569 Biekter Theil, 1 Abth. Von den glüſſen der Mart Brandenb. Kap. 960
get werden kann: geſtalt dann die Teiche zu berſchiedenen zeiten und an verſchiedenen or
ten, ſonderlich unweit Witteberge 1731 ſehr beſchaͤdiget, ja gar durchgebrochen, und das Land unter waſſer geſetzet, an gebaüden, garten und aͤkkern groſſer ſchaden verurſachet worden. An. 1735 iſt ein Eisbruch bei Lenzen, und 1736 im fruͤhſahr 16 März
bei Unbeſanten ein Durchbruch geſchehen,
dem aber in dem bald folgenden ſommer bei der allgemeinen uͤberſchwemmung ein austrit der Elbe erfolget, wodurch bei Knoblauch, Euͤkkenheide, Garſedow ꝛc. die ſommer⸗ und winterſaat vertrunken, und die wieſen mit ſchlik hedekket worden, auch ſonſt an garten und gebauden viel ſchaden geſchehen: geſtalt denn das waſſer, obwohl die Teiche mit genauer noht noch erhalten worden, an den orten, wo keine Teiche ſein, bei Anloſen, Gr. und Kl. Wenzer und Streſau manns hoch über der erde geſtanden; dergleichen Höhe vom; waſſer bei menſchen gedenken nicht geweſen.
A. 1737 am 9 Jan. hat das ſehr hoch ange
wachſene und durch die gewöhnliche ſuͤdwinde aufgetriebene waſſer bei Lennewitz den Schar
teichen dergeſtalt zugeſetzet, daß ſelbige bei 140 ruhten lang ſehr abgebrochen und eingefallen, und einen durchbruch gedrohet, welchem ſowohl als andern mehrmahl gedrohe
ten gefahren durch die gute anſtalten der
Teichſchau, und auf S. K. M. befehl vorgekehrte mittel hegegnet worden. Weil nun dieſe ſeite einen ſo ſtarken anfall gehabt; und
man den antrieb des Fluſſes durch die koſt
bahre Teiche abhalten und einſchraͤnken muͤſſen: ſo iſt A. 1725 nach vorgaͤngiger zu Witteberge gehaltener commiſſion, darin die Teichberwandten vernommen worden, das hierher gehörige Land ausgemeſſen und nach der Landes guͤte und morgenzahl zum beitrag eine eintheilung gemacht, und im Koͤn. General ⸗Directorio mit zuziehung der von der Churm. Kriegs- und Domainenkammer und Prignitziſchen Krais⸗Directorio abgeordneten Gevollmaͤchtigten eine ſogenannte Buhnen ⸗ oder Teichskaſſe aufgerichtet, won
S. K. M. unter gewiſſen bedingungen beſte
tiget, A. 1734 aber wieder nachgeſehen, und ein rechtes Buhnenregiſter errichtet, A. 1736 dem Krais⸗Directorio in der Prignitz zugeſchikket, und von S. K. Maj. nochmahls beſtetiget, endlich auch 1737 gedrukket und den Antheilnehmenden zugeſchikket worden. In dieſer Buhnenkaſſe fein die Teiche in der Prignitz in drei ſogenannte Diviſionen oder ge
genden eingetheilet worden, davon die erſte von Quitzoöhel his Witteberge, die zweite
von Witteherge bis Lenzen, die dritte ban
Lenzen bis an die Meklenburgiſche graͤnzen
ſich erſtrelket: welche in sgeſamt ebenfalls mie
die in der Altmark und an der Oder unter der Teichſchau und gewiſſen Teichbedienten ſtehen. S. Corp. Conſt. Contin.l.ſ. iI. 1V. Wegen der Schiffahrt iſt diefer Fun in ſonderlicher achtung, und wie die Oder von mehr betraͤchtlichkeit, als ſelbſt der Rhein und die Donau: davon jener auſſer Wein wegen der groſſen menge zoͤlle nicht ſonderbare wahrenguͤter fuͤhret, als welche mit wenigern koſten auf der achſe fortgebracht, we
gen der koſtbarkeit auch zum theil nicht ge:
ſuchet werden; die ſer aber nur den Landern Schwaben, Baiern und Oeſterreich dienet, ſonſt aber weder den Ungarn, die einen allzu ſehr eingeſchraͤnkten oder gar keinen handel führen koͤnnen, noch den Tuͤrken, mit welchen kein ſonderlicher handel getriehen wird, zuſtatten kommt: da im gegentheil die Elbe lauter handeltreibende Laͤnder durchſtreichet, die angeſehenſte Handelsſtaͤte Dreßden, Magdeburg, Hamburg, anderer zugeſchweigen, zur ſeite hat, und ihre Schiffgaͤſte niemahls leer laͤſſet, ſondern mit den gangbarſten guͤtern ſowohl hin als her ihre ſchiffe be frachtet, auch in das groſſe Meer mithin an die vornehmſte Handelsoͤrter bringet: und wird deſſen unten mit mehrem gedacht werden. Unſere Maͤrkiſche Elbe verfuͤhret ſonderlich Getreide, Tobak, Holz und Wolle, und bringet ſowohl von oben, als von unten her einen ſolchen vorraht von dingen, daß man eben das von unſerm Berlin oder dem Maͤrkiſchen gewaͤſſer ſagen kann, was ein gewiſſer Poet von der Stat Hamburg oder von der Elbe bei Hamburg ruͤhmet, daß fe eine reiche Metallgrube, ein geſegneter Garten, ein wohlangefülltes Gewölbe, eine koſtbare Laken- Seiden und Lein= wantsbude, ein ſegenrcicher Kornſpeicher und Speiſekammer, ein wohlverſehener .=. ſei. S. Geogr. ker. Die Zölle fein in dem S. K. M. in Prenßen zuſtãndigen antheil an der Nieder⸗ Elbe ertraͤglich, und weiter keine als zu Aken, Sch nebef, Magdeburg, Jerichau, welche alle vom Erzbisthum Magdeburg herrühren; ferner zu Tangermünde, Sandau und Len. zen, woſelbſt a zoͤlle fein; auſſer welchen noch zu Rogetz die Herren von Albensleben zu Witteberge die Herren von Putlitz, und in Kumloſen die Herren bon Möllendorf einen zoll genieſſen. Zu Alen muß der Sh ff einen neuen anlagezettel qusſtellen, nach.