.. 6 2
eee,. r. 6 2 2 6
ee, ww
——*
vr
verordnet, daß bei jeglicher Gemeine in Staten, Flelken und Doͤrfern eine gewiſſe anzahl von Wellerwaͤnden zu gewinnung des Galpeters angeleget werden ſollten; welches dann auch ins werk gerichtet worden. Wie
aber unter den Naturforſchern ſich verſchie
dene gefunden, welche die natur des Sal peters zuunterſuchen ſich angelegen fein laſfen: alſo hat inſonderheit der Hr. D. Pietſch, welcher durch eine gruͤndliche Abhandlung von Erzeugung des Salpeters den auf 1749 geſtellten preiß von der Koͤnigl. Akademie erhalten, in einem beſondern anhang die anrichtung der Wellerwaͤnde zwar angenommen; indem die zu erzeugung des Salpeters mit erfoderliche ſalia alcalina volatilia nirgends mehr anzutreffen, als an ſolchen oͤrtern, wo
Thiere und Menſchen ſich aufhalten: iedoch,
weil die Salpeterſieder ſelbſt die zur zeugung des Salpeters tuͤchtige erde nicht kenneten, mithin die aus jeder erde aufgeführte Waͤnde den gehofften nutzen nicht haben konnten;
die vorſchlaͤge gethan, daß aus unausge
laugter Aſche, und einem ausgeſuchten guten erdreich und weichen ſtroh in dem verhaͤltnuͤß von 5 ſchfl. Erde zu ı ſchfl. Aſche und
1 bund Stroh, ein gemenge, und aus demſel
ben ſchmalere Wellerwaͤnde, u. zwar nicht weit von ſuͤmpfen oder miſthaufen aufgefuͤhret, und davon ein vollkommner Salpeter eingeſammelt; und damit es an Aſche nicht mangelte, von iedem morgenlandes 1 oder 2, aus den Ritterſitzen 4 metzen dergleichen Aſche jaͤhrlich geliefert; auch die ausgelaugte Aſche allemahl an einen gewiſſen ort geſchuͤttet werden möchte, als welche zu einer alcaliniſchen Erde werde, und wenigſten Rohen oder wilden Salpeter hervorbringe, dieſer koͤnnte zur zubereitung des Engliſchen Purgierſalzes gebrauchet werden. Bei den Wellerwaͤnden wird erinnert, 1. daß wann Gras, Getreide oder ſonſt etwas aus dem wachsthuümlichen reiche ſich ſehen laſſe, ſolches abgeriſſen werden muͤſſe, als welches den rohen Salpeter an ſich ziehe und verzehre. 2. Daß ſie nicht in moraſtigen gegenden, oder wo etwa lüſſe austreten koͤnnen, geſetzet werden: weil das waſſer den Salpeter aufloͤſe und vereitele. Weßhalb ſolche Waͤnde 3. auch vor chnee und Regen muͤßten ſicher ſein.
4. Muͤßten dieſelbe ſo nah, als möglich beieinander geſetzet werden, damit die Sonnenwärme nicht die erfoderliche feuchtigkeit verjehre. 5. Mußte das vieh abgehalten werden,
ſonderlich Schafe und Rindvieh, weil dieſe
der ich dem Salze nachgehen. Und 6. muͤßen die wande regelmaͤßig in die höhe gefühs Ill. Theil der Mart. Hiſt.
5 Dritter Theil, Naturgeſchichte der Mart Brandenburg. II. Kap. 906
ret werden, damit durch holkerige biegungen und ungleichen druk nicht deren unzeitiger
einfall, ſonderlich nach verweſung des ſtrohet, befoͤrdert werde. Was nun dieſe vorſchlaͤge für einen fortgang haben werden, wird die
*
zeit lehren.— Den gewonnenen Salpeter zunutzen fein im Lande auch Pulvermuͤhlen angeleget worden. Eine hat König Friedrich unter direction des Markgr. Phil. Wilhelms Hoheit in anlegen laſſen hei Kutzdorf, 1 meile hon Kuͤſtrin, welche von der Miezel getrieben wurde: iſt auch im guten ſtande geweſen, aber wieder eingegangen und in eine Walkmuͤhle verwandelt worden. Die vornemſte iſt unter S. Koͤnigl. Maj. Friedrich Wilhelms regierung von einem Hollaͤnder, Herrn Brauer, zu Berlin angeleget worden. Die iſt noch in vollkommenem ſtande, und wird durch deſſen Schweſter Sohn, den Herrn Commiſſar. van See, in ſo gutem ſtande erhalten, daß jaͤhrlich ſo viel zentner pulver, als die Koͤnigl. Feſtungen im Lande und die Armee mit den kriegsanſtalten erfodern, in die Koͤnigl. Pulbermagazine abgegeben, andere nohtdurft ſonderlich bei der Jaͤgerei beſtritten, auch noch abgelaſſen werden kann. Daß es dem Maͤrkiſchen Erdboden auch nicht an gemeinem Salz fehle, zeigen die oben angeführte Salzquellen Il. Th. II. Kap. §. XVII. XXI. und ſtehet allerdings zuvermuhten, daß vor zeiten Salzwedel die Altmark, andere quellen die übrige Maͤrkiſche Lande mit Salz berſehen haben. Im jahr 1560 wurde ſo viel gewonnen, daß nicht allein die Mark, ſondern auch die Nachbaren nach nohtdurft damit verſehen werden koͤn
nen; und die einfuhre fremden Sal
zes von Chf. Joach. Il. unterm dato Koͤlln a. d. S. A nach Andr. des Ap. verboten worden. S. Corp. Conſt. II. Th. ſ. J. Es iſt auch kein zweifel, wann diejenige, denen das Salzſuchen anvertrauet worden, aufrichtiger dabei berfahren hätten, dieſe Salze gruben heſſer wuͤrden ſein zugebrauchen geweſen. Nachdem ſolche aber wieder einge
gangen, ſo hat man des Luͤneburgiſchen Sal
zes, halb Wintergoß und halb Hammerſalz, ingl. des Halliſchen, Staßfurtiſchen und andern Magdeb. Salzes ſich bedienet. Dieſes iſt eingefuͤhret und zu Lenzen. Tangermünde, Has velberg, Ratenow, Brandenburg, Potſtam, Spandau, Boͤtzow, Zedenik, Berlin, Fuͤrſtenwalde, Kuͤſtrin, Beeßkow, welche laut verordnung Kuͤſtrin, 13 Aug. 1583 die Niederlage vom Salz erhalten, verkaufet worden. Seit dem man aber die
Mmm Halli