879 Dritter Theil, Naturgeſchichte der Mark Brandenburg. Il. Kap. ggo
ein Maͤgdgen todt zur welt gekommen, mit 2 Köpfen, davon der eine am munde eine ſtarke Haſenſcharte gehabt, mit 2 Haͤlſen, 4 Armen, deren 2 um die Haͤlſe geſchlagen, 2 aher frei; mit 4Fuͤſſen, 2 Lungen, 2 Lebern, 2 Blaſenꝛc. iedoch nur mit einem Herzen und einem Leibe; dabon eine abſchilderung ſowohl auf der*oͤnigl. Anatomie, als in dem Kirchen: Buch zu Bernau vorhanden. Die Mutter hat nachgehends einen gefunden Sohn gebohren.
Eine uͤberaus ungeſtalte Mißgebuhrt iſt auch geweſen, welche ein liederliches Weibesmenſch 1741, 12 Dec. zu Roßow Prenzl. Inſp. zur welt gebracht, mit deren beſchreibung man ſich aber nicht aufhalten will: desgleichen auch diejenige uͤbergangen wird, welche 1741, 25 Apr. zu Seehauſen, und in eben dem jahr zu Rampitz Sonnenb. Inſp. ans licht gekommen, und viel andere mehr.
In den Schoͤnſließiſchen nachrichten finz det ſich auch, daß eine Juͤdin von Schoͤnfließ zu Schwerin ehedem binnen 5 tagen, 5 Mißgebuhrten, und zwar am 1 ein todtes Kind männlichen. geſchlechts: am 2 ein anderes wie ein Baͤr: am 3 ein Pferd mit einem zaum: am 4 eins von der geſtalt eines Kalkuniſchen Hahnen, und am s eins ſo einem Wolf aͤhnlich geweſen, zur welt gebracht.
Als A. 1746 das Naßhorn hier ins Land, unter andern auch nach Habelberg kam, fand ſich untern den Zuſchauern eine Frau, welche in den ſechſten monat ſchwanger war, ſolches aber nicht wußte. Weil man nun eben dieſem Thiere hroht und andere dinge in den rachen warf, und es dadurch immer begieriger wurde den fraß aufzufangen: ſo erwiſchte es im ſchnappen von ohngefehr dieſer naheſtehenden Frau ihren kopf, doch nur ſo, daß es haube und muͤtze zugleich herunter riß: worüber dieſelbe ſich heftig entſetzet, und ihre Haube und muͤtze voller beſtuͤrzung wieder aufgeſetzet. Als nach einiger zeit die Frau entbunden worden, hat ſie eine frucht zur welt gebracht, welche weiblichen geſchlechts, und auſſer dem Kopf vollkommen gebildet war. Am Kypfe aber war keine Stirne, auch keine Hirnſchale, fondern ein ſchwammichtes blauroͤhtliches fleiſch, welches beinahe wie die auͤſſerliche geſtalt eines Gehirns ausſahe, bedekte die ganze oberflaͤche des kopfs calvariam, und erſtrekte ſich von dem oberſten theil der naſe oder radice naſi bis an den nakken, und das ſleiſchichte war ganz platt, und hing wie eine Muͤtze um das Haupt herum: wurde aber etwas feſter und kleiner, und bedekte nur den obern theil des Haupts; nachdem die Wehmutter daſſelbe mit einem breiten hande in die
hoͤhe gebunden, und viel waͤſſerige feuchtigkeit nach und nach heraus gefloſſen war; wornahh es doch 2 finger dilke war, und kein hirnſchei tel dadurch gefuͤhlet werden konnte. Im
hinterntheile machte die haut einige falten er.
wa 2 finger breit. Uber dem Nakkengruͤhchen war eine kleine oͤf nung, woraus, wann es etwas gedrukket wurde, eine feuchtigkeit wie Milch floß. Von der Naſe war nur die linke helfte zuſehen; die Augen ganz klein und dichte verſchloſſen won den Augenliedern, welche ſehr ſchwehr in die Höhe zubringen; anſtat des Augapfels aber war alsdann ein rohes fleiſch zuſehen. Zwiſchen den Augen war eine tiefe, in welche man eine erbſe legen konnte. Die Oberlippe und der Oberkinnbakken wa
ren geſpalten bis an die Naſe hinauf, da der
ſpalt ſpitzig zuſammen lief, daß man als in einen rachen hinein ſehen konnte. Zu beiden
ſeiten der ſpalte ragete ein runder knochen
hervor in der groͤſſe einer kleinen Nuß, der wie mit Zaͤhnen verſehen, und mit der haut der Kinnlade bedekket war. Die Zunge war über die maſſe ſtark, und war faſt heſtaͤndig in bewegung in dem munde herum. Von den Ohren ſtund das linke etwas Höher als das rechte: und das Haupt ging immer in die hoͤhe, als wenn es in die höhe ſehen wollte; drehete ſich aber beſtaͤndig und zwar immer nach einer ſeite hin. Wer nun den Rhinoceros mit den kleinen augen in der bewegung geſehen, die er mit dem rachen und zunge machte, wann fraß gereichet wurde, der wird ſich leicht vorſtellen können, was die mit ſchrekken begleitete einbildungskraft hier bei der Frau für eine wuͤrkung gehabt, die an dem Thier beobachtete dinge in einer verwirreten bermiſchung zuſammen zubringen; wiewo)l doch von Verſtaͤndigen keine weitere Ähnliche Feit mit dent Rhinoceros beobachtet worden, als nur was den Rachen und die Falten am Rachen, wie auch die bewegung des Rachen und des Haupts und der Zunge betrifft. Weil ez die bruſt wegen gemeldter heſchaften heit nicht nemen konnte, ſondern zuweilen ein wenig kuhmilch, fenchelwaſſer oder haber welle mit einem loͤffel eingeflöſſet wurde, davon iedoch wenig eingebracht werden konnte
vermuhtlich auch der ganze innerliche bau det
obern theile zur nahrung und leben unſchſ geweſen: ſo hat es nur bis den dritten ag
gelebet. Zwar hat ein unbekannter in de
Berliniſchen Nachrichten von Staats, un
Gelehrten ſachen von 747. N. X. die ganze
ſache ſuchen zweifelhaft zumachen: allein es
ohiges der genaue inhalt des berichts,. ö; der damahls Koͤnigl. Preuß. Hofraht, ö