Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
973
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Doͤrfer daran gelegen, namentlich den Droͤm­ling hinauf Maͤrkiſchen theils, Kumerow, Germenow, Garſtaͤt, Buͤkkowitz, und denſelben hinunter Luͤneburgiſchen theils Noͤtze, Köhten, Dannefeld, Blieſſe, Mie­ſtehorſt, Roksfoͤrde; doch haben die Ein wohner dieſer oͤrter wenig akkerbau wegen der feuchten und lokkern erde, ſondern trei­ben ihre nahrung mit viehzucht, brauchen auch zu ihrer arbeit mehrentheils rindvieh, aber wenig pferde, am allerwenigſten be­ſchlagene pferde, als welche in dem lokkern erdreich nicht wohl fortkommen koͤnnen. In dem Droͤmling ſelbſt aber ſein weder

Dörfer noch andere wohnſtellen; iedoch 9

es viele Horſten darin hon Eichen, Buchen, Birken, auch ſonſt anderes baumwerk, ſonder­lich Ellern, welche ihrer gewohnheit nach zu 8, 10, 12 aus einem ſtamm wachſen, und bis auf ein wenig gruſen erde im waſſer oder mo­raſt ſtehen; welches dann eben dasjenige iſt, was die gegend unweghar machet, und war­um man auch zu den etwas hoͤher liegenden horſten nicht kommen kann. Dieſes aber ſein die oͤrter wohin die daran wohnende,er andere obwol etwas abgelegnere Leute in ge­faͤhrlichen zeiten mit ihrem vieh fliehen. In einem gedachter Hoͤrſte Luͤneburg. theils ſein unterſchiedene Taxusbauͤme befindlich, den man dahero den Teizhorſt oder Taxushorſt nennet, wie deſſen ſchon in dem vorhergehen­den IIl. Th. Il K. 5. 15. ſ.7 33. gedacht worden. Ingleichen iſt eine gegend darin ganz mit Poſt angefuͤllet, die man dahero Poſt nennet, und melden die Leute, daß ihnen der kopf ganz ſchwer werde, wann fie dadurch gehen, wie gleichfalls an ieztgedachtem orte gemeldet worden. Wie zutraͤglich dieſer ort dem Lan­de und herumwohnenden Leuten in der groſ­ſen Kriegeszeit geweſen, und wie gefaͤhrlich fuͤr die Kaiſerl. armee, wird in den Altmaͤr­kiſchen Geſchichten weiter zuſehen fein, Wie ſich auch die um den Droͤmling her wohnende ſogenannte Droͤmlingiſche Bauern bei dem Schwediſchen Einfall 1675 in verfaſſung geſetzet, und was fie für eine fahne gefuͤhret: ſolches wird ebenermaſſen in gedachten Alt­maͤrkiſchen Geſchichten bei erwehnung des Dorfs Engerßen in beſchreibung des Staͤt­gens Kalbe angefuͤhret werden. Es iſt auch ſebt vermuhtlich, daß dieſe gegend der freie Droͤmeling darum genannt werde, weil ſte bon allen feindlichen einfaͤllen frei und ſicher iſt, und die Leute das ihrige frei und ſicher erhalten koͤnnen. Und kann hierin gegen ein­ander gehalten werden, was in dem folgen­den Il. kap. von den Oderhruͤchern, und in IV. Theil der Mark. Hiſt.

973 Vierter Theil, J. Abth. Von den Flüſſen der Mark randenb. 1 Kap. 974

dem IV. kap. bon dem Spreewalde wird erwehnet werden. J

Iii Aber wieder zu der Ohra zukommen, fo ſammelt ſich dieſer Fluß an borgedachtem Damm zwiſchen Muͤllenhorſt und Berg­frieden wieder, wird zwiſchen Wegeſtaͤt und Mieſt wieder ein ordentlicher Strohm, iſt auch viel weiter als zu bor und auf 6 ruhten i, flieſſet ziemlich ſchnell, und fuͤhret ein helles obwohl von dem oberhalb des Droͤm­lings in anſehung der farbe unterſchie denes dunkelſcheinendes waſſer. Gehet an Zachow weg auf Fles dorf, Elſebek, Berenbrok, Kalfoͤrde, Wiegelitz, Bulſtringen, Neuen Alvensleben, Zerſchleben, Wolmirſtaͤt, und faͤllt endlich bei Rogez in die Elbe. Oberwerts Zerſchleben iſt ein Gebuͤſche, ſo das Hevenbruch genennet wird, und an deſſen ende in der Ohra eine tiefe befindlich,

welche man die Magdeburger Taufe

oder vielmehr Tiefe heiſſet; weil dieſe daſelbſt an dieſem ort zweimahl, und zwar iedesmahl auf Mauritij- Tag ungluͤklich ges weſen und geſchlagen worden. Das erſte­mahl A. 1350 bon dem Magdeburg. Stifts­Adel unter dem Erzbiſchoff Otto, gebohr­nen Landgrafen von Heſſen. Das ander­mahl 200 jahr hernach A. 15509, da Herzog George von Meklenhurg zwiſchen den Wol­mirſtaͤriſchen Amtsdoͤrfern Meſeberg und dem Kloſter Hillersleben oder Hildesleben ihrer bei 1200 erleget, von den fluͤchtigen aber die meiſten ertrunken, und zwar wie Dreſſerus erzehlet Chron. Saxon. ſ. G0. hätten fie ihren Feinden bis uber die Schore nachgeſetzet; bei dem furt aber, wo ſie durch­gegangen ein zeichen geſtekket, damit fie auf

dem ruͤkwege denſelben wieder finden konten.

Welches ihnen aber iemand, ſo ihnen viel­leicht nicht wohl gewollt, abgeſehen, und als ſie hindurch und dem feind in der furie nach­geſetzet, ſolches weggenommen, und nicht weit davon an ietztgedachte tiefe geſtekket. Als ſich nun inzwiſchen der Feind gewendet, und fie in die flucht geſchlagen, fie aber folglich zu fliehen gezwungen worden: ſo haben ſie nach verruktem zeichen der Fuhrt, wodurch ſie ge­kommen, gefehlet, und ſein in ſolcher angſt, da der Feind ihnen im ruͤkken gekommen, in die tiefe des Fluſſes gerahten, und daſelbſt elendiglich vertrunken. Des morgens nach 7 uhr iſt die ſchlacht angegangen, in einer guten halben ſtunde fein fie in die flucht gez ſchlagen, und auſſer den 1200 getoͤdteten, welches groſſen theils Bauern geweſen, die aus mißberſtand anſtat die ſpieſſe zu fellen, Q d 2 ſelbige