Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
965
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Enzelt von den Angrivariis, Suevis oder Angariis, Engern herholet, ſo iſts zwar an dem, daß die Geſchichtſchreiber, ſonderlich Rolevink, und Annal. Saxo beim jahr 775 melden, daß, da Karl der Gr. uͤher die We­fer, und nach erlegung der Sachſen auch über die Oder gegangen, die Angarii oder Angeri bei Bukki oder Buch unweit Angermuͤnde zu ihm gekommen, und ſich ihm unterwor­fen: aber es folget daraus noch nicht, daß die Engern oder Angrii auch an dem ort ge­wohnet haben, ſondern es will nur ſo viel ſa­gen, daß dieſe Leute, welche bekanntlich jen­ſeit und um die Weſer gewohnet, da ſie des Kaiſ. Karls gluͤklichen fortgang geſehen, ihm durch geſandſchafft bis hierher nachgegangen, und aus furcht ſich ihm ergeben. Was auch bei eben dem Annal. Sax. beim jahr 946. ſ. 276. von Mathildes, Henrichs Gemahlin geſaget wird, daß fie in Angarinenfem nem: lich regionem ſich begehen; nachdem fie die in regione gecidentali erhaltene guter auf feindſeliges betreiben des Sohns fahren laſ­

fen, haͤlt eben ſo wenig ſtich: dann dieſe gü­

ter haben jenſeits Engern und alſo weiter nach weſten gelegen. Scheinet dannenhero dieſe benennung entweder von einer fehler­haften ſchreibart, oder aus der wermuhtung herzukommen, daß wie es ein Neu⸗Anger­muͤnde in der Markt giebt, alſo auch ein Al tes muͤſſe horhanden ſein: wozu ſich dann der name und alter der Stat Tangermuͤnde ſo wohl geſchikket. Sonſt entſtehet im Brun⸗) kauiſchen Holz ein klein Ströhmlein, die Baͤcke genannt, welches alſobald eine mühle treibt, auf Schleuß und Lüuͤderitz losgehet, und an beiden orten fallmuͤhlen treibet, und zwar nicht Fiſchreich iſt, aher doch feine Kar­1 ſpeiſet, ſo dem Adelichen Hofe zu­ſtehen. ö. An 11. Die Uchte nimmet ihren anfang aus einem groſſen moraſt, nicht weit hon Vin­zelberg, der Moderpfuhl genannt, und ge­het anfangs auf Boͤrgiz, Staͤtlein Vinzel­berg, Nahrſtaͤt, wo ſie zwar noch ziemlich klein, iedoch eine waſſermühle treibt, auch Heine, Hechte und Krebſe fuͤhret, ferner auf Groß⸗Möoͤhringen und bor das Dorf Röre Vorbei auf Stendal, an und durch welche Stat fie fleußt: Lenket ſich hiernaͤhſt durch das Statgehzlze, die Funke genannt auf orſtel, Garchow, Baumgarten, und über andere oͤrter auf Duſedow und Oſterburg; unterweges nimmt fie bei Luͤtke⸗Schwechten die Kriepe, oberhalb Wal leben die Sperke an ſich, bon welchen jene bon Pnewlin gen ſic aus den moraften ſammelt, und pon dar auf

365 Vierter Theil, J. Abth. Von den Flüſſen der Mark Brandenb. J Kap. 96

ein Holz gleiches namens, wie das ehemah­lige alte beruͤhmte Schloß auch Kriepe ge­nannt, gehet, allwo vor dieſem die Edele Her­ren von Röoretz gewohnet, endlich aber{ich unfern dieſem ort in der Uchte verliehret. Dieſe aber nimmt noch ferner das waͤſſerlein Schiltdorff an ſich, ſo aus dem moraſt des Wendiſch, oder Wendelugs nicht weit von Oſterburg entſpringet, und nach der Sege­wiſche zu und gegen morgen dieſer Stat in die Ucht gehet. Dieſe fleußt zwiſchen der Segewiſche und Kaͤlberwiſche hin, laͤßt Uch­tenhagen zur rechten liegen, und faͤllt zulezt

(unfern Oſterburg in die Bieſe. Dieſes Uch­

tenhagen iſt auf beiden ſeiten mit hohen waͤl­len umgeben, nordwaͤrts gegen der Koſitte und mittagwaͤrts gegen der Ucht, wodurch es gegen die durchbruͤche der Elbe ziemlich ges

ſichert iſt, inſonderheit wann ein zwiſchen

Uchtenhagen und Kalberwiſche beſindlicher graben verwahret wird: weshalb dann auch die Einwohner dieſes Dorfs vom beitrag zu den Elbteichen befreiet ſein. Die Ucht ob ſie wohl ſonderlich oberhalb Stendal bei Wallsleben ziemlich feuchte und klein iſt: ſo ſteiget ſie doch bei ſtarken regen, ſonderlich bei eißgaͤngen ſehr hoch auf, und hat A. 17407 da der groſſe ſchnee aufging, faſt die ganze gegend unter waſſer geſetzet, eine groſſe men­ge fand auf die wieſen gefuͤhret, und ſonſt viel ſchaden gethan. ö 11. Der Balſam entſpringet jenſeit Kru­ſemark, zwiſchen Gethlingen und Rohrbeck, und laͤuft dieſen ort vorbei auf Bertkow, und dann ferner auf Pletzen und Uchten­

hagen; verlieret ſich darauf in einem myraſt,

wohin auch das waſſer von den Dörfern bei Apenburg, Groß und Klein Ellingen, Bea verlakbuſch zuſammenflieſſet, und die Be­verlake heißt, und wird, wenn er wieder frei fleußt, Koſitte genannt, welches fo viel fein ſoll, als Rohſitte; weil das bieh ofte dar­in ſitzen oder ſtekken bleibet; gehet auch wei­ter auf Kalberwiſch, Meſeherg, und machet zwiſchen beiden ieztgeſagten Doͤrfern die ſcheidung, kommt darauf in den Landgraben hei Oſterburg, und ergeußt ſich von dar ober­waͤrts Dobhrun in die Biſa.

Von dem Balſamer Lande, ſo von die­ſem Fluß den namen hat, wird in den Alt­maͤrkiſchen Geſchichten in folgenden IV. Th. LK.§5. 16. weiter gemeldet werden. vergl. I. Th. IV. Kap.

10. Die Bieſe entſpringt bei Beſewege, einem der Univerſttaͤt zu Frankfurt zugehß­gen Dorf, gehet erftlich durch den Kann ſteig, welches ein langer durch moraſt ge.

; AN huͤhrter