimmt, ſoll dadurch erwelket werden, und anlaß nemen, die Allmacht und Güte des Schoͤpfers an{ich zupreiſen, und das betruͤbte uͤber andere ver­haͤngte ſchikſal ſich zur demuht und mitleiden reizen laſſen, als welches ihn ehen ſo leicht, als andere hätte treffen koͤnnen. Es finden ſich aber ſolche abweichungen. I. Unter den Menſchen, und zwar a von Verbielfaͤltigten oder uͤberfluͤzigen glied­maſſen, als zu Selow, da 1593. ein Kind gehoh­ren worden mit 45aͤnden und 4 Fůſſen, Ang. ſ. 412. Zeiler nennet die Mutter Margret. Langin, eines Leinwebers Frau, Topogr. ſ. 94. A. 1704. hat zu Helkelberg im Gb. Barnimſchen Krais des Viehhirten Joachim Retzens Frau, Dorothea Rochim, ein fruͤhzei­tiges Kind zur welt gebracht mit 4 Aermen, 4 Händen, 4 Fuͤſſen, das alſobald wieder ver­ſtorben. Ein gleiches von 1741 ſtehet ſ. 865.

A.1711,7 März iſt zu Prizwalk ein lan­ger Mann, Klaus Witte, geſtorben, der 6 finger und 6 zehen gehabt: dem zum anden­ken jemand folgende gewiß nicht Meteoriſche verße aufgeſetzet: Der blaſſe Knochenmann Klaus Witten

. hat verheeret Zu Gad dem Manne gleich an lange, fuß und hand.. Sechs finger jeder hand ſich haben nicht gewehret:. Sie mußten krummen ſich ins naſſe ) Moderland..

A. 15684 iſt zu Königsberg ein Kind weih­lichen Geſchlechts mit 6 Fingern, aher ohne Naſe und Augen ans licht gekommen, An­gel. ſ. 39.- A. 1588. ein Kind und Mißge­buhrt zu Koͤpenik an ieder hand mit 6 Fingern. S. unten ſ 872. Angel. ſ. or.

A. 1733. 17 Jul. iſt dem Hirten zu Beezʒ Zedenik. Inſp. eine Tochter gehohren worden, die an jeder hand ſechs Finger, jedoch nur an

83 En dem