Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
913
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Es mag alfo unſer Maͤrkiſcher Bernſtein

in Fluͤſſen oder Seen angetroffen werden:

fo komt er doch wahrſcheinlicher weiſe alle aus der Erde. Wie er aber dahin komme, iſt eben noch nicht ausgemacht. Weil die Erde, wo er gefunden wird mehrmahlen ſchwaͤrzlich und grieſicht mit faulem holz und kohlen bermiſchet geweſen, iſt man auf

die bermuhtung gerghten, daß er unter fau­

lem holje wachſe, dieſes auch etwas zur zeu­gung beitrage. So gar hat ſich ein gewiſ­ſer Mann in Kremmen, namens Nau­mann gefunden, der durch oftmahliges fin­den und graben ſich eine ſolche fertigkeit zu wege gebracht, daß er das Erdreich zu un­terſcheiden wiſſen wollen wo Bernſtein wach­ſe und anzutreffen ſei. Welches iedoch ſo ſchlechthin nicht mag beßauptet werden. Dann ob wohl nicht zu leugnen, daß der Bernſtein oftmahls in ſolcher Erde angetrof­fen wird, wie auſſer obigen auch die Uker­

mark in einigen beiſpielen bezeuget: ſo wird

er doch auch an ſolchen orten, wo kein faul holz befindlich, in groſſen und kleinen ſtuͤk­n. Bei Schlagentin in der Neumark auf gewiſſen bergen finden ſich im reinen erdreich ſo gar auch adern von groſſen

und kleinen ſtuͤkken von Bernſtein, die auch

tief in die Erde hineingegangen. Siehet man den koͤrper nach feiner ſchwehre an, ſo iſt klahr, daß derſelbe in ſeiner ahrt unge­mein leichter, als Waſſer und Erde iſt; muß alſo auch auf eine gewaltſame weiſe un­ter die Erde ſein gebracht worden; welches uns dann auf eine ſehr gewaltige herumtrei­bung der dinge, die in der Erde liegen, und auf einen beweiß bringet von einer groſſen und gewaltigen uͤberſchwemmung und ein­bruch des Erdbodens, mithin von einer Suͤnd­fluht, in welcher dieſe in groſſer menge vor­handene leichte materie bon der fluht und

hineingeſtuͤrzet worden, und bald eine tiefe, bald eine flaͤchere lage in dem Erdboden ers halten. Solchergeſtalt laͤßt ſich leicht be­greifen, wie der Bernſtein in Preuſſen auch zum vorſchein komme, mit welchem es gleiche

bewandnuͤß haben muß. Die gröͤſſeſte ſchwie­

rigleit hierbei machet das ungeziefer von Mullen, Fliegen, Ameiſen, Spinnen ꝛc. in­gleichen ſtuͤkgen von holz, blättern und der­gleichen, von welchen ſich nicht begreifen laͤßt, wie es hineingekommen, wann der Bernſtein in der Erde gewachſen, oder auch durch eine fluht hineingebracht waͤre. Es laͤſet(ich ſolches leichtlicher begreifen, wann man den Bernſtein fuͤr ein harz haͤlt, wie

913 Dritter Theil, Naturgeſchichte der Mark Brandenburg. II. Kap. 914

deſſen eigenſchafften auch anzeigen, welches aus einer gewiſſen ahrt bauͤme wie der Weis rauch, Maſtix und andere harze, auch uns ſere Fichten und Tannen, zu gewiſſer jahrs­zeit heraustrauͤfelt, auf welches Aüßige harz dergleichen in der luft herumſtreichende kleine geflůgel, oder herumkrauchendes geſchmeiß gar leicht hingerahten, und mit den leichten fuͤſſen und flügeln in der noch flieſſenden zauͤhen feuchtigkeit hangen bleiben, und davon uͤberzogen werden kann. Die lage bei den meiſten lnſecten zeiget auch ihr bes ſtreben und bemuͤhung an, dem grabe zu entgehen; obwohl eben nicht bei allen. Dann wann fie mit allen fuͤſſen, oder mit allen fluͤ­geln zugleich auf die kleberichte materie ge­fallen: ſein ſie keines gliedes maͤchtig gewe­ſen um ſich zu retten; und in der lage uͤber­zogen worden. Nur es finder ſich auf dem ganzen Erdboden, ſo viel man weiß, keine ahrt bauͤmt, an welchen man dergleichen ausfluß von harz wahrnehmen koͤnnte: und muͤßten ſolche in anſehung des Preußiſchen Bernſteins ſonderlich an dem nordl. geſtade der Oſtſee anzutreffen ſein, wovon aber die erfahrung nichts weiß. 9.

Die ſe mnach iſt wahrſcheinlich, daß in der groſſen Suͤndfluht diejenige gegend, wo die Bauͤme von dieſer ahrt in der Schöpfung bins geſetzet worden, ſamt dem haufig dabei be­findlichen ſchon abgeworfenen harz oder Bernſtein, durch einbruch der fluht einge­ſunken, und auf dieſe nördliche gegend von Europa geſtuͤrzet, und in ſolche lage des Erdbodens geſetzet worden, da es unter der oberflaͤche ausgegraben, und von Fluͤſſen aus­gewaſchen werden kann, in einer tiefern lage aber durch die den Erdboden durchſtreichende

3 un). gewühle des untern ; Meer waſſers abgeloͤſet, und in das freie Wa ſchlammigen Erde ergriffen und in die Erde A fe

ſer, durch dieſes aber zum vorſchein, und an die ufer der Oſtſee und anderer kleinerer Seen gebracht wird. Iſt auch glaublich, daß dieſer ahrt Baume gänzlich můſſe eingegangen, oder an noch unbekannten orten des Erdbodens anzutreffen ſein. Da auch das antreiben des Bernſteins, mithin auch das auswaſchen deſſelben eine fo lange zeit und undenkliche anzahl von jahren gedauert: ſo muß im Erh­hoden, da, wo der Bernſtein ſeinen ſitz hat, eine unergruͤndliche hoͤhlung ſein, von wel­cher die oberflaͤche deſſelben nicht viel guts zu vermuhten hat: und die bermuhtung, daß die Oſtſee durch erdfaͤlle gröffer geworden, ingleichen die Nye Type zwiſchen Pommern

und Rügen, und die einſenkung der Stat

Mmm; Vineta