Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
919
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919 Dritter Theil, Naturgeſchichte der Mark Brandenburg. Il. Kap. 9ꝛo

tet wird. Dieſer iſtſchon A. 1675. im ſtande geweſen, und hat ebenfalls unter gedachtem Gordier, nachgehends unter Chn. Ir. Luhen, D. Krug und D. Chuno bis 1703 geſtan­den, welche aber, weil das werk ſehr zuruͤk gekommen war, damit nicht zu rechte kom­men konnen. Ingleichen bei Neuſtat an der Doſſe, woſelbſt auch lange vor der Spiegelmanu­faktur ein Eiſenhammer u. Hohenofen zum Eiſenguß angeleget worden, der aber ganz eingegangen, und in eine Seigerhuͤtte und Kupferſchmelzerei verwandelt worden, wel­che eintraͤglicher, und daſelbſt noch vorhanden. Ferner in der gegend Neuſtateberswalde, welche zuverarbeiten bei Hegermuͤhle ein Eiſenhammer noch vor A. 1621 angerichtet,

und nachdem er eingegangen A. 1653, 1654

wieder gebauet worden: wiewohl ietz iger zeit hieſelbſt nur altes Eiſen umgearbeitet und von neuen hrauchbar gemachet und zerſchnit­ten wird, zu welcher beſchaͤftigung allein an die 200 Menſchen gehalten werden. Noch iſt einer unweit Muͤlroſe an der Schlube, auch einer unweit Doͤbbernitz an der Pleiſſe, die auch noch im ſtande..

Vor andern wird viel Eiſenerde gegraben auf den wieſen hei Zedenik, woſelbſt auch ein Eiſenhammer ſamt dem Gieß⸗ und Schmelzwerk befindlich, und das Eiſen zu Bomben, Granaten, Kugeln, Glokken, Moͤrſern, Keſſeln, Gewichte und derglei­chen verarbeitet wird. Zwar werden auch ſtuͤkken gegoſſen, die aber ganz klein ſein.

Als man A. 1714 in dem Marienberg auf Freienwaldiſchen boden nach Sandſtei­nen geſuchet: hat man auch Eiſenſtein ge­funden; und iſt unter vorſchub des Hrn. Ge­neral Lieutenants von Doͤrfling nach erhal: tenem Privilegio ein Hohenofen und noh­

tiges Hammerwerk angeleget und in guten

ſchwung gehracht worden. Weil aber in­zwiſchen darneben auch das Alaunwerk zu ſtande gekommen; beides aber wegen ſtar­ken aufwands des holzes nicht gar wohl beſte­hen Fönnen: ſo iſtnur ein Eiſenhammer ſtehen geblieben, worauf allein das zum Alaun­werk erfoderliche Eiſenwerk, verfertiget wird. Bei Falkenberg Neuſtateberswald. Inſp. iſt ein Fließ, welches das Hammerfließ genen­net wird, weil daſſelbe vor etwa 150 jah­ren daſelbſt einen Eiſenhammer getrieben, der aber auch eingegangen. Daß auch bei Königsberg Eiſenſtein ſich finde, erhellet aus einer deßfalls angeſtellten unterſuchung, wie deſſen Kehrberg ſ. 29. gedenket Glei­chergeſtalt iſt aus den vielen Eiſenſchlakken, die ſich hei Alt Glinik befunden, abzuneh­

men, daß auch daſelbſt ein Eiſenhammer

geſtanden, wie auch bei Fuͤrſtenow i Neumark Arensw. ö ſ 3. e, Nun kommt dieſes Eiſen zwar dem Schwe­diſchen Oſemund nicht allerdings bei, wel­ches daher auch, wann fremdes Eiſen A. 1666. 1674. 1675. 1688. 1691. 1704. verbohten worden, mit dem Schulenburgiſchen von Luͤbberoſe ausdruͤklich ausgenommen wor, den: iedoch iſts in feiner ahrt von der guͤte, daß es zu Bomben, Granaten, Kugeln, Glokken, Moͤrſern, Keſſeln, Gewichte und dergleichen verarbeitet, mithin auch von

auswaͤrtigen, ſonderlich von den benach­

harten Polen fleißig abgeholet worden; wel­ches weil es den einheimiſchen nachtheilig un­term dato Koͤlln an der Spree A. 1676. 22 Mai verbohten worden. Hierher gehoͤ­ret auch die Stahlmuͤhle bei Fuͤrſtenow in der Neumark, und die Gewehrfabrique

von welchen gehörigen orts wird gemeldet

werden.

Kupfer wird zwar in der Mark nicht ge­wonnen, daher den Kupferſchmieden aus Braunſchweig ehedem der handel verſtattet worden, bis 1654 da ſolches wieder aufge­hoben: nachdem A. 1648, 12 Jun. die Ein­heimiſche Kupferſchmiede und Rohtgieſſer Darüber ein Privilegium erhalten. Jetziger zeit wirds in ziemlicher menge verar­beitet, nachdem es ehedeſſen über Wien aus Ungarn gekommen, nun aher etwa ſeit 1718 doch in Koͤnigl. Landen bei Roh= tenburg im Mannsfeldiſchen gegraben und anher gebracht wird: da es dann auf den Kupferhammern, ſonderlich hei Heger­muͤhle unweit Neuſtateberzwalde wöchent­lich zu 20 bis 28 zentner verarheitet wird Dieſer Kupferhammer hat ſchon eine gerau­me zeit und vor 1621 geſtanden und if A.1653 vor Pfingſten durch eine unbermuh­tete feuershrunſt von grunde aus abgebrant/ aber 1654 wieder aufgebauet, 1691,14 Sept. dem Legations · Raht und lnſp. de Cordier, gegen ende voriges jahrhunderts an einen Hammermeiſter namens Puchert, A. 1703 an den Hammermeiſter Specht zu herwal ten, aber A. 17909, 13 Apr. an Mr. Aureil­jon und deſſen geſeliſchafft als meiſibietenden verpachtet, A. 1725 aber Hr. Daum und Splitgarbe nebſt dem Blech und Eiſen­hammer uͤberlaſſen, und nach jenes able hen dieſem allein übergeben, das fremde Kuy­fer aher einzuführen, oder damit zu handeln mehrmahlen verbohten auch der ſtempel ge­Ändert worden. Conſt IV. Th. Il. Abth. n, ö. 5. ſ. 6. n. 6. ſ. 63. n. 10. ſ. 67. Auſt

welchem