899 Dritter Theil, Ratungeſchichte der Mart Brandenburg. Ul Rap, So
walde, und zwar hat ohngefehr 17.
ein ehemahliger Spitzen haͤndler aus Schnee
berg in Sachſen, Gottlieb Wenzel, der ehedem daſelbſt Bergwerke gebauet, und von Magdeburg, woſelbſt er letzlich Buchhalter bei der Kaufmannſchafft geweſen, mit ſeiner Jamilie{ich in Freienwalde niedergelaſſen, und in den daſelbſt beſindlichen bergen an dem Oderhruch einige anzeigung, daß ſich darin geſtein befinden müſſe, bemerket: weil hin und wieder etliche geſchiebe zu tage herausſtreichen, anfaͤnglich auch auf dem Falkenbergiſchen dem Geh. Kammergerichtsraht Hrn. von Jena zuſtaͤndigen mit dem Freienwaldiſchen graͤnzenden boden den anfang mit ſchurfen gemacht, und einige geſchiebe von Sandſteinen herausgefdrdert, und zwar in der groͤſe, daß er einige muͤh
lenſteine daraus können berfertigen laſſen.
Weil es ihm aber an Leuten gemangelt, die mit dergleichen arbeit umzugehen wiſſen, und das werk ihm zu koſtbahr worden: ſo iſt die ſache liegen geblieben. Gleichwohl hat er nochmahls in den Marienberg auf Frei enwaldiſchen boden, worauf bor alters eine Kapelle gleiches namens geſtanden, in einer groſſen ſteinern anlage eine probe machen laſſen, anſtat der muͤhlen oder ſandſteine aber Eiſenſteine herausgebracht. Wor
auf er ſich zu dem daſelbſt wohnenden Amts
hauptmann und Oberſten Hrn, von Krummenſee gewendet, und ein Eiſenwerk anzulegen gerahten, allermaſſen der angetroffene Eſſenſtein in der probe für tuͤchtig gefunden worden, welcher aber wegen ſeines hohen alters ſolches ausgeſchlagen und dem Hrn. General Lieutenant von Duͤrfling angetragen. Dieſer hat nicht allein nach A. 1717, 20 Jul. erhaltenem Privilegio einen hohenpfen und zum Eiſenmachen noͤhtiges Ham merwerk mit groſſen koſten angeleget; nachdem man hin Und wieder das Eiſenerz aufgeſuchet, auch beikleinem waſſer in der Oder und in dem Hechtſee gefunden hatte: ſon—dern, da man unter dem berg hin mit angelegten ſtollen den Eiſenſtein verfolget und auf eine ſchwarze flötzige harte und den ſteinkohlen aͤhnliche Erde, oder Alaun und Vitriolerz gekommen, nach ebenfalls A. 1718. 27 Okt. erhaltener Conceſſion auf dem ſo genannten Marienplan, zwiſchen dem Mas
rien und Schloßberge eine Alaunhütte er
bauet, aus Sachſen hon den dortigen Alaunwerken Leute holen, und ſolche erde unterſuchen, auch Chymiſche prozeſſe damit machen laſſen. Welche anſtalten gleichwohl
fehl geſchlagen, und die hofnung Alaun zu
machen gänzlich verſchwimden. Inzwiſchen
iſt das Eiſenwerk, wiewohl ebenfals mit ſchlechtem nutzen noch fortgeſetzet, und von den auf ihren vortheil zu viel ſehenden Arbeitern zwar eine groſſe menge Eiſen, aber von ſchlechter gute geliefert worden. Wannen. hero die Frau Generalin von Doͤrfling nach erfolgtem tode ihres Gemahls das Ei ſenwerk an 2 Franz. Kaufleute aus Berlin
ch auf Jo jahr verpachtet, welche das Eiſen=
werk zwar fortgetrieben, immittelſt aber ſich anſſerſt bemuͤhet, das 9 jahr lang ſtillgelegene Alaunwerk wieder in gehörigen gang und ſtande zubringen; zudem ende auch ei» nen Alaunſtedemeiſter aus Sachſen verſchrieben, mit welchem fie auch fo gluͤklich gewefen, daß in kurzer zeit durch deſſen fleiß und geſchikligkeit nicht allein eine probe des bes ſten Alauns geliefert, ſondern nach anſchaffung bendhtigter pfannen und anderer an{kalten das werk völlig in gang und wieder alles bermuhten zu ſtande gebracht worden. Die zwiſchen beiden Paͤchtern entſtandene uneinigkeit, eiferſucht und der daher ruͤhrende berdruß, hat endlich die Frau Generalin veranlaſſet des ganzen werks ſich zu ent ſchlagen, und hat unter Königl. beſtaͤtigung daſſelbe A. 1728 wiewohl nicht ohne Wiederſpruch der noch im vertrag ſtehenden Pachter an das Zuͤllichauiſche Waiſenhaus Ders macht, welches das Eiſenwerk wegen allzu groſſen aufwands des Holzes bis auf einen alten Hammer, worauf noch grobe Schmiedearbeſt für das Alaunbergwerk verfertiget wird, nach und nach eingehen laſſen, das Alaunwerk aber allein in die zehn jahr mit gutem fortgang und nutzen fortgeſetzet; da inzwiſchen obgedachter Hr. Major von Krummenſee, als leztuͤberhliebener Mithelehnter auch etwas dabon zugenieſſen ge wüänſchet, und fein aus dem ertheilten Lehne an dieſes werk habende recht gegen ein jahr liches dougeur an S. K. Maj. abgetreten, welche ſelbiges, nachdem die der Döͤrflingt, ſchen Familie ertheilte Concesſion zu ende gegangen, dem Koͤnigl. Potſtammiſchen groß fen Waiſenhauſe. 1738. im Monat Sept allergnaͤdigſt geſchenket. Dieſes hat ab, ſogleich im Oktober beſitz dabon genommen, und dieſes Alaunwerk mit den anſtalten der geſtalt bergroͤſſert, daß bei nahe ſaͤmtliche Königliche Länder, ins beſondere die Mittel. Alt und Ukermark, Pommern, Mag’ deburg, Halberſtat und Schleſien hinlaͤng= lich mit Mlaun berſehen werden konnen. Sonſt iſt diß Algunerz ſchwar;, flöß, hart und im bruch glatglan zende Erde, wel
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