Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
977
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977 Vierter Theil, LYUo k Flůſſe, welche von der R. hand her aus der Prignitz in

die Elbe ſich ergießen.

J. Werden von den Geſchichtſchreibern wenig berührt Chytraei anmerkungen von denſelben.

Il. Die Elde, Loͤknitz. Ill. Die Stepnitz, Dömitz, Perl. IV. Die Kartow oder Fließ. V. Die Doſſe, Glieze, Gaͤgeliz. 1. Den Altmaͤrkiſchen Fluͤſſen wollen wir

die Fluͤſe, welche von der R. hand in der

Prignitz in die Elbe fallen, nachſetzen; weil ſie einen gemeinen fluß mit einander haben, darin fie ſich ergieſſen: wiewohl von jenen darin unterſchieden fein, daß, da unſere Alt­und Neu⸗Maͤrkiſche, auch andere Geſchicht­ſchreiber immer einer nach dem andern jene aus dem Enzelt beſchreiben, ihrer keiner doch an dieſe, oder doch ſo ſparſam gedacht hat, als wenn es nur kleine regenbaͤchlein, und an ihnen nichts gelegen waͤre: da ſie doch von eben der groͤſſe fein, auch zum theil mehr nutzen bringen, als jemahls einer von den Altmaͤrkiſchen Fluͤſſen thun konnen; auch das her um ſo vielmehr verdienen, nicht uͤbergan­gen zuwerden. Sein alſü dieſelbe: Die Elde, die Stepenitz, die Kartow, die Doſſe, zu welchen auch noch andere noch kleinere ſtoſſen, derer bei jedweden abſonderlich ſoll gedacht werden. Von dieſen vieren aber ergieſſen ſich die drei erſte in die Elbe, die Doſſe aber in die Havel, vereiniget ſich ie­doch bald hernach in und durch die Havel ebenfalls mit der Elbe. Keiner, wie ge­dacht, hat etwas ſonderliches von dieſen Flůſ­fen angemerket, als was man in Chytraei Saxonia dabon lieſet, allwo der Verfaſſer L. I. ſ. 43. bei gelegenheit der Meklenbur­giſchen graͤnzen, fo viel von ihnen redet: Me­ridionalem vero limitem, Megapolitani, ab oſtio Hdae fl. ad Domitium in Albim illabentis per campum Primer,& inde re­

licto ad ſiniſtram Elda per arcem Quitzo­

viae nobili familiae a Ducibus Megap. in feudum datam, Stauenau ad Zoknicium fl, quipoftea Leontium praeteriens ad Elden­hurgum Eldae miſcetur, ſitam: inde ad Stepenicium ducunt, qui fluviolus ſupra Meienburgam exoriens, ubi coenobinm vırgınum vicinum Stepeniz alluit, nomen idem accipiens, per oppidum, Podliz,(iſt Puri) Baronum Podlaſſiorum ſedem& etlebergam, Prigniciae metropoſin, ma­nans ſupra Wittebergam in Albim infun­ditur. A Stepenicio ad Dofam fl: qui reienſtein& Witſtochium Aalluens, in

gvelum tandem influit, ad villam Haſſe­M propinquam, Witſtochio, perve­

th. Von den Fluͤſſen der Mark Brandenb. 1 Kap. 978

niunt&c, von welchen worten man iedoch nicht gemeinet iſt, weitlaůftig zuhandeln, ſondern erachtet gnug zuſein, ſie angefuͤhret zuhaben, um anzuzeigen, daß gleichwol ein Gelehrter Mann, und zwar ein Auslaͤnder geweſen, ſo dieſer Fluͤſſe gedacht: dahergegen andere, und insbeſondere unſere Maͤrkiſche Geſchichtſchreiher nichts, oder kaum mit ei­nem verlohrnen worte etwas davon wiſſen wollen, oder doch zuwiſſen ſich nicht bemuͤ­het haben.\. ­

11. Die Elde iſt eigentlich ein Meklenbur­giſcher Fluß, der nur in fo weit hieher gehoͤ­ret, als er die Brandenburgiſche graͤnzen bes ruͤhret, und einen Fluß die Löͤknitz aus der Prignitz zu ſich nimmt. Sie lauft aus dem Plauer See im Fuͤrſtenthum Wenden, uͤber Plauen, Hof⸗Malchow, Barkom, Kop­pentien, Wießin auf Lubitz, Burow, Sieggelkow, Slat, Parchim, Grabow,

Neuſtadt, Eldena, woſelbſt ſie durch einen

beſundern neuen graben ganz allein im Mek­lenburgiſchen gebiete fortgefuͤhret wird, da in­zwiſchen der rechte ſtrohm auf Gorloſen, von Gorloſen auf die Prignitz loskommt, und zwiſchen dem Brandenburgiſchen und Mek­lenburgiſchen hinfleußt bis an das Eldenbur­giſche, da fie einen ſtrich durch das Elden­bnrgiſche hindurch machet, den Eldenburgi­ſchen Priemer und etliche Weiden jenſeit gegen norden liegen laͤſſet bis vor Branz bor­bei auf das Meklenburgiſche Dorff Polz, da ſie wieder das Brandenhurgiſche und Meklen­burgiſche ſcheidet, bis an den Garzer See, welcher ganz Brandenburgiſch iſt, und zu der Lenzer Wiſche gehoͤret. Endlich nach­dem fie unter Eldenburg die Loͤknitz an ſich genommen, und mit dieſer in den Garzer See gefloſſen, fällt ſie bei der Königl. Preuß.

zöllſtange bor der Meklenburgiſchen Feſtung

Doͤmiz in die Elbe. Sie iſt nicht ſchifbahr,

auſſer daß kleine floͤſſe drauf gehen.

Die Loͤkniz aher entſtehet in der Prigniz auf den Meklenburgiſchen graͤnzen unweit den Dorfe Brunow und Dambek, gehet auf Streſow, Stavenow, treibet die Kumlo­fer oder Sanzer Muhle, verlieret aber hier den namen Lokniz, und gehet durch lauter Seen und ſtrenge fort auf Lenzen, Amt Eldenburg und andere daherum gelegene oͤrter, da fie, wie gedacht, ſich in die Elde ergeußt. A. 1740. iſt die Löͤknitz gegen die ernte vom regen dergeſtalt aufgeſchwollen, daß brüffen und daͤmme gelitten, dergleichen ſonſt geſchehen zuſein man ſich nicht erinnern

koͤnnen. N

Adq 3 mi. Die