g# Dritter Theit, Naturgeſchichte der Mark Brandenburg. AM. Kap. 878
bracht. Die Frau ſoll ſich an einem Maul wurf verſehen haben, wie ſolches aus den ſtellungen der haͤnde und fuͤſſe ſamt den geſpizten fingern und zehen zubermuhten geweſen. Es hat 11 wochen gelebet, ob es wohl wegen des uͤblen mundes wenig zu ſich nehmen koͤnnen. Welchergeſtalt auch eine ſchwangere Frau zu Friedeberg an einem Hiobsbild mit dem Böſen Geiſt auf den ſchultern, welches daſelbſt in der Kirche geſtanden, ſich berſehen, und ein ſolches Kind gebohren, wird bei der beſchreibung dieſer Stat erwehnet werden.
In gegenwaͤrtigem jahrhundert hats auch nicht daran gefehlet; und hat A.170:1,30 Aug. eines Thorſchreibers Frau zu Wuſterhauſen nebſt einem vollkommenen, und einem andern wegen heraushangender gedaͤrme u. angeſicht ungeſtalten Kinde, eine dritte, iedoch auch lehloſe kreatur hervorgebracht, ſo einen mit haaren bewachſenen Kopf und gebeugten Kroͤtenfuß gehabt. von
A. 1712, 17 Sept. iſt zu Nahrſtaͤt in der
Altmark A. Tilemanns Frau mit einem Sohn
niedergekommen, deſſen Kopf auſſerordentlich groß, die Finger und Zehen aber an haͤnden und fuͤſſen wie Krebsſchecren zuſammen gegangen, der auch weder Sprache noch Verſtand geauͤſſert, und zwar erwachſen, aber zu nichts als kaum zum harken, dreſchen, holzhauen tuͤchtig geweſen. Die Mutter hat nach dem verluſt eines einzigen Toͤchterleins gewuͤnſcht, GoOtt moͤchte ihr doch die gnade thun, und ihr wieder ein Kind geben, wenn es auch nur Kindes geſtalt haͤtte.|
A 1718 iſt zu Wriezen von des Gerichtsdieners Frau ein Knabe und Maͤgdgen ans licht gekommen, die von der bruſt bis an den unterleib zuſammen gewachſen geweſen: womit zubergleichen die bei 1552 und 1553 angeführte Mißgebuhrten, und welche neuerlicher zeiten noch zum vorſchein gekommen, als 1735 zu Stechow im Habellaͤnd. Kraiſe von eines Koſſaͤten Weibe, welche zwei Töchter, die nur einen leib gehabt, mit den armen aher in der mitte zuſammen gewachſen geweſen; und 1728 6 Nob. ebenfalls zwei Töchter hon des Schulmeiſters Frau zu Sieten Koͤlln. Inſp. die am rükken zuſammen gewachſen, und die eine lebendig, die andere todt auf die welt gekommen, iedoch jene eine ſtunde hernach auch geſtorben. Und endlich hat zu Zehden in der Neum. eine unzuchtige Weibesperſon zwei an einander gewachſene und ſich umarmende Knaͤblein gebohren, die aber nach etlichen ſtunden geſtorben: die zeichnung dabon iſt nach Berlin auf die Koͤnigl. Anatomie
Ill. Theil der Mark, Hiſt.
geſchikket worden. Auch gehoͤret die zweiköpfige Mißgebuhrt von 1741 hierher. An 2d iſt zu Reppen einem Schlaͤchter, deſfen Frau ſich an einem abgehauenengchſenkopf verſehen, ein Kind gebohren mit einem ungewoͤhnlich groſſen Kopf u bluhtrohten Angeſicht. A rI733, 9 Dec. zu Rehfeld Straußberg. Inſp. ein Knabe mit einer Pferdeſchnauze ohne gaum. Die Mutter hat ein pferdwollen haſchen, welches aber nach ihr gebiſſen, daß ſie ſich entſetzet. Es hat aher nur ein halb jahr gelebet. Zu Koͤnnigte in der Altmark iſt 1726 ein Knabe mit einem Wolfsrachen gebohren worden, der aber zweimahl geſchnitten, und beim zweiten ſchnitt gluͤklich geheilet worden.. A. 1734, 16 9F'tob. hat eine unzuͤchtige Weibsperſon zu Kremke in der Altmark ein Maͤgdlein zur welt gebracht, welchem die Oberlefzen an die naſe gewachſen, und wie ein gekochter huͤnermagen, der ſich zur linken nach ausgebreitet, anzuſehen, am ende des gewaͤchſes aber ein kleiner knochen geweſen. Weil es keine naſeloͤcher gehabt, und nicht ſaugen koͤnnen, iſt es bald im folgenden No
vember geſtorhen: bis dahin hat man ihm
milch eingeflöͤſſet. A. I 725,9 März hat Dorothea Muͤllerin eines Bürgers in Liebenwalde, Jahn Koͤppens,
Chefrau ein Knaͤblein zur welt gebracht, def
ſen gliedmaſſen, Mund, Kinn, Beine, Arme, Ruͤkgrad zerquetſcht und zerſchlagen geweſen: iſt 1728, 12 Mai verſtorben. Die urſach iſt geweſen, weil fie einen uͤbelthaͤter(chen raͤdern. A i738 iſt im Dorf Zechlin in der Prignie Witſtok. Inſp. eine Frau mit Zwillingen weiblichen geſchlechts entbunden worden, dabon eins an Naſe, Mund und laͤnglicher geſtalt einem Haaſenkopf aͤhnlich geweſen. Sein aber beide bald geſtorben. In eben dem jahr iſt zu Neuendorf Kyritz. Inſp. ein Knabe jung geworden, ſo einen fleiſchern mit ſchwarzen haaren bewachſenen Haarbeutel mit auf die welt gebracht. Die Mutter hat ihrem angeben nach ſich vor einem Menſchen erſchrokken, der an der Peruͤke einen groſſen Haarbeutel getragen. A. 1739, 21 Jul. einem Tuchmacher zu
Kremmen Andr. Voigt ein Söͤhnlein geboh
ren, das unten an der Naſe ein gewaͤchſe hom fleiſch, aber keine Naſeloͤcher auch keinen Saum im munde gehabt, auch ſonſt im geſicht noch ungeſtalt geweſen. Man hats mit pappe bis in den September erhalten. Die Mutter hieß Dorothea Reiniken. 4
In eben dem jahr am 14 April zu Bernau von eines Tageloͤhners Mart. Ebels Frau