Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
869
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Nenſch, welcher A-1525. in Berlin gewe­ſen, ebenfalls keine arme gehabt, aher mit

den fuͤſſen nadeln einfaͤdeln, mit loͤffeln eſſen und andere dinge thun, auch mit dem hals holz hauen, waſſer tragen, mit der ſpitzbarte einen thaler an der wand auf etliche ſchritte treffen konnen. Haftit. Noch mehr geſchil­lichkeit auͤſſerte in Frankfurt 1714. ein ſonſt wohlgewachſener junger Menſch, welcher an iedem arm ſtat der Hand nur einen Finger hatte, und mit dieſen beiden Fingern federn ſchneiden, ſchreiben, mahlen und andere dinge verrichten könnte: und hat derſelbe damahls ſonderlich dem Hrn. Prof. Ditmar eine gute anzahl wapen beides gezeichnet und gemahlet. Ums jahr 1740 iſt zu Belitz ein Knecht in des Hrn. Inſpectoris Bevius dienſten gewe­ſen, der an der rechten hand nur den Daum und kleinen Finger mit auf die welt gebracht, mit ſelbigen aber ſeine arbeit recht gut ver­richten koͤnnnen. ö Vor A. 1583 ſein 3 Kinder gebohren worden, die keinen natürlichen ausgang ge­habt, und vermuhtlich verſtorben ſein, wie Udalr. Zahn in feiner bald anzufuͤhrenden beſchreibung einer mißgebuhrt anzeiget: da­von ſich 1735 zu Gruͤneberg ein aͤhnliches bei­ſpiel an des daſigen Predigers, Hrn. Seidels, dritten Sohn geauͤſſert, das aber durch einen in gegenwart des Stat⸗Phyſici bon Königs: berg, Sm D. Schmids durch den Chirurgus Hrn. Rohtenhauͤſeler gluklich angebrachten ſchnitt vollkommen in feine ordnung gebracht, und das Kind geſund worden. Dieſes wuͤrde

ſo gut nicht gegluͤkket fein an einen&. 1736.

zu Zielenzig gebohrnen Kinde, welches keinen unterſcheid des geſchlechts, auch kein inteſti= num rectum, in regione hypogaſtrica aber am ende der regionis umhilicalis eine kleine oͤfnung gehabt. Das auch 3 tage nach der geburt verſtorben. Dann in jenem ſein die inteſtina in ihrer ordnung, hier aber allem anſehen nach alles verwirret geweſen. Sonſt wird ein wißbegieriger Leſer von dieſer ahrt zufaͤlle feinen appetit ſtillen koͤnnen in Et­mulleri diſſ. de morbo Hungarico. An. 1671 iſt zu Bombek in der Altmark ein Maͤgdgen auf die welt gekommen mit halben Kopf, und alſo auch nur mit einem Auge und einem Ohr, das aber bald geſtorben. A. 1739 4 Dec. zu Schoͤnfließ ein Maͤgdgen mit eis nem halben arm bis an den ellbogen, woſelbſt ein rundes ſtuͤk fleiſch mit haut uͤberzogen zu ſehen geweſen. Und in eben dem ſahr iſt ei­nem Schmid in Boͤlkendorf Angerm. Inſp. ein todter Sohn gebohren, dem eine hand vorm kopf gewachſen gewefen,|

969; Dritter Theil, Naturgefhichte der Mark Brandenburg. Il. Lap. 870

AM Unter den Thieren hat es ſonderlich von RKaͤlbern verſchiedene gegeben, welche hier einen platz verdienen. A. 1642 iſt bei Frank­furt ein Kalb jung worden mit 2 Köpfen, welches in einem beſondern aufſatz nebſt an­dern Mißgebuhrten damahls heſchrieben und gedrulket worden. A. 1648 iſt dergleichen auch zu Belitz jung geworden. A. 1725 eins zu Wopersnow, und 1748 9 Maͤrz eins in einem Dorf Freienwald. Inſp. zum vorſchein kommen, mit 2 Haͤlſen und 2 Köpfen, und zwar dieſes bon einer zweijaͤhrigen Kuh: iſt aber noch ſelbigen tages geſtorben. A. 1731. 2 Mai eins zu Kyritz mit 2 Koͤpfen, 2 Haͤlſen, 6 Fuͤſſen, davon 4 ordentlich, a aber zwiſchen den halfen heraus gewachſen: und zu Legde Wilßngk. Inſp. eins auch mit 2 Koͤpfen, aber nur mit 3 Ohren, davon eins vorn am kopf geſeſſen. Was auſſerordentliches aber iſt, was zu Baudach, einem Adelichen den Hrn. von Pannewitz zuſtaͤndigen Guht im Kroſ­ſenſchen, beobachtet worden, daß alle Kaͤl­ber auf demſelben verkehrt, und alſo zur welt gekommen, daß das rauhe fell inwendig, das eingeweide auswendig gelegen, folglich auch alle Kaͤlber geſtorben. Eins von denſelben iſt dazu mit einem Habichtskopf und groſſen

ausgeſezten Augen, und mit zweien unterm

hals, wo ſonſt die gloͤklein hangen, angewach­ſenen Ohren verungeſtaltet geweſen. Von Laͤmmern iſt eins zu Liehenwalde jung wor den mit 2 Köpfen; eins zu Stolzenfelde, wel­ches auſſer den zweien Koͤpfen auch 2 Bruͤſte und 4 Vorderfuͤſe gehabt; eins 1706 in Stolzenberg in der Neumark, auch eins 173 zu Tornow Prenzl. Inſp. beide mit 6 Fuͤſſen; und 1740 eins zu Ruppin mit 2 Köpfen, mithin auch mit 4 Augen, 4 Ohren, auch s Fuͤſſen, aber nur mit einem Schwanz. Ein Füllen iſt 1740 zu Dewitz Seehauſ. Inſp. todt ans licht gekommen mit 5 Fuͤſſen: und 1741 22 Mai hat zu Zernichow im Koͤ­nigsbergiſchen eine Sau ein Ferkel geworfen ö.. Koͤpfen und 2 Hintertheilen des eibes.

Unterm Wild ſein dergleichen exempel ſehr ſeltſam: und iſt als ſehr was beſonders an­zuſehen, wann 1726 am 16 Mai in Preu­ßen in dem Inſterhurgiſchen Statwald ein Hirſchkalb mit 2 köpfen angetroffen worden. A. 1721 aber iſt im Sept. auf den Rohri­ſchen Guͤhtern ein tragender Haaſe geſchoſ­ſen worden, unter deſſen jungen, ſo er im leibe gehabt, ſich einer gefunden mit 8 Fuͤſſen, dabon 4 ordentlich, die anderen 4 auf dem ruͤkken gewachſen geweſen: ſoll ſonſt in allem dem gleich geweſen ſein, welchen Happelius Relat.