875 Dritter Theil, Naturgeſchichte der Mark Brandenburg. Ill. Kap. 8c
chen, ſonderlich auch an den Haͤnden und an den Fuͤſſen gehabt, daran etliche Finger und etliche Zehen gefehlet, und hat dieſes der damahlige Prediger in Königsberg M. Johann Pontanus beſonders beſchrieben. Ang. ſ. 438. Im leztverwichenen jahrhundert hat 1603, 29 Mai Kathr. Ruͤlin, Paul Metzlers Frau zu Beerwalde, eine Misgebuhrt weib
lichen geſchlechts todt auf die welt gebracht,
welche auf dem Haupt ein braun fleiſchiges gewaͤchs gehabt, als ein Kornet dem gleich, ſo theils Frauensleute damahls auf dem kopf getragen, welches ruͤkwerts mit krauſen abgeſtreiften haaren umwachſen, ſonſt aber auf dem Haupte ſehr kurz geweſen. Und iſt ſolches gewaͤchs, wenn man es aufgehoben rings umher anzuſehen geweſen, als wenn es abgeloͤſet, und voll bluhts wäre. Auch hat es keine Stirn gehabt, ſondern an ſtatt derſelben ſein die Augen geweſen in geſtalt zweier beulen, als Huͤnereier groß ohne weiß, aber helle wie glas. Sonſt hat es ſeine uͤbrige gliedmaſſen ordentlich gehabt, auſſer, daß der eine Juß krumm geweſen. K A- 1642 fein zu Frankfurt binnen drei monaten vier Misgebuhrten, zwei von Thieren, und zwei von Menſchen zum vorſchein kommen; von deren leztern das eine ein Maͤgdlein geweſen, ſo ein Wuͤlſtchen auf dem kopf mit auf die welt gebracht, wie das Frauenzimmer damahls zutragen gepfleget; das andere mit zuſammen gewachſenem untertheil des leibes, einwaͤrts gebogenen Fuͤſſen und gekruͤmmten Haͤnden gehohren worden. Woruͤber auch M. Heinſius der zeit Decanus Fac. Philoſ eine beſondere Abhandl. gehalten, De quatuor monſtris, quorum duo ah homine, totidemque ex iumento trium menſium ſpatio Francofurti edita ſunt: und mit mehrern in den Frankfurtiſchen Annalibus und Beſchr. des Bisth. Lebuß ſ. 47. zu leſen iſt.
A. 1651 iſt zu Arensdorf ohnweit Trebbin ein geſundes Kind gebohren, welches ges tauft und Katharina genennet worden, nach der Taufe aber eine raͤudige haut hekommen, als waͤre fie mit borke überzogen. Wodurch ſie dann ſehr verſtellet worden, auch wunderliche gebehrden geaůͤſſert, alles ſehr gierig eingeſchlukket, ganz gelaͤhmte und als geraͤderte glieder bekommen, auch einen auſſerordentlichen geſtank von ſich gegeben, daß die EI
tern auch für fie in der Kirche bitten laſſen.
Hat iedoch bis ins vierte jahr gelebet: wie deſſen Chriſtian Otto Diaconus zu Trebbin in feiner 1661 zu Berlin gedrukten Predigt wieder die Zauberei ſ. 52. gedenket. Wo
mit was die rauͤdige haut hetrift, zuper len chen ein Knabe von 14 jahren zu. Böhmen am Molkenmarkte, der zwar ſch
von leih und angeſicht, aber an haͤnden in fuͤſſen mit einer haut verſehen geweſen, Die
einer ſchildkroͤten ſchale aͤhnlich und ſo hart
geweſen, daß man muskatennuͤſſe darauf reben können: iſt auch ſonſt vernünftig gene ſen, und hat Italieniſch, Franzͤſiſch, Eng, liſch und Teutſch geſprochen.
A. 1663, 14 Mai iſt zu Bernau Ernſ Rinow gebohren mit einer Polniſchen mitz und mit einer Haſenſcharte.
A. 1666 hat Pet. Kalies Ehefrau zu Alt Ruppin ein aus der maſſen langes Kind weihlichen geſchlechts mit einem fleiſchernen
Schleier, und mit dergleichen fleiſch uͤberwach
ſenen Fingern zur welt gebracht.
A. 1667, am 7 Owl. zu Mittenwalde ein Kind gebohren ohne linken arm, dem uͤherdem Milz Herz und Lunge durch eine oͤfnnung herausgehangen, der Mund aber ganz zur linken ſeite gedrehet geweſen: iſt auch bald geſtorben.
A. 1667, 1 3 Aug. iſt irgendwo eins zum borſchein gekommen, fo nur einen Fuß gehabt, ſonſt aber noch ungeſtalt und mangelhaft geweſen.
A. 1669, 139kt. iſt zu Koͤlln a. d. Sp. von einer Soldaten Frau zu Berlin ein Mid
gen zur welt gebracht worden, deren haupt,
geſichte und rechte arm zwar gut gebildet, der linke Arm aber immer kleiner und kleiner worden, und ſich mit einem Finger geendiget, der linke Fuß aber an den leib gewachſen, und wie der rechte nur mit Zehen berſehen, auſer dem aber gleichſam in zwei Fußſohlen geſpalten, auch ſonſt verungeſtaltet geweſen, wie fol ches D. Elsholz in einem Lateiniſchen briefe de conceptione tubaria& puella monſtto. fa Col. Br. 1664. in 4. beſchrieben, und im kupfer vorſtellig gemacht.
A. 1689 wurde ein Knabe nicht zwar au der Mark, ſondern aus dem Königreich Nes. polis gebuͤhrtig, von 14 jahren zu Berlin und Frankfurt auch ſonſt in unterſchiedenen Staten in der Mark gezeiget, deſſen Leib, Ar me und Beine, nur das geſicht ausgenommen, aus verſehen der Mutter an hartſchuppi
gen ſeefiſchen, ganz mit ſtarken ſchuppen be
ſetzet war. ui Andreas Froͤhlens, eines Allerzᷣmannz in Boͤhow Ehefrau, fo zuvor 3 Kinder mit€ nes gebohren, hat A. 1698, 24 Jul. ein Kin mit einer doppelten Haaſenſcharte, und 2. chem die Haͤnde mit geſpizten Fingern an ö. ſchultern, die Fůſſe gleichfalls mit gefpiater 3; hen an den lenden angewachſen, zur 4 ahr
—— CO
—