Y)) Vierter Thel, LYUbth." Von den Flüſſen der Mark Brandenb. J. Kay, go
u. Die Stepenitz entſpringt unweit dem Staͤtlein Freienſtein auf dem guhte Prezlin, und kommt unter dem Bakhauſe hervor, gehet darauf uͤber den einen Adelichen Hof, und vereiniget ſich ferner mit einigen quellen, ſo aus den Schmoller Wieſen herkommen; von dar gehet ſie durch die Meienburgiſche Teiche bis auf Meienhurg, woſelbſt
ſie die Rohriſche muͤhle treibet, und ſo weiter auf das Dorf und Kloſter Stepenitz, von dar durch berſchiedene gegenden auf das
Staͤtlein Putlitz, ferner auf Lochſtaͤt, und
uͤber andere oͤrter weiter nach Perlberg, woſelbſt ſie einige Muͤhlen treibet; gehet hernach auf die Stat zu, und theilet ſich vor derſelben bei der ſogenannten Bleichſtelle
in zwei aͤrme, wobon der eine bei der Stat
weg nach dem Wittebergiſchen See und einer daſelb ſu gelegenen Freiarke, der andre durch die Stat gehet, bon welchen in den Perlebergiſchen ein mehres zuſehen: kommen hernach wieder zuſammen, und gehet der Strohm weiter ins Wittebergiſche, allwo er durch ſchoͤne wieſen und gehöͤlze unfern dem Staͤtlein bei der ſogenannten Altſtat, gegen dem Dorfe Gerſtow über ſich in die Alte Elbe ergeußt. Dieſer Fluß hat den ruhm, daß er ſiſchreich ſei, und unter andern darin ſowol bei Witteberge, als zu Perleberg Neunaugen oder wie man ſie ſonſt zu nennen pflegt, Lampreten gefangen werden; iſt auch vor dieſem ſchiffhahr und zu Perleberg eine niederlage geweſen, welches ietzo aber geändert.
Sonſt wird auch angemerket, daß er acht
Mahlmuͤhlen treibe.. Hergegen hat E. E. Raht allda beide ufer derſelben von ihrer Stat an bis zu Witteberge und dabei das jus prohibendi, oder zu verwehren, daß laͤngſt dem Strohme keine Mühlen gehauet werden dürfen: hon welchem allen in den Perlebergiſchen Geſchichten weiter wird gemeldet werden.
Die Fluͤſſe ſo in die Stepenitz flieſſen, fein 1 die Doͤmnitz, welche aus zweien kleinen Flieſſen zuſammen fleußt, von welchen das eine bor Bleſendorf entſtehet, und Yon dem unweit dabon gelegenen Dorfe Sadehel, das
ander von Beweringen auf Wagemuͤhle
herunter kommt, und ſtoſſen beide an der Hainholziſchen Mühle zuſammen, von da der Strohm an der nordſeite durch die Stat Prizwalk fleußt, und darin eine Muͤhle treibet, gehet aber bald wieder heraus, und fleußt vor dem Perlebergiſchen Thore vorbei, allwo eine bruͤkke druͤber gebauet; treihet auch daſelbſt noch eine Mahlmuͤhle, darauf die Braſemuͤhle oder Heergrundſche Mühle,
weiter eine Walkmuͤhle; nimt ihren weg mit einigen nmſchweif auf Kreuzburg, bon da fie ſich endlich in die Stepenitz begiehet. A. 1741 im anfang Auguſti hat dieſer kleine Fluß vom regen ſich ſehr ergöſſen, und wiel ſchaden gethan. Der name Domnitz iſt heut zu tage faſt ausgegangen, und der gemeine name Beke im gebrauch, und wiſſen nur alte Leute noch, daß fie ehedem Doͤmnitz geheiſſen. Sie fuͤhret inſonderheit viele Krehſe, Schmerlen und Gruͤndlinge.
2) Die Perle iſt ein kleines Flüͤßgen, und entſpringt unweit Perleberg im Haaſen, winkel, gehet durch einen teich ohnweit der Neuen⸗ und Walkmuͤhle auf die Stat zu, und ferner vom abend gegen morgen durch die Wiſche bei Perleberg in die Stepenit, und giebt ſamt denen ohnweit dabon liegenden ſogenannten Weinbergen der Stat den namen. S. Perlebergiſche Geſchichte 5. 1, Im ſommer iſt ſie ſo ſchmal, daß man druber ſchreiten kan, hat aber vyrtreffliches klares waſſer: und man will in dem ſpring Perlenmuſcheln gefunden haben, und daher, oder bon dem Perlenklahren waſſer den namen herleiten. Ueber dem quell im Haaſenwinkel hat der Magiſtrat einen delkel verfertigen, und ſie bon grund aus reinigen laſſen; und iſt zwar nachgehends faſt gaͤnzlich zugewachſen, iedoch wieder gereiniget worden..
Auſſer dieſen kommen noch drei Jlüßgen, eins bon Pankow, das andere von Rezien, der dritte von Granzow ab nach der Mühle bei Gr. Linde, jenſeit Lebßau vorbei, und fallen in die Stepenitz, aber ohne beſondere namen.;
w. Die Kartow oder Karthan, insgemein auch nur das Fließ, oder auf fein nie, derſaͤchſiſch das Fleut genannt, entſpringet zwei meilen hinter Perleberg in einem Holze, fo gleichfalls Kartow heiſſet; wie dann auch eine Schaͤferei unfern davon eben den namen fuͤhret. Sie gehet hernach auf verſchiedene Dörfer umfleußt auch das hormahls Biſchͤſ. iezo Adeliche Hauß Plattenburg, gehet bet“ nach has Statlein Wilbnal bor hei, und falt endlich hinter den Dörfern Luͤtkeheide und Gers dow nebſt der Stepenit, nachdem fie die Jeter an ſich genommen, ober Witteberge
n die Alte, und durch dieſe in die Neue Elbe;
hat auch den ruhm, daß es ein zwar. doch fiſchreiches Fließ ſei. Es ſchwe let fa
alle jahr auf, und thut ſchaden an den daͤmmen.
v. Die Havel ſamt den dahinein fallen
den Flüfen, von welcher nun befonders wird
gehandelt werden. Das
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