„891 Dritter Theil, Naturgeſchichte der Mark Brandenburg. Ill. Kap. go
ſache iſt auch fo wohl gerahten, daß nach eis und if nun um deſtomehr unter die Maͤrkinigen berſuchen die Fabriken im ſtande ge⸗ ſche ſeltenheiten gerahten, weil, wann ja. weſen die ſchoͤnſte ſtuͤkken von Irden geſchirr mand die ahrt und miſchung der erde entdekan Thee⸗ und Koffezeug, Kannen, Becher, ken möchte, ſich doch nicht leicht jemand fir Kruͤglein, Spielnaͤpfe und groſſe Naͤpfe, den doͤrſte, der ſo anſehnliche koſten darauf Schüffeln, Teller, Aufſatzũe, kleine Vaſen, verwenden wird Theekeſſel, Doſen, aufzuweiſen, theils won Das Dreßdenſche Porzellan iſt zwar berhellbrauner, theils dunkelbrauner, auch ſchiedentlich unterſucht, die ingredientien ſchwarzer farbe; welche weil man ſonderlich aber noch nicht ſo deutlich entdelket worden. das ſchleifen und mahlen durch allerhand ver⸗ Oh auch wohl der Hr. D. Pott eine ahrt von ſuche ganz ins feine gebracht, gůldene blu⸗ weiſſem gut erfunden, welches ebenfalls auf men und ranken zierlich eingebrannt, ein un⸗ dem weg iſt dem Dreßdener beizulom= gemein ſchoͤnes anſehen gegeben, ſonſt aber men: ſ fehlet es doch an den anſtalten, wel
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die Terra ſigillata an feine ſowohl, als an fe
ſtigkeit und klang weit übertroffen; geſtalt
es dann einen feinen ſtein ganz aͤhnlich, und ſo dicht und feſt geweſen, daß man die ſtuůkken dabon zum feuerſtein gebrauchen, undU
damit feuer aus dem ſtahl ſchlagen konnen.
Mit weiſſen, auch hlau und weiſſen Porzellan ſein ebenfalls wer ſuche gemacht,
felbiges auch ſchon zu ſolcher feine, feſtigkeit und durchſichtigkeit gebracht worden, als nan bei dem Sreßdener wahrnimmt; und
wurde ohne allen zweifel zur groͤſſeſten voll
kömmenheit damit gekommen fein; wann der
tod und andere hindernuͤſſe nicht ins mittel
getreten, und das herrliche werk abgebrochen haͤtten. Es iſt aber ſehr zubedauern, daß dieſes wohlgerahtene geſchirr, welches in der that eins von den borzuͤglichen dingen iſt, welche die Mark aufzuweiſen hatte, den Eins wohnern ſpwohl, als den auswaͤrtigen nicht bekannter geworden, und ſo bald ſeine endſchafft erreichet. Dann ob es wohl ſeine Liebhaber fand, und ein gut theil zu Koͤnigsherg in Preuſſen, und anderswo, ſonderlich
zu Berlin in offentlichen Ladens verkaufet
worden: nichts deſtoweniger weil die zubereitung ſo koſtbahr, die abname aber nicht
fuͤr iedermann war; mithin der aufwand
den daraus fallenden vorteil weit uͤberſtieg: ſo gerieht die Fabrik wieder in abgang, und
der noch vorhandene vorraht wurde theils
von Koͤnig Friedrichs I Majeſtaͤt aus den hieſigen Ladens aufgekauft, und damit dem Czaar Peter Alexowitz, der ſolches ſehr wehrt und hoch hielt, ein preſent gemacht, theils auch bon Sr. ieztregierenden Majeſtaͤt welche zu verſchiedenen mahlen als Kronprinz in hoͤchſt eigener Perſon ſelbſt die anſtalten in hohen augenſchein genommen, zu gleicher abſicht erkauft, das übrige aber ſamt einer anſehnlichen menge von weiſſen unaͤch= ten Hollaͤndiſchen mit allerhand farben hemahlten Porzellan an aufſaͤtzen, pajoden 26, bei der Hochadelichen Familie geblieben;
che ſolche ins feine bringen koͤnten; zugeſchweigen, daß die farben, fo zur mahlerei gebrauchet werden, bisher doch noch ein ges heimnuͤß bleiben.
(XL. Zu dieſer ahrt Erde gehöͤret auch der
Mergel oder die Mergelerde, Marga, wie
fie hier zu Lande, und inſonderheit bei Frank
furt an den Loſſauiſchen, und vielleicht auch andern bergen gefunden wird: eine ahrt won Kalk, an deſſen ſtelle fie auch mit gutem nutzen gebraucht wird, auch fo, wie ſonſten der Kalk gebrannt, und nach dem brande geloͤſchet werden muß; auch eben ſo feſte, und zuzeiten feſter, als der gewöhnliche Kalk, bin,
det. Nur daß ſie bald verbraucht muß werden, denn ſonſten fie viel von ihrer kraft berlieret. Zum weiſſen aber iſt fie nicht hequem, ob ſchon einige ſo weiß, als immer ein Kalk und Gips ſein kan: weil ſie mehrentheils aus feuchten orten gezogen wird, und daher leichtlich wieder abſpringet. Weil ſie auch alles zeit mit etwas Sand vermenget iſt: ſo kann fie auch nicht wie ander Kalk auf Fünftige zeiten in gruhen eingelöfchet und berwahret werden, ſondern fie berhaͤrtet ſich gleich, wie ſonſten der Kalk zuthun pfleget, wenn er in dem mauerwerke mit ſande gemenget wird und kan hernach nicht mehr genutzet werden Welchergeſtalt auch in den Kalkbergen bei Rüdersdorf dergleichen Mergel angetroffen wer de, werden wir bald 9. Xl. Il. ſehen. Auf dem Wilmersdorſiſchen Felde aber findet ſch eine weiſſe feine Mergelerde, deren die gemeine Leute gleichwohl zu abweiſſung ihret ſtuben ſich bedienen. Man findet zweierlei ahrten: die eine, fo ſtein hart iſt, wie andere ſteine, die auch deshalb mit eiſernen wer! zeugen muß ausgebrochen werden; die andere hergegen iſt ganz weich und waͤſſerig, die man hernach, wenn fie ſoll an ſtatt des Kalls ge, braucht und gebrannt werden, wie ziegelſteine in formen ſtreichen und truknen muß, wei
man fie ſonſten in dem Brennofen nicht wir,
de handthieren knnen. Wohei iedoch di , a6 Ir lea
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